DAS NEUNUNDVIERZIGSTE KAPITEL. (2.B./49.K.)

 

GOTTES UNFEHLBARE WAHRHEIT UND VERHEISSUNG,

DIE NICHT BETRÜGEN KANN,

SOLL IN UNSERN HERZEN GEDULD WIRKEN.

 

Inhalt.

1) Wo keine Liebe und Treue ist, da folget das Verderben und Untergang, 2) wie an Jerusalem zu sehen. 3) Micha klaget darüber. Doch geht es jetzt eben also. 4) Bei solchem Unheil haben fromme und betrübte Leute einen siebenfachen Trost. 5) 1. Glaube und Hoffnung sehen auf Gottes Allmacht und Barmherzigkeit, 6) und wirken Geduld, die der Hilfe erwartet. 7) 2. Gott erhöret unser Gebet gewiß. 8) 3. Gott tröstet gewiß nach der Trübsal. 9) 4. Gott lässet sein Gnadenlicht in der Finsternis aufgehen. 10) 5. Trübsal von bösen Menschen ist Gottes Zorn, aber ein Vaterzorn. 11) 6. Gerechtigkeit und Wahrheit kommen endlich ans Licht. 12) 7. Schande überfällt endlich die Spötter.

 

Ich will auf den Herrn schauen, und des Gottes meines Heils erwarten, mein Gott wird mich hören. Freue dich nicht, meine Feindin, dass ich niederliege, ich werde wieder aufkommen. Und so ich im Finstern sitze, so ist doch der Herr mein Licht. Ich will des Herrn Zorn tragen, (denn ich habe wider ihn gesündiget,) bis er meine Sache ausführe, und mir Recht schaffe. Er wird mich ans Licht bringen, dass ich meine Lust an seiner Gnade sehe. Meine Feindin wirds sehen müssen und mit aller Schande bestehen, die jetzo zu mir sagt: Wo ist der Herr, dein Gott? Micha 7,7. seq.

 

Wir lesen im Propheten Jer. 9,4. seq. dass vor dem babylonischen Gefängnis, ehe Jerusalem zum erstenmal zerstöret, das Land verwüstet, und die Juden ge-fänglich gen Babylon geführet worden, neben der Sünde der Abgötterei, womit sie diese Strafe verdienet haben, auch mächtig im Schwange gegangen sei, Untreu, Lügen, Falschheit, Feindschaft, Haß, Neid, und dass alle Liebe ist er-kaltet und erloschen gewesen; denn wenn das geschieht, so ist Gott aus einem Lande und Stadt hinweg, ja aus der Menschen Herzen; und darauf folgt der Untergang. Denn so spricht der Prophet Jer. 9,4. seq. Ein jeglicher hüte sich vor seinem Freunde, und traue auch seinem Bruder nicht. Denn ein Bruder unter-drücket den andern, und ein Freund verrät den andern, ein Freund täuschet den andern, und reden kein wahres Wort. Sie befleißigen sich darauf, wie einer den andern betrüge, und ist ihnen leid, dass sie es nicht ärger machen können. Ihre falschen Zungen sind mörderische Pfeile. Mit ihrem Munde reden sie freundlich gegen den Nächsten, aber im Herzen lauern sie auf denselben.

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2. Da hören wir, wie es in der Stadt Jerusalem zugegangen ist vor ihrer ersten Zerstörung, nämlich, solche Untreue ist in der Stadt gewesen, dass kein Mensch dem andern hat trauen dürfen. Sie haben sich nur darauf beflissen, wie einer den andern hat mögen belügen und betrügen. Darauf haben sie in ihren Herzen ge-lauert, und das ist ihr Verderben und Untergang gewesen.

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3. Der Prophet Micha klaget Kap. 7,1. seq. auch darüber: Ach, es gehet mir, wie einem, der im Weinberge nachlieset, da man keine Traube findet zu essen, und wollte doch gerne der besten Früchte haben. Die frommen Leute sind weg aus diesem Lande, und die Gerechten sind nicht mehr unter den Leuten. Sie lauern alle aufs Blut. Ein jeglicher jaget den andern, dass er ihn verderbe; und meinen, sie tun wohl daran, wenn sie Böses tun. Wohlan, wenn es so zugehet, da arbeitet und gräbet man stark an der Grube des Verderbens, da man mutwillig will hinein-fallen. Und sehe sich nur ein jeglicher ein wenig um, ob es nicht heutigen Tages auch also zugehet. Darum sehen wir auch unser Verderben vor Augen; denn dasselbe unser Verderben kommt aus uns selbst. Wollte Gott, wir erkenneten es, und ließen ab von unsern bösen Gedanken, änderten das Böse feindselige Herz, und liebeten Wahrheit und Frieden! Geschieht das nicht, so kann uns nicht ge-holfen werden.

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4. Immittelst aber, damit gleichwohl noch fromme Leute in dieser betrübten Zeit nicht ohne Trost sein mögen, müssen wir uns umsehen, womit sich betrübte Herzen, die vor uns gelebet, in dergleichen Fällen und Unglück getröstet haben. Da zeiget uns der Prophet Micha 7,7. als mit einem Finger den rechten Haupt-trost, und spricht: Ich aber will auf den Herrn schauen, und des Gottes meines Heils erwarten. Das ist der erste Trost. Der andere: Mein Gott wird mich hören. Der dritte: Freue dich nicht, meine Feindin, dass ich niederliege, ich werde wieder aufkommen. Der vierte: Und so ich im Finstern sitze, so ist doch der Herr mein Licht. Der fünfte: Ich will des Herrn Zorn tragen, denn ich habe wieder ihn ge-sündiget, bis er meine Sache ausführe, und mir Recht schaffe. Der sechste: Er wird mich ans Licht bringen, dass ich meine Lust an seiner Gnade sehe. Der siebente: Meine Feindin wirds sehen müssen, und mit Schanden bestehen.

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5. 1) Ich will aber auf den Herrn schauen, und des Gottes meines Heils erwarten. Da haben wir die Lehre vom Glauben und der Hoffnung, wie dieselbe als zwei wackere und wachende Augen auf Gott sehen sollen in allerlei Trübsal, auch im äußersten Elend. Je größer die Not wird, je stärker der Glaube und Hoffnung zu Gott werden soll. Denn da sollen wir uns erinnern unsers christlichen Glaubens: Ich glaube an Gott den Vater, allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erden, das ist: Ich glaube, dass keine Not so groß sei, Gott will und kann mich daraus erretten. Darum sollen wir allhier lernen die Augen abwenden von der zeitlichen Trübsal, und nicht allein dieselbe anschauen, sondern Gott den Herrn, der alle Hilfe tut, so im Himmel und auf Erden geschieht, Ps. 74,12. wie uns solches der heilige David lehret, Ps. 123,1. seq. Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel sitzest. Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Mägde auf die Hände ihrer Frauen sehen; also sehen unsere Augen auf den Herrn unsern Gott, bis er uns gnädig werde. Sei uns gnä-dig, Herr, sei uns gnädig. Denn wir sind voll Verachtung. Sehr voll ist unsere Seele der Stolzen Spott, und der Hoffärtigen Verachtung.

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6. Und weil es Gottes Weise ist, dass er hilft zu seiner Zeit, und nicht, wenn und wie wirs gerne hätten, so muß neben dem, das der Prophet spricht: Ich will auf den Herrn schauen, auch dies dabei sein, und des Gottes meines Heils erwarten, das ist, Glaube, Hoffnung und Geduld muß bei einander sein, wie uns der heilige David Ps. 27,1.13. lehret, nachdem er anfänglich durch den Glauben sich auf Gott waget und spricht: Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? beschließt er endlich mit Hoffnung und spricht: Ich glaube aber, dass ich sehen werde das Gute des Herrn im Lande der Lebendigen. Harret des Herrn, seid getrost und unverzagt alle, die ihr des Herrn harret. Und Ps. 130,5. Ich harre des Herrn, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. Meine Seele wartet auf den Herrn, von einer Morgenwache bis zur andern, Habak. 2,3. Die Weissagung, das ist, die Verheißung, wird ja noch erfüllet werden zu seiner Zeit, und wird endlich frei an Tag kommen, und nicht außen bleiben. Ob sie aber verzeucht, so harre ihrer, sie wird gewiß kommen, und nicht verziehen. Ja, spricht manche betrübte Seele, es währet mir zu lange. Antwort: Es muß also sein, auf dass Glaube, Hoffnung und Geduld probiert werde. Das gefällt Gott besser, denn alle Herrlichkeit dieser Welt. Weil nun Gott einen Gefallen daran hat, ei warum wolltest du denn nicht mit Geduld auswarten? Es hat ein jegliches Ding seinen Anfang und Ende; und wenn man das Ende nicht abwartet, so wird nichts daraus. Mancher rauhe Wind geht über die Früchte auf dem Felde, ehe sie reif werden; wann sie dann das Ende abwarten, werden sie gar süße; so ist es auch mit dem Kreuz, erwartet man das Ende mit Geduld, so wird es eine süße friedsame Frucht der Gerechtigkeit bringen, Hebr. 12,11. Denn St. Paulus sagt: Röm. 5,5. Die Hoffnung läßt nicht zu Schanden werden. Warum? Denn sie ist auf Gottes Wort gegründet, als auf einen Felsen. Darum besteht sie wider alles Unglück, Ps. 25,3. Keiner wird zu Schanden, der dein harret, Ps. 34,6. Welche ihn ansehen und anlaufen, derer Angesicht wird nicht zu Schanden, Ps. 31,2. Herr! auf dich traue ich, laß mich nimmermehr zu Schanden werden, Sir. 2,11. Wer ist jemals zu Schanden worden, der auf ihn gehoffet? Wer ist jemals verlassen, der in der Furcht Gottes geblieben ist? Wen hat er jemals verschmähet, der ihn hat ange-rufen? Denn der Herr ist gnädig und barmherzig, vergibt die Sünden, und hilft in der Not, Ps. 9,19. Die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.

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7. Der andere Trost: Mein Gott wird mich erhören. Dies ist ein großer Trost in Trübsal, wir wissen und sind gewiß, dass Gott unser Gebet erhöret, Ps. 6,9.10. Der Herr höret mein Weinen, der Herr höret mein Flehen, mein Gebet nimmt der Herr an, Ps. 18,7. Wenn mir angst ist, so rufe ich den Herrn an, und schreie zu meinem Gott, so erhöret er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Ge-schrei kommt vor ihn zu seinen Ohren, Ps. 34,7.16. Da dieser Elende rief, hörete es der Herr, und half ihm aus aller seiner Not. Die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien, Ps. 91,14.15. Er begehret mein, so will ich ihm aushelfen, er kennet meinen Namen, darum will ich ihn schützen, er rufet mich an, so will ich ihn erhören, Ps. 65,3.6. Du erhörest Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir; erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott unser Heil, der du bist die Zuversicht aller auf Erden und ferne am Meer. Da stehet: Gott sei aller derer Zuversicht, die auf Erden und ferne am Meere wohnen. Ja, sprichst du, das sind heilige Leute gewesen; was bin ich? Antwort: Alle Menschen sind Sünder, und mangeln des Ruhms, den sie an Gott haben sollen, Röm. 3,23. Gott hat sie aber aus Gnaden erhöret, wenn sie Buße getan, und Gott gefürchtet haben, Ps. 145,18.19. Der Herr ist nahe allen, die ihn an-rufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen. Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, und höret ihr Schreien, und hilft ihnen, Ps. 102,18. Er wendet sich zum Gebet der Elenden, und verschmähet ihr Gebet nicht. Das werde geschrieben auf die Nach-kommen.

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8. Der dritte Trost: Freue dich nicht, meine Feindin, dass ich niederliege, ich werde wieder aufkommen. Obwohl die schalkhafte, böse, arge Welt sich freuet, wenn es den Frommen übel gehet, und frohlocket über ihre Trübsal; Joh. 16,20. so soll doch ihre Feindin zunichte und zu Schanden werden, Klagl. Jer. 3,31.32.33. Gott verstößet nicht ewiglich. Er betrübet wohl, aber er erbarmet sich auch wieder nach seiner großen Gnade. Denn er nicht von Herzen die Menschen plaget noch betrübet, 1 Kor. 10,13. Gott ist getreu, der euch nicht lässet ver-suchen über euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende gewinne, dass ihr es könnet ertragen, Ps. 68,20.21. Gott leget uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Wir haben einen Gott, der da hilft, und einen Herrn, Herrn, der vom Tode errettet, Ps. 30,12. Der Herr hat meine Klage verwandelt in einen Reigen. Er hat meinen Sack ausgezogen, und mich mit Freuden gegürtet, Tob. 3,22. Nach der Anfechtung tröstet er, und nach der Züchtigung erzeiget er uns Gnade, Ps. 145,14. Der Herr erhält alle, die fallen, und richtet auf, die nieder-geschlagen sind, Jes. 54,8. Ich habe im Augenblick des Zorns mein Angesicht ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich über dich er-barmen, Klagl. 3,22. Die Barmherzigkeit des Herrn ists, dass wir nicht gar aus sind. Seine Gnade hat kein Ende, und ist alle Morgen neu.

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9. Der vierte Trost: Ob ich gleich im Finstern sitze, so ist doch der Herr mein Licht. Wenn Trübsal daher gehet, so ist es, als wenn einen eine große Finsternis überfiele, da kennen ihn auch die Freunde nicht mehr, da verlöschet aller Trost der Welt, da sitzet man unter dem Schatten des Todes, da ist Verachtung und Verleumdung. In solcher Finsternis regen sich alle wilde Tiere, Löwen und Bären, böse Geister und böse Menschen; ei so wird doch der Herr derer Licht sein, die in solchem Trauerschatten sitzen. Denn Gott läßt denen am ersten sein Gnaden-licht leuchten in solcher Finsternis, und erfreuet mitten in der Trübsal, dass man Gottes gnädige Gegenwart mitten im Kreuz spüret, wie Ps. 97,11. spricht: Den Gerechten muß das Licht immer wieder aufgehen in der Finsternis, und Freude den frommen Herzen. Desgleichen Ps. 112,4. Den Frommen gehet das Licht auf in der Finsternis von dem Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten.

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10. Der fünfte Trost: Ich will des Herrn Zorn tragen, denn ich habe wider ihn ge-sündiget, bis er meine Sache ausführe, und mir Recht schaffe. Haben wir es gleich gegen diejenigen nicht verschuldet, die uns Leides tun, so haben wir es doch gegen Gott verschuldet. Das ist es auch, durch welches Verhängnis uns alles begegnet, darum es des Herrn Zorn hie genennet wird. Darum alles, was die bösen Leute tun, gedenke, es ist des Herrn Zorn. Darum selig ist, der in Trübsal geduldig ist, und sie also aufnimmt, als komme sie vom Herrn, Ps. 94,12. Wohl dem, den du, Herr, züchtigest, und lehrest ihn durch dein Gesetz, dass er Geduld habe, wenn es übel gehet, bis den Gottlosen die Grube bereitet werde, Klagl. 3,26.29.30. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein, und auf die Hilfe des Herrn hoffen, seinen Mund in den Staub stecken, der Hoffnung erwarten, sich auf den Backen schlagen, und sich viel Schmach anlegen lassen. Dessen ist David (2 Sam. 15,25. Kap. 16,6.) ein merklich Exempel, der hat sich dieser drei Stücke erinnert: Ich will des Herrn Zorn tragen, denn ich habe wider ihn gesündiget. Denn er hat erkannt, dass Gott die Schmach, so ihm Simei anlegte, über ihn verhänget: Wird sich der Herr über mich erbarmen, so wird er mich wieder holen zum Regiment. Wird er aber sagen: Ich habe nicht Lust zu David, siehe, hie bin ich, Ps. 37,1.7. Erzürne dich nicht, sei stille dem Herrn, und warte auf ihn.

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11. Der sechste Trost: Er wird mich ans Licht bringen, dass ich meine Lust an seiner Gnade sehe. Ist ein Gleichnis genommen von einem, der gar im Finstern sitzet, dessen man vergisset, wie eines Toten, den man aus einem tiefen Kerker hervorbringt ans Licht. Und wie nun derselbe zuvor nichts gesehen hat, denn eitel Traurigkeit und Finsternis, also siehet er nun seine Lust an dem schönen Himmel und an dem Licht der Sonne. Also gehet es auch im Unglück und Kreuz zu, wenn dasselbe überhin ist, so bricht dann der schöne Glanz Gottes, des himmlischen Trostes hervor, Ps. 50,2. dass man seine Lust siehet an Gottes Hilfe und Gnade. So ist es dem Joseph ergangen, 1 Mos. 41,38. seq. Wie ein herrlich Licht ist er worden, da die Finsternis seiner Trübsal überhin war? Desgleichen David, welch ein herrlicher König war er, nachdem seine Finsternis ein Ende hatte? Wie herrlich brachte ihn Gott ans Licht? So wird es auch gehen am jüngsten Tage, wenn uns Gott aus der Finsternis der Toten wird wieder aus-reißen, und ans Licht bringen. Da werden wir unsere Lust an seiner Gnade sehen.

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12. Der siebente Trost: Meine Feindin wirds sehen und mit Schanden bestehen. Da haben alle bösen Leute, die sich anderer Unglück freuen, ihren Lohn, mit Schanden werden sie bestehen. Endlich müssen sich doch noch solche Lästerer und Schänder schämen, denn ihr eigenes Herz überzeuget sie, dass sie unrecht getan. Wie mußte sich Simei endlich schämen vor David und Salomo? 2 Sam. 19,19. 1 Kön. 2,44. Spotte der Betrübten nicht, denn es ist einer, der da kann beide erniedrigen und erhöhen, Sir. 7,12. Und Kap. 27,32. Die sich freuen, wenn es den Frommen übel gehet, werden im Strick gefangen, und das Herzeleid wird sie verzehren, ehe sie sterben. Wurden nicht die Philister an Simson zu Schan-den, da sie sein spotteten, und das Haus erschlug sie? (Richt. 16,23.24.30.) Weisheit 5,1. Alsdann wird der Gerechte stehen mit großer Freudigkeit. 2 Thess. 1,6. Es ist recht bei Gott, zu vergelten Trübsal denen, die euch Trübsal anlegen. Euch aber, die ihr Trübsal leidet, Ruhe mit uns. Hiob 31,29. Habe ich mich ge-freuet, wenn es meinem Feinde übel ging? Und habe ich mich erhoben, da ihn Unglück betreten hatte? Denn ich ließ meinen Mund nicht sündigen, dass er wünschete einen Fluch seiner Seelen. Matth. 5,44. Liebet eure Feinde, tut Gutes, denen die euch hassen, segnet, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel, der die Sonne läßt scheinen über Gute und Böse, und lässet regnen über Gerechte und Ungerechte etc.

 

Gebet um gläubiges Vertrauen auf göttliche Wahrheit.

 

O starker und allmächtiger Gott, stehe mir nach deiner teuren Verheißung bei in der Not, und drücke dieselbe tief in mein Herz, dass ich gutes Mutes sei in aller Trübsal, und die Hoffnung nicht wegwerfe, sondern fest behalte bis ans Ende, Amen.

 

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