Melanchthon - Abendmahl
Melanchthon in der Augsburgischen Konfession:
Der X. Artikel: Vom heiligen Abendmahl
Vom Abendmahl des Herrn wird also gelehret, daß wahrer Leib und Blut Christi wahrhaftiglich unter der Gestalt des Brots und des Weins im Abendmahl gegen-wärtig sei und da ausgeteilt und genommen wird. Derhalben wird auch die Ge-genlehr verworfen.
Melanchthon in der Apologie der Augsburgischen Konfession:
Artikel X. Vom heiligen Abendmahl.
Den zehnten Artikel fechten die Widersacher nicht an, darin wir bekennen, daß unsers Herrn Christi Leib und Blut wahrhaftiglich im Nachtmahl Christi zugegen und mit den sichtbaren Dingen, Brot und Wein, dargereicht und genommen wird; wie man bis hierher in der Kirche gehalten hat, wie auch der Griechen Kanon zeugt. Und Cyrillus spricht, daß uns Christus leiblich gereicht und gegeben wird im Abendmahl. Denn so sagt er: „Wir leugnen nicht, daß wir durch rechten Glauben und reine Liebe Christo geistlich vereinigt werden. Daß wir aber nach dem Fleisch gar keine Vereinigung mit ihm haben sollten, da sagen wir nein zu, und das ist auch wider die Schrift. Denn wer will zweifeln, daß Christus auch also der Weinstock sei, wie die Reben, daß wir Saft und Leben von ihm haben? Höre, wie Paulus sagt: 'Wir sind alle ein Leib in Christo; wiewohl unser viel sind, so sind wir in ihm doch eins; denn wir genießen alle eines Brots.' Meinest du, daß wir die Kraft des göttlichen Segens im Abendmahl nicht wissen? Denn wenn der ge-schieht, so macht er, daß durch die Genießung des Fleisches und Leibes Christi Christus auch leiblich in uns wohnt.“ Item: „Darum ist das zu merken, daß Christus nicht allein durch geistliche Einigkeit, durch die Liebe, sondern auch durch natürliche Gemeinschaft in uns ist.“ Und wir reden von Gegenwärtigkeit des lebendigen Leibes; denn wir wissen, wie Paulus sagt, „daß der Tod forthin nicht über ihn herrschen wird“.