J. Gerhard - Abendmahl

 

18. VON DEM HEILSAMEN GENUSSE DES LEIBES UND BLUTES CHRISTI. 

 

DER QUELL DES LEBENS IST DAS FLEISCH CHRISTI.

 

Wer mein Fleisch isset, und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, spricht Christus Joh. 6,54. Eine überaus große Wohltat unsers Erlösers ist es, dass er nicht bloß unser Fleisch angenommen, und auf den Thron der göttlichen Herrlichkeit erhoben hat, sondern dass er auch mit seinem Leibe und Blute uns weidet zum ewigen Leben. O heilsame Erquickung der Seele! O gesegnetes Gastmahl! O himmlische und engelische Speise! Obgleich die Engel gelüstet in jenes große Geheimnis zu schauen 2 Petr. 1,12, so hat er doch nicht die Engel, sondern den Samen Abrahams angenommen Hebr. 2,16; unser Heiland ist uns verwandter, als den Engeln selbst, weil wir seine Liebe daran erkannt haben, dass er uns von seinem Geiste 1 Joh. 4,13, und nicht bloß von seinem Geiste, sondern auch von seinem Leibe und Blute gegeben hat; denn so spricht die Wahrheit von dem Brote und Weine im Abendmahle: Das ist mein Leib, das ist mein Blut Matth. 26,26. Wie wird der Herr die vergessen können, welche er mit seinem Leibe und Blute genährt hat? Wer das Fleisch Christi isset und trinket sein Blut, der bleibet in Christo, und Christus in ihm Joh. 6,56. Daher setzt es mich nicht in große Verwunderung, dass die Haare auf unserm Haupte gezählt Matth. 10,30, dass unsere Namen im Himmel geschrieben Luk. 10,20, dass wir in die Hände des Herrn gezeichnet sind Jes. 49,16 und dass wir von ihm im Leibe getragen werden und ihm in der Mutter liegen Jes. 46,3: weil wir mit Christi Leib und Blut geweidet werden. Groß fürwahr ist die Würde unserer Seelen, welche mit dem teuren Opfer seiner Erlösung geweidet werden. Groß ist auch die Würde unserer Leiber, welche Zeltbehausungen der durch Christi Leib erlösten, mit Christi Leib gesättigten Seele, Tempel des heiligen Geistes, und Wohnungen der ganzen hochgelobten Dreifaltigkeit sind. Es ist unmöglich, dass sie im Grabe bleiben, da sie mit dem Leibe und Blute unsers Herrn genährt sind. Das ist die bewunderungswürdige Speise: wir essen sie, und verwandeln sie doch nicht in unsern Leib, sondern wir werden in sie verwandelt. Wir sind Christi Glieder, und werden durch seinen Geist belebt, mit seinem Leibe und Blute geweidet. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, und gibt der Welt das Leben Joh. 6,33; wer von dem isset, den wird nicht hungern in Ewigkeit. Dies ist das Brot der Gnade und Barmherzigkeit, wer das isset, der schmeckt und siehet, wie freundlich der Herr ist Ps. 34,9, und aus seiner Fülle nimmt er Gnade um Gnade Joh. 1,16. Dies ist nicht bloß das lebendige, sondern auch das Leben gebende Brot Joh. 6,58.51; wer davon isset, der wird leben in Ewigkeit. Dies Brot ist vom Himmel gekommen, und ist nicht bloß himmlisch, sondern macht auch die zu himmlischen Gästen, welche es in der rechten Weise und im heiligen Geiste genießen; himmlisch werden sie sein, weil sie nicht sterben, sondern am jüngsten Tage werden auferweckt werden. Sie werden aber auferweckt werden nicht zum Gericht, weil wer von diesem Brote isset, nicht in das Gericht kommt, nicht in die Verdammnis, (weil nichts Verdammliches an denen ist, die in Christo Jesu sind Röm. 8,1), sondern zum Leben und zur Seligkeit. Wer das Fleisch des Menschen Sohns isset, und trinket sein Blut, der hat das Leben in sich, und wird um Christi willen leben Joh. 6,53.57. Deß Fleisch ist die rechte Speise, und deß Blut ist der rechte Trank Joh. 6,55. Darum wollen wir uns sättigen nicht von der Speise unserer Werke, sondern des Herrn; trunken wollen wir werden von den reichen Gütern nicht unsers Hauses, sondern des Herrn Ps. 36,9. Dies ist der wahre Quell des Lebens; wer deß Wassers trinkt, in dem wird’s ein Brunn des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt Joh. 4,14. Alle, die ihr durstig seid, kommt her zu diesem Wasser, und die ihr nicht Geld habt, kommet her, kaufet, esset Jes. 55,1. Die durstig sind, sollen kommen; komm auch du, meine Seele, die du durstig bist, erschöpft von der Angst der Sünden. Wenn das Geld der Verdienste dir fehlt, so eile um so mehr: eile ohne eigenes Verdienst um so sehnlicher zu dem Verdienste Christi. Eile also, und kaufe ohne Geld. Hier ist die Ruhestatt Christi und der Seele, von der laß durch die Sünden dich nicht wegtreiben, und laß auch die Verdienste nicht mit in dieselbe gehen. Und welche könnten denn auch unsere Verdienste sein? Sie zählen Geld dar, da kein Brot ist, und Arbeit, da sie nicht satt von werden können, sagt der Prophet Jes. 55,2. Unsere Arbeiten sättigen nicht, und mit dem Gelde der Verdienste wird die göttliche Gnade nicht erkauft. Höre also, meine Seele, und iss das Gute, und du wirst in Wollust fett werden Jes. 55,2. Jene Worte sind Geist und sind Leben, und Worte des ewigen Lebens Joh. 6,63: Der Kelch, den wir segnen, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi; das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi 1 Kor. 10,16. Wir hängen dem Herrn an, also sind wir ein Geist mit ihm 1 Kor. 6,17. Wir werden ihm vereint, nicht bloß durch die Gemeinschaft der Natur, sondern auch durch die Gemeinschaft seines Leibes und Blutes. Darum sage ich nicht mit den Juden: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Joh. 6,52, sondern ich rufe vielmehr aus: Wie hat der Herr sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken uns ausgeteilt! Ich bewundere nicht die Macht, ich bewundere aber die Freundlichkeit. Ich forsche nicht nach der Machtvoll-kommenheit, sondern ich verehre die Güte. Ich glaube an die Gegenwart, die Art der Gegenwart weiß ich nicht: ich weiß gewiss, dass sie die engste und innigste ist. Wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleische, und von seinem Gebeine Eph. 5,30: er wohnt in uns, und wir in ihm. Meine Seele verlangt in das Nachdenken über dieses tiefste Geheimnis versenkt zu werden; sie findet noch nicht Worte, mit denen sie jene Güte aussprechen und darstellen könnte, aber sie betet schweigend an im Anschauen jener höchsten Gnade in dem Herrn, und der Herrlichkeit der Seligen.

 

19. VON DEM GEHEIMNIS DES MAHLES DES HERRN.

 

BEWUNDERN, NICHT GRÜBELN, IST WAHRE WEISHEIT.

 

In dem heiligen Mahle des Herrn wird ein das Innerste erschütterndes und auf alle Weise anbetungswürdiges Geheimnis uns vorgestellt; es ist da der Schatz und die Schatzkammer der göttlichen Gnade. Wir wissen, dass der Baum des Lebens von Gott gepflanzet war, dass seine Frucht unsere Stammeltern in der Seligkeit der anerschaffenen Unsterblichkeit bewahrete; es war aber der Baum der Erkenntnis Gutes und Böses in das Paradies gesetzt, aber gerade das, was zu ihrem Heile und Leben und zur Übung im Gehorsam von Gott gegeben war, ist ihnen die Veranlassung zum Tode und zur Verdammnis gewesen, indem jene Unseligen den Täuschungen des Satan’s und ihren eigenen Lüsten Gehör gaben. Hier ist der wahre Baum des Lebens wieder aufgerichtet, jenes süße Holz, dessen Blätter zur Arznei, dessen Frucht zur Gesundheit dienet Ezech. 47,12. Off. Joh. 22,2: seine Süßigkeit hebt alle Bitterkeit der Übel, ja selbst des Todes auf. Den Israeliten ward das Manna gegeben 2 Mos. 16,15, dass sie mit himmlischer Speise genährt würden; hier ist das wahre Manna, das vom Himmel gekommen ist, damit es der Welt das Leben gäbe; hier ist das himmlische Brot und die engelische Speise: wer davon isset, den wird nimmer mehr hungern Joh. 6,35.51. Die Israeliten hatten die Lade des Zeugnisses und den Gnadenstuhl, wo sie den Herrn reden hören konnten von Mund zu Munde 2 Mos. 25,21.22; hier ist die wahre Lade des Zeugnisses, der allerheiligste Leib Christi, in dem alle Wissenschaften, die Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen Kol. 2,3; hier ist der wahre Gnadenstuhl in Christi Blute Röm. 5,25, welches wirket, dass wir geliebt sind in dem Geliebten Eph. 1,6; und er redet nicht bloß zu uns durch die innerliche Tröstung, sondern er wohnet auch in uns, er speiset uns nicht mit himmlischem Brote, sondern mit sich selbst. Hier ist die wahre Pforte des Himmels und die Leiter der Engel 1 Mos. 28,12.17; denn ist der Himmel größer als der, welcher im Himmel ist? Ist der Himmel Gott inniger geeiniget, als das Fleisch und die angenommene menschliche Natur? Der Himmel ist wohl der Stuhl Gottes Jes. 66,1, aber in der angenommenen Natur Christi ruhet der heilige Geist Jes. 11,2. Gott ist im Himmel, aber in Christo wohnet die Fülle der Gottheit Kol. 2,9. Wahrhaft groß ist dieses untrügliche Unterpfand unsers Heiles: was er Größeres uns hätte geben können, hatte er nicht, denn was ist größer als er selbst? Was ist so eng ihm geeiniget, als seine menschliche Natur, welche in die Gemeinschaft der seligsten Dreifaltigkeit aufgenommen und die Schatzträgerin der himmlischen Güter geworden ist? Was ist so eng ihm verbunden, als Fleisch und Blut? Mit diesen wahrhaft himmlischen Nahrungsmitteln stärkt er uns arme Würmlein, und macht uns teilhaftig seiner Natur, wie nicht auch mit seiner Gnade? Wer hat je sein eigen Fleisch gehasset? Eph. 5,25. Wie also wird uns der Herr verachten können, welche er mit seinem Fleische und Blute weidet? Wie wird er derer vergessen können, denen er das Pfand seines Leibes gegeben hat? Wie wird der Satan uns überwinden können, da wir mit himmlischer Speise gestärkt werden, auf dass wir im Kampfe nicht unterliegen? Christus hält uns wert, weil er uns teuer erkauft hat; er hält uns wert, weil er mit werten und teuern Gaben uns weidet; er hält uns wert, weil wir sein Fleisch und seine Glieder sind Eph. 5,30. Dies ist das einzig sichere Heilkraut aller geistlichen Krankheiten, dies die Arznei der Unsterblichkeit; denn welche Sünde ist so groß, dass sie das heilige Fleisch Gottes nicht sühnte? welche Sünde so groß, dass sie das Leben schaffende Fleisch Christi nicht heilte? was so zum Tode, dass es durch den Tod des Sohnes Gottes nicht weggenommen würde? welche Pfeile des Teufels so Tod bringend, dass sie in diesem Quell der göttlichen Gnade nicht ausgelöscht würden? welche Befleckung des Gewissens so groß, dass sie das Blut nicht abwüsche? Den Israeliten war der Herr in der Wolke und in dem Feuer nahe 2 Mos. 13,21; hier aber ist nicht die Wolke, sondern die Sonne der Gerechtigkeit selbst Mal. 4,2, das Licht unserer Seelen gegenwärtig; hier wird nicht das Feuer des göttlichen Zornes, sondern der Eifer der Liebe empfunden, und er weichet nicht von uns, sondern macht Wohnung bei uns Joh. 14,23. Die ersten Eltern wurden in das Paradies, jenen duftreichsten und lieblichsten Garten, das Vorbild der ewigen Seligkeit eingeführt, dass sie eingedenk der göttlichen Güte ihrem Schöpfer den schuldigen Gehorsam leisteten. Siehe hier ist mehr als Paradies: nämlich mit dem Fleische des Schöpfers wird das Geschöpf gesättigt. Durch das Blut des Sohnes Gottes wird das mit Reue erfüllte Gewissen gereiniget, mit dem Leibe Christi werden die Glieder Christi des Hauptes genährt: mit göttlicher und himmlischer Speise wird die gläubige Seele geweidet. Das heilige Fleisch Gottes, welches in der Einheit der Person die Engel anbeten, die Erzengel verehren, vor dem die Mächte erzittern, das die Gewalten bewundern, das wird unsere geistliche Speise. Der Himmel freue sich und die Erde sei fröhlich Ps. 96,11, mehr aber die gläubige Seele, an die solche und so große Gaben gewendet werden.

 

20. VON DER ERNSTEN VORBEREITUNG VOR DEM GENUSSE DES HEILIGEN MAHLES. 

 

SEI EIN VORSICHTIGER GAST CHRISTI.

 

Nicht eine gewöhnliche Speise, auch nicht eines Königs Mahl, sondern das heiligste Geheimnis des Leibes und Blutes Christi wird uns zum Genusse vorgelegt. Daher wird durchaus eine würdige Vorbereitung erfordert, dass wir nicht statt des Lebens den Tod finden, statt der Gnade das Gericht empfangen. Wie ängstlich, wie besorgt ist jener heiligste, durch die Stärke seines Glaubens ausgezeichnete Patriarch 1 Mos. 18,2.3, da der Sohn Gottes in Gestalt des Menschen ihm einst erschien und zuvor verkündigte, dass er Sodom zerstören wolle. Hier wird das Lamm Gottes vorgestellt, nicht zum ansehen, sondern zum schmecken und essen. Da Usia ohne Bedacht zur Lade des Bundes trat, ward er vom Herrn plötzlich mit Aussatz geschlagen 2 Chr. 26,16.19: was Wunder, wenn der, welcher unwürdig von diesem Brote isset, und von diesem Weine trinkt, sich das Gericht isst und trinkt? 1 Kor. 11,29. Denn hier ist die wahre Lade des neuen Bundes, die durch jene alte vorgebildet wurde. Die wahre Vorbereitung aber lehret der Apostel mit diesem einzigen Worte: Der Mensch, spricht er, prüfe sich selbst, und also esse er von diesem Brote 1 Kor. 11,28. Wie aber alle göttliche Prüfung nach der Vorschrift der heiligen Schrift zu vollziehen ist, auf gleiche Weise verhält es sich auch mit der, welche Paulus fordert. Betrachten wir also zuerst unsere Schwachheit. Was ist der Mensch? Staub und Asche: aus der Erde entstehen wir, von der Erde leben wir, in die Erde kehren wir zurück. Was ist der Mensch? Ein stinkender Same, ein Sack des Schmutzes und eine Speise der Würmer. Der Mensch ist geschaffen zur Arbeit, nicht zur Ehre, der Mensch, vom Weibe und darum mit Schuld geboren, lebet kurze Zeit Hiob 14,1, und ist darum voll Unruhe, beladen mit vielem Elend, und darum voll Seufzens, und also in Wahrheit mit vielem Elend beschwert, weil mit Elend des Leibes und der Seele zugleich. Der Mensch weiß nicht seinen Aufgang, weiß nicht seinen Niedergang; wie ein Kraut, das am Tage der Sonnenwende wächst und vergehet, so dauern wir eine kleine Weile, und dieses kurze Leben hat keineswegs geringe Schmerzen und Mühen. Betrachten wir zweitens unsere Unwürdigkeit. Jedes Geschöpf ist im Verhältnis zum Schöpfer ein Schatten, ein Traum, Nichts Ps. 39,7; unbestreitbar auch der Mensch. Aber in mehrfacherer und schwererer Weise ist der Mensch unwürdig: denn er beleidigt seinen Schöpfer durch Sünden. Gott ist an sich und seinem Wesen nach gerecht; an sich und seinem Wesen nach zürnt er also den Sünden. Was sind wir Stoppeln vor jenem verzehrenden Feuer 5 Mos. 4,24. Wie werden unsere im höchsten Grade fleckenvollen Taten Bestand haben? Wie unsere Missetaten, die du vor dich stellest, und unsere unerkannten Sünden, die du in’s Licht stellest vor deinem Angesicht? Ps. 90,9. Unendlich ist Gott und sich immer gleich, von unendlicher Gerechtigkeit und von unendlichem Zorne: wenn in allem seinen Tun, so ist Gott unbestreitbar auch im Zorn, in der Gerechtigkeit und Rache groß und durchaus staunenswürdig. Der seines Sohnes nicht verschonet hat, wird er des Gebildes seiner Hand verschonen? Der des Heiligsten nicht verschonet hat, wird er des unnützen Knechtes verschonen? So sehr hasst Gott die Sünde, dass er sie an den Geliebtesten straft, wie offenbar ist an Luzifer, dem ersten der Engel. Die Prüfung aber richte sich nicht bloß auf uns, sondern auch auf dieses gesegnete Brot, welches die Gemeinschaft des Leibes Christi ist, dann wird der wahre Quell der Gnade, und der unerschöpfliche Brunn der Barmherzigkeit offenbar werden; der Herr wird uns nicht völlig verachten können, die er seines Fleisches teilhaftig macht: denn wer hat je sein eigen Fleisch gehasset? Eph. 5,29. Dieses heilige Mahl wird daher unsere Seelen umgestalten; dieses göttliche Mahl wird uns zu göttlichen Menschen machen, bis wir endlich als Genossen der zukünftigen Seligkeit den ganzen und einigen Gott in uns fassen und Gott ganz ähnlich werden, was wir hier im Glauben und Geheimnis sind, und dort in der Wirklichkeit und ganz offenbar sein werden Kol. 3,3.4. 1 Joh. 3,2. 1 Petr. 1,5. Auch selbst unsere Leiber werden diese Würde erlangen, damit wir in ihnen Gott von Angesicht zu Angesicht schauen können 1 Kor. 13,12, welche jetzt Tempel des heiligen Geistes sind und durch den Leib und das Blut Christi, der in ihnen wohnet, geheiligt und lebendig gemacht werden. Diese heiligste Arznei heilt alle Schäden der Sünden. Dieses lebendig machende Fleisch überwindet jede Sünde, die den Tod gebiert. Dies ist das heiligste Siegel der göttlichen Verheißungen, welches wir bei dem göttlichen Gerichte vorzeigen können. Nachdem dies Pfand uns gegeben ist, können wir uns mit aller Zuversicht des ewigen Lebens rühmen; wenn Christi Leib und Blut uns gespendet werden, so sind uns auch unbestreitbar durch jenen heiligsten Leib und jenes gesegnete Blut alle Wohltaten erworben: wie wird, wer das Geringere gegeben hat, das Größere versagen? Der seinen Sohn uns gegeben hat, wie wird der mit ihm uns nicht alles schenken? Röm. 8,32. Darum freue sich die Braut, denn die Zeit ist nahe, da sie zur Hochzeit des Lammes gerufen werden wird Off. Joh. 19,7; sie lege Schmuck an, nehme ein hochzeitlich Kleid Matth. 22,12, dass sie nicht bloß erfunden werde. Jenes Kleid ist die Gerechtigkeit des Bräutigams, welche wir in der Taufe anziehen: unsere Gerechtigkeit ist weit entfernt, ein hochzeitlich Kleid zu sein, dass es vielmehr ist wie das Kleid eines unreinen Weibes Jes. 64,6. Hüten wir uns also zu jener hochzeitlichen Feier jene abscheulichsten und schmutzigsten Kleider unserer Werke mitzubringen; der Herr gebe uns ein Kleid, dass wir nicht bloß erfunden werden 2 Kor. 5,3.