Westminster Bekenntnis - die letzten Dinge

 

Das Westminster-Bekenntnis über die letzten Dinge:

 

Artikel 32 – Vom Stand der Menschen nach dem Tod und von der Auferstehung der Toten

 

Der Körper des Menschen wird nach dem Tod wieder zu Staub und sieht Ver-wesung, aber seine Seele (die weder stirbt noch schläft) hat eine unsterbliche Wesenheit und kehrt unmittelbar zu Gott zurück, der sie gegeben hat. Die Seelen der Gerechten, die dann vollkommen heilig gemacht sind, werden in den höchsten Himmel aufgenommen, wo sie Gottes Angesicht in Licht und Herr-lichkeit schauen und auf die volle Erlösung ihrer Körper warten. Die Seelen der Gottlosen aber werden in die Hölle geworfen, wo sie in Qualen und äußerster Finsternis bleiben bis zum Gericht jenes großen Tages. Außer diesen beiden Orten für die von ihren Körpern getrennten Seelen kennt die Schrift sonst keinen. Am Jüngsten Tag werden die Lebenden nicht sterben, sondern verwandelt, und alle Toten werden trotz veränderter Eigenschaften mit keinem anderen als ihrem eigenen Körper auferweckt, wobei dieser für immer mit der Seele wiedervereinigt wird. Die Körper der Ungerechten werden durch die Macht Christi zur Unehre auferweckt. Die Körper der Gerechten aber werden durch seinen Geist zur Ehre auferweckt und seinem herrlichen Leib gleichgestaltet.

 

Artikel 33 – Vom Jüngsten Gericht

 

Gott hat einen Tag bestimmt, an dem er die Welt richten wird in Gerechtigkeit durch Jesus Christus, dem alle Macht und alles Gericht vom Vater übergeben ist. An diesem Tage werden nicht nur die abgefallenen Engel gerichtet, sondern in gleicher Weise werden alle Menschen, die auf Erden gelebt haben, vor dem Richterstuhl Christi erscheinen, um Rechenschaft über ihre Gedanken, Worte und Taten abzulegen und um das zu empfangen, was ihnen – aufgrund ihrer guten oder bösen Taten während ihres Erdenlebens – zusteht. Diesen Tag hat Gott zu dem Zweck angesetzt, damit seine herrliche Barmherzigkeit und Gerechtigkeit öffentlich erwiesen wird: die Barmherzigkeit in der ewigen Erlösung der Erwählten; die Gerechtigkeit in der Verdammnis der Verworfenen, die gottlos sind und den Gehorsam verweigern. Dann werden die Gerechten ins ewige Leben eingehen und jene Fülle der Freude und Erquickung empfangen, die von der Gegenwart des Herrn ausgeht; aber die Gottlosen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium Christi nicht gehorchen, werden in die ewige Qual geworfen und mit ewigem Verderben durch die Gegenwart des Herrn und seine majestätische Gewalt bestraft. Christus will, dass wir in fester Überzeugung mit dem kommenden Gerichtstag rechnen, aber auch, dass uns dieser Tag unbekannt bleibt. Die Überzeugung, dass es einen Tag des Gerichts geben wird, soll beidem dienen: alle Menschen von Sünden abzuschrecken und die Gottes-fürchtigen mit größerer Zuversicht in ihren Nöten zu trösten. Da jedoch dieser Tag unbekannt bleibt, soll der Mensch alle Selbstgerechtigkeit abschütteln und immer wachsam sein, weil er nicht weiß, zu welcher Stunde der Herr kommen wird. – So soll er immer bereit sein zu sagen: Komm, Herr Jesus, komm bald.