J. Gerhard - Christi Werk
7. VON DER FRUCHT DES LEIDENS DES HERRN.
MEINE HOFFNUNG IST DAS LEIDEN CHRISTI.
So oft ich über das Leiden des Herrn nachdenke, so oft freue ich mich auch der Liebe Gottes und der preiswürdigen Vergebung meiner Sünden. Er neigt das Haupt her zum Küssen, er breitet die Arme aus zum Umfangen, er öffnet die Hände zum Schenken, er öffnet, um das von Liebe brennende Herz anzuschauen: er wird erhöhet von der Erde Joh. 12,32, um alle sich nachzuziehen; seine Wunden sind blass von Schmerz, leuchtend von Liebe: darum sollen wir durch die Öffnung der Wunde eindringen in das Heiligtum des Herzens. Ja bei ihm ist viel Erlösung Ps. 130,7, denn nicht etwa ein Tropfen, sondern ein Strom Blutes ist aus fünf Teilen seines Leibes reichlich geflossen. Wie die Weintraube, in die Kelter geworfen, von der Last, die auf sie gelegt ist, zerdrückt wird und allenthalben Saft ausströmt, so gießet das Fleisch Christi, von der Last des göttlichen Zornes und von der Schwere der Sünden gedrückt, den Saft seines Blutes allenthalben hin aus. Da Abraham seinen Sohn zum Opfer darbringen wollte, da sprach der Herr: Nun weiß ich, dass du mich lieb hast 1 Mos. 22,12. Erkenne auch du die über alles Denken große Liebe des ewigen Vaters, weil er seinen eingeborenen Sohn für uns in den Tod hat dahin geben wollen Joh. 3,16. Wir sind von ihm geliebt worden, da wir noch Feinde waren. Wird er unser vergessen, nun wir durch den Tod seines Sohnes versöhnet sind? Röm. 5,10. Wird vor ihm das so teure Blut seines Sohnes in Vergessenheit sein können, da er auch die Tränen und Schritte der frommen Menschen zählet? Ps. 56,9. Wird Christus derer in seinem Leben vergessen können, für die er hat wollen den Tod erleiden? Wird er derer in seiner Herrlichkeit vergessen können, für die er so große Qualen ausgestanden hat? Betrachte, gläubige Seele, die vielfache Frucht des Leidens des Herrn. Christus hat für uns blutigen Schweiß vergossen, damit nicht der eiskalte Schweiß im Todeskampfe uns zunichte machte; er hat mit dem Tode ringen wollen, damit wir im Todeskampfe nicht unterlägen; die schwerste Angst und Betrübnis bis an den Tod hat er ausstehen wollen, dass wir der ewigen Freude im Himmel teilhaftig würden. Durch einen Kuss, der das Zeichen der Freundschaft und des Wohlwollens ist, hat er verraten werden wollen, damit die Sünde, mit der der Satan die ersten Eltern unter dem Scheine besonderen Wohlwollens dem Verderben geweihet hat, getilgt würde. Von den Juden hat er sich wollen gefangen nehmen und binden lassen, damit er uns, die wir von den Fesseln der Sünde gebunden und wert sind, in die ewige Pein verwiesen zu werden, befreiete. In einem Garten wollte er sein Leiden seinen Anfang nehmen lassen, damit er die Sünde aufhübe, die in dem Garten des Paradieses ihren Ursprung genommen hatte. Von einem Engel wollte er sich stärken lassen, dass er uns zu Genossen der Engel im Himmel machte. Von seinen eigenen Jüngern wird er verlassen, damit er uns, die wir durch einen schändlichen Abfall von Gott vertrieben sind, an sich kette. Vor dem Rate ist er von falschen Zeugen angeklagt worden, dass wir nicht vom Satan durch das Gesetz Gottes angeklagt würden. Er ist verurteilt worden auf Erden, dass wir im Himmel frei gesprochen würden. Er, der keine Sünde getan hat, hat geschwiegen für die Sünde, damit wir um unserer Sünde willen vor Gottes Gericht gestellt nicht verstummen müssten. Er hat sich mit Backenstreichen schlagen lassen wollen, damit wir von den Stacheln des Gewissens und des Satans befreiet würden. Er hat sich verspotten lassen, damit wir den Bösewicht, den Teufel verspotten könnten. Sein Gesicht wird bedeckt, dass er von uns die Decke der Sünde nähme, welche in uns das Anschauen Gottes hindert und fluchwerte Unwissenheit über uns bringt. Er hat seine Kleider sich ausziehen lassen wollen, damit das Kleid der Unschuld, das wir durch die Sünde verloren haben, uns wieder hergestellt würde. Mit Dornen ist er verwundet worden, damit er die Sündenschmerzen unsers Herzens heilte. Die Last des Kreuzes hat er getragen, damit er die Last der ewigen Strafe von uns nähme. Er hat laut gerufen, dass er von Gott verlassen sei, damit er das ewige Beisammenwohnen mit Gott uns wieder erwürbe. Er hat gedürstet am Kreuze, damit er den Tau der göttlichen Gnade uns zuwendete und wir nicht vor ewigem Durste verloren gehen müssten. Von der Hitze des göttlichen Zornes hat er gefoltert werden wollen, damit er vor dem höllischen Feuer uns bewahrte. Er ist gerichtet worden, damit er uns von Gottes Gericht befreite. Als Schuldiger ist er getötet worden, damit er uns, die Schuldigen, losspräche. Von gottlosen Händen ist er geschlagen worden, damit er vor den Schlägen des Teufels uns bewahrte. Vor Schmerz hat er geschrien, damit er von dem ewigen Heulen uns errettete. Tränen hat er vergossen, damit er unsere Tränen trocknete. Er ist gestorben, damit wir das Leben hätten. Die Schmerzen der Hölle hat er ganz empfunden, damit wir dieselben niemals empfänden. Er hat sich erniedriget, damit unserm Stolze ein Heilmittel bereitet würde. Mit einer Dornenkrone ist er gekrönt worden, damit er die himmlische Krone uns bereitete. Von allen hat er sich Leiden gefallen lassen, damit er allen das Heil gewährte. Seine Augen sind im Tode erloschen, damit wir im Lichte der himmlischen Herrlichkeit lebten. Er hat Schmähungen und Beschimpfungen gehört, damit wir im Himmel die Loblieder der Engel höreten. Verzweifle darum nicht, gläubige Seele. Das unbegrenzte Gut ist durch deine Sünden beleidigt, aber es ist auch ein unbegrenzter Preis gezahlt. Du musst gerichtet werden wegen deiner Sünden, aber der Sohn Gottes ist für die Sünden der ganzen Welt, die er auf sich genommen hatte, bereits gerichtet. Deine Sünden müssen gestraft werden, aber Gott hat sie bereits gestraft in seinem Sohne. Die Wunden deiner Sünden sind groß, aber Christi Blut ist ein kostbarer Balsam. Verflucht nennt dich Mose, weil du nicht alles gehalten hast, was in dem Buche des Gesetzes geschrieben stehet 5 Mos. 27,26; aber Christus ist ein Fluch für dich geworden Gal. 3,13. In Gottes Gericht ist eine Handschrift wider dich geschrieben, aber die ist ausgelöscht durch Christi Blut Kol. 2,14. Dein Leiden, o treuer Christus, ist darum meine letzte Zuflucht.
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10. VON UNSERER VERSÖHNUNG MIT GOTT.
CHRISTUS HAT MEINE SCHULD GETILGT.
Fürwahr Christus trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen Jes. 53,4. O Herr Jesu! was in uns die ewigen Strafen verdient, das hast du auf dich genommen; die Last, die uns bis zur Hölle niederdrücken wollte, die hast du getragen. Du bist um unserer Missetat willen verwundet, und um unserer Sünde willen zerschlagen. Durch deine Wunden sind wir geheilet; der Herr hat auf dich die Sünden von uns allen gelegt Jes. 53,5.6. Wunderbarer Wechsel: du nimmst auf dich unsere Sünden und schenkst uns deine Gerechtigkeit; den Tod, den wir hätten leiden sollen, erkennst du dir zu, und schenkst uns das Leben. Darum kann ich nimmermehr zweifeln an deiner Gnade, oder verzweifeln wegen meiner Sünden. Was das Schlechteste an uns ist, das nimmst du auf dich: wie wirst du, was das Beste an uns und dein Werk ist, Leib und Seele nämlich, verachten? Du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen, und nicht zugeben, dass dein Heiliger verwese Ps. 16,10. Denn der ist in Wahrheit heilig, dessen Sünden getilgt und hinweggenommen sind: wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind; wohl dem Menschen, dem der Herr die Missetat nicht zurechnet Ps. 32,1.2. Wie wird der Herr unsere Sünden uns zurechnen können, wenn er sie einem andern zugerechnet hat? Wegen der Sünde seines Volks hat der Herr seinen geliebtesten Sohn zerschlagen; er selbst wird also durch seine Erkenntnis viele gerecht machen und selbst ihre Sünden tragen Jes. 53,12. Wie wird er die Seinen gerecht machen? Höre, liebe Seele, und merke auf! Er wird sie gerecht machen durch seine Erkenntnis, das ist durch die heilsame Erkenntnis der göttlichen Barmherzigkeit und Gnade in Christo, und durch deren zuversichtliche Erfassung kraft des Glaubens. Das ist das ewige Leben, dass sie dich, dass du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, deinen Sohn, Jesum Christum, erkennen Joh. 17,3; und dann: So du mit deinem Munde bekennest Jesum, dass er der Herr sei, und glaubest in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferwecket hat, so wirst du selig Röm. 10,9. Der Glaube ergreift die Genugtuung Christi, denn Christus hat die Übertretungen der Seinen auf sich genommen, die Sünden vieler getragen und für die Übeltäter gebetet Jes. 53,13. Fürwahr er hätte wenig Gerechte gehabt, wenn er nicht erbarmungsvoll die Sünder angenommen hätte. Wenig Gerechte hättest du, o Jesu, wenn du nicht den Ungerechten die Sünden vergäbst. Wie wird also Christus die Sünden der Bußfertigen, die er auf sich genommen hat, mit strengem Gericht richten? wie wird er den, der der Sünden schuldig ist, verdammen, da er selbst zur Sünde gemacht ist? 2 Kor. 5,21. Wird er die richten, welche er seine Freunde nennt? Wird er die richten, für die er gebetet hat? Wird er die richten, für die er gestorben ist? Sei gutes Mutes, meine Seele, und vergiss deiner Sünden, weil der Herr ihrer nicht mehr gedenket Jes. 43,25. Wen fürchtest du als Rächer der Sünden außer den Herrn, der selbst für die Sünden genug getan hat? Wenn ein Anderer für meine Sünden das Lösegeld bezahlt hätte, könnte ich da mit Recht noch zweifeln, ob der gerechte Richter jene Genugtuung annehmen wolle? Wenn ein Mensch oder ein Engel für mich genug getan hätte, wäre da noch ein Zweifel vorhanden, ob der Preis der Erlösung zureichend sei? Es wird aber dem Zweifel gar kein Raum übrig gelassen. Wie wird er den Preis nicht annehmen, den er selbst gezahlt hat? Wie könnte das nicht zureichend sein, was von Gott selbst ist? Was beunruhigest du dich noch, meine Seele? Die Wege des Herrn sind eitel Güte und Wahrheit Ps. 25,10. Der Herr ist gerecht, und sein Wort ist recht Ps. 119,137. Was beunruhigest du dich, meine Seele? Das göttliche Erbarmen mache dich getrost; auch die göttliche Gerechtigkeit mache dich getrost; denn wenn Gott gerecht ist, so wird er gewiss für ein Vergehen nicht eine doppelte Lösung fordern. Um unserer Sünden willen hat er den Sohn zerschlagen, wie wird er um derselben willen uns, die Knechte, zerschlagen? Auch die Wahrheit des Herrn ändert sich in Ewigkeit nicht Ps. 117,2. 100,4. Ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen, und lebe, ruft unser Gott Ezech. 33,11. Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken, ruft unser Heiland Matth. 11,28. Wollen wir den Herrn der Lüge zeihen, und es wagen, durch das Gewicht unserer Sünden seine Barmherzigkeit niederzuhalten? Gott der Lüge zeihen und seine Barmherzigkeit leugnen ist eine größere Sünde, als alle Sünden der ganzen Welt, daher auch Judas schwerer gesündiget hat mit seiner Verzweiflung, als die Juden mit der Kreuzigung Christi. Ja vielmehr wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade viel mächtiger geworden Röm. 5,20, welche, in die Waagschale gelegt, unendlich schwerer wiegt als unsere Sünden; denn die Sünden sind der Menschen, die Gnade aber ist Gottes: die Sünden sind zeitlich, die Gnade unsers Herrn aber währet von Ewigkeit zu Ewigkeit. Für die Sünden ist genug getan, die Gnade Gottes ist durch den Tod Christi wieder erworben und in Ewigkeit festgestellt, zu ihr nehme ich in Demut und Anbetung meine Zuflucht.
11. VON DER GENUGTUUNG FÜR UNSERE SÜNDEN.
DER TOD CHRISTI IST DAS LEBEN DER FROMMEN.
Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken! Matth. 11,28, lauten die Worte unsers Erlösers. In Wahrheit, Herr Jesu, ich bin nur zu sehr beladen, und seufze unter der Last der Sünde, aber ich eile zu dir, dem Quell des lebendigen Wassers. Komm zu mir, Herr Jesu, damit ich zu dir kommen kann. Ich komme zu dir, Herr, weil du zuerst zu mir gekommen bist. Ich komme zu dir, Herr Jesu, und verlange sehnlich nach dir, denn ich finde nichts Gutes in mir. Fände ich etwas Gutes in mir, so würde ich nicht so ängstlich nach dir verlangen. In Wahrheit, Herr Jesu, ich bin mühselig und beladen. Ich vermöchte mich keinem deiner Heiligen ja selbst der reumütigen Sünder zu vergleichen, außer etwa dem Straßenräuber am Kreuze. Erbarme dich mein, Herr, der du dich des Straßenräubers am Kreuze erbarmet hast! Ich habe schändlich gelebt, ich habe in Sünden gelebt, aber fromm und in Gerechtigkeit begehre ich zu sterben. Frömmigkeit und Gerechtigkeit aber sind ferne von meinem Herzen, darum nehme ich meine Zuflucht zu deiner Frömmigkeit und Gerechtigkeit. Dein Leben komme mir zu Hilfe, Herr Jesu, das du zu einer Erlösung für viele in den Tod gegeben hast Matth. 20,28. Dein heiligster Leib komme mir zu Hilfe, der für mich mit Geißelhieben, Verspeiungen, Backenstreichen und Dornen schmählich zugerichtet und an den Schandpfahl des Kreuzes geheftet worden ist. Es komme mir, o Jesu, dein heilig teures Blut zu Hilfe, das aus deiner Seite, da du littst und starbst, geflossen ist und das uns rein macht von allen Sünden. Es komme mir deine heiligste Gottheit zu Hilfe, welche während des Leidens die menschliche Natur nicht sinken ließ; durch die, während sie ruhete und sich nicht tätig bewies, das anbetungswürdige Geheimnis meiner Erlösung vollbracht worden ist, und die deinem heiligen Leiden eine unendliche Stärke und Kraft verliehen hat, also dass Gott mit seinem Blute mich Elenden erworben hat Ap. Gesch. 20,28. Deine heiligen Wunden kommen mir zu Hilfe, in denen alle Mittel der Heilung für mich beschlossen liegen. Dein heiligstes Leiden komme mir zu Hilfe. Dein Verdienst komme mir zu Hilfe, meine letzte Zuflucht und Verwahrung wider die Sünden. Denn was du gelitten, das hast du mir zu Gute gelitten. Was du daher verdienst, das verdienst du ebenso mir und meiner Unwürdigkeit zu Gute. Darum preiset Gott seine Liebe gegen uns und beweiset sie durch das Zeugnis, welches weit über den Verstand aller Menschen ja selbst der Engel gehet, dass Christus für uns gestorben ist, da wir noch Sünder und Feinde Gottes waren Röm. 5,8. Wer sollte sich nicht wundern? Wer sollte nicht staunen? Von niemanden darum ersucht, ja von den Menschen gehasst, bittet der erbarmungsvollste Sohn Gottes für die Sünder und seine Feinde, und bittet nicht bloß für sie, sondern leistet auch der göttlichen Gerechtigkeit Genugtuung durch die ärmste Geburt, durch das heiligste Leben, durch das bitterste Leiden, durch den schmachvollsten Tod. O Herr Jesu, der du für mich gebeten, gelitten und dem Tode dich geweihet hast, ehedenn ich ein Verlangen nach deinem Verdienst und Leiden hatte oder dich mit Bitten anging, du möchtest Lösegeld für mich bezahlen: wie wirst du mich von deinem Angesichte verwerfen können? Wie wirst du mir die Frucht deines heiligsten Leidens versagen, nachdem ich aus der Tiefe zu dir rufe und nach der Frucht deines Verdienstes mit Tränen und Seufzern mich sehne. Von Natur war ich ein Feind; seit du für mich gestorben bist, bin ich aus Gnaden ein Freund, Bruder und Sohn geworden. Du hast den Feind erhöret, da er dich noch nicht bat, wie wirst du deinen Freund verachten, der mit Tränen und Bitten zu dir sich nahet. Den, der zu dir kommt, wirst du nicht hinaus stoßen Joh. 6,37, denn dein Wort ist Wahrheit. Du hast zu uns geredet im Geiste und in der Wahrheit, und Worte des ewigen Lebens haben wir von dir vernommen Joh. 6,68. Merke dir’s und sei getrost, meine Seele: ehehin waren wir Sünder vermöge unsers natürlichen Wesens, nunmehr sind wir Gerechte kraft der Gnade; ehehin waren wir Feinde, nunmehr sind wir Freunde und Verwandte; ehehin wurzelte unsere zu erhoffende Hilfe im Tode Christi, nunmehr auch in seinem Leben; ehehin waren wir tot in unsern Sünden, nunmehr sind wir lebendig gemacht in Christo Eph. 2,5. O der unaussprechlich großen Liebe, mit der Gott uns geliebet hat! O des überschwänglichen Reichtums der Gnade, durch die Gott uns eine Wohnung im Himmel bereitet hat! O der herzlichen Barmherzigkeit unsers Gottes, durch die uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe! Luk. 1,78. Wenn Christi Tod Gerechtigkeit und Leben uns zu Wege gebracht hat, was wird sein Leben vermögen? Wenn der Erlöser durch seinen Tod dem Vater die Schuld bezahlt hat, was wird er durch sein Leben und seine Fürbitte für uns ausrichten? denn Christus lebt und wohnet in unserm Herzen Eph. 3,17; wenn nur das Andenken an sein heiligstes Verdienst in demselben recht lebendig und kräftig ist. Ziehe mich, Herr Jesu, dass ich in der Wahrheit der Sache das habe, was ich in der Gewissheit der Hoffnung erwarte: laß, ich bitte dich, deinen Diener bei dir sein und die Herrlichkeit sehen, die dir der Vater gegeben hat Joh. 17,24; laß ihn einnehmen die Wohnung, die du ihm in dem Hause deines Vaters bereitet hast Joh. 14,2. Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar Ps. 84,5!