Geld
Über Geld spricht man eigentlich nicht. Denn wenn man viel hat, ist es peinlich, damit zu herumzuprahlen. Und wenn man keins hat, stellt man das erst recht nicht zur Schau. Man erkundigt sich auch nicht, wie viel der Nachbar verdient. Selbst bei einem Freund wäre es indiskret, nach seinem Kontostand zu fragen. In der Kirche aber redet man schon gar nicht über Geld. Denn wer da den schnöden Mammon wichtig nimmt, macht sich verdächtig, er wäre wohl „materialistisch eingestellt“. Und das ist gar nicht gut, weil‘s in der Kirche ja um die seelische Erhebung geht. Trotzdem kommt die Kirche auch selbst nicht um das Thema herum, weil sie Rechnungen bezahlen muss für Personal und Gebäude. Und sie steht in dem Verdacht, nicht gänzlich arm zu sein. Wie ist das also? Wie verhalten sich Christen zum Geld? Wieviel Bedeutung darf es haben? Und wieviel hat es wirklich? „Geld macht nicht glücklich“, sagen wir schnell – aber wenn man genug davon hat, ist es doch beruhigend. „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ – aber solange man lebt, ist Geld schon recht nützlich. „Man kann sich keine Liebe kaufen“ – aber für Geld bekommt man zumindest „Dienstleister“, die eifrig so tun, als würden sie uns lieben. „Man kann Gesundheit nicht kaufen“ – aber immerhin doch gute Ärzte und die bestmögliche Pflege. „Geld macht einen Dummen nicht weise“ – aber er kann kluge Leute engagieren, die ihn beraten. Und so muss man schon anerkennen, dass Geld ein wirksames Mittel ist: ein in Zahlen ausgedrücktes Potential, das sich problemlos speichern und flexibel einsetzen lässt, weil man Geld kurzfristig in alles Mögliche umtauschen kann – nämlich in Macht, Wissen oder Einfluss, in Immobilien, Konsumgüter oder Firmen, in Personal, Bildung, Sicherheit, Edelmetall, Grundbesitz oder Freizeit. Geld stellt dabei keine Fragen. Es ist sich für nichts zu schade. Selten wird es abgelehnt. Und wenn‘s auch nicht jeden Wunsch erfüllt, so doch ziemlich viele. Natürlich ist das Geld vor einem Missbrauch seiner Macht nicht gefeit. Aber das gilt von natürlichen Talenten wie Intelligenz, Kraft oder Schönheit ganz in derselben Weise. Darum ist Geld zwar nicht „an sich“ schon gut. Aber wenn sich jemand mit guter Absicht seiner bedient, kann es gute Dinge erleichtern und beschleunigen. Was hindert uns also, darin einen Segen zu sehen und eine Gabe des Schöpfers? Geld ist bloß eine Art von Energie. Es treibt Dinge voran. Es macht vieles möglich. Und das Ergebnis ist nur verkehrt, wenn der Mensch sein Geld zu verkehrten Zwecken eingesetzt hat. Natürlich macht ein Narr mit seinem Geld närrische Dinge – und ein böser Mensch böse Dinge. Doch der Fehler liegt dann nicht beim Geld. Denn das ist einfach nur ein vielseitig nutzbares Potential. Und nichts hindert uns, großes Vermögen als einen Segen zu betrachten, wie die Bibel das auch tut. Weder Salomo noch Hiob werden wegen ihres Reichtums kritisiert (Hiob 1,3; 42,12; 1. Kön 10,14-29). Und niemand in der Bibel käme auf die Idee, gute Ernten, fruchtbare Weinberge und wachsende Viehherden als Unglück anzusehen. Vielmehr dankt man Gott für all die guten Gaben, mit denen er seine Geschöpfe am Leben erhält. Woher kommen dann aber die großen Vorbehalte? Und warum gibt es ein christliches Armutsideal? Nur wegen der traurigen Erfahrung, dass eine Leidenschaft fürs Geld fast immer der Gottesbeziehung des Menschen schadet. Denn wer sich auf seinen Besitz fokussiert, wird über kurz oder lang die Gaben Gottes wichtiger nehmen als den Geber. Und er wird in eben dem Maße, wie er auf sein Vermögen vertraut, nicht mehr auf Gott vertrauen. Eigentlich wissen wir, wie‘s richtig wäre: Das Göttliche und Absolute sollte für uns „absoluten“ Stellenwert haben – und das Relative nur „relativen“ Stellenwert. Gott sollen wir „lieben“ von ganzem Herzen – unser Vermögen nur pragmatisch „benutzen“ wie ein Werkzeug. Doch allzu oft kehrt sich das Verhältnis um. Denn wo das Geld mir meine Sorgen nimmt und meine Wünsche erfüllt, wo es mir Sicherheit und Freude schenkt, mir Macht und Glanz verleiht und meine Person damit aufwertet, so dass ich das Gute im Leben scheinbar dem Geld verdanke – da werde ich es für seine treuen Dienste bald auch lieben und Gott nur noch an zweiter oder dritter Stelle Beachtung schenken. Da ist Geld bald nicht mehr Mittel, sondern Zweck, ist nicht mehr der Weg, sondern wird selbst zu dem Ziel, auf das ich aus bin. Und statt dem Menschen zu dienen, beginnt der Besitz ihn zu beherrschen: Er hängt sein Herz dran, das eigentlich nur an Gott hängen sollte. Er bekommt nicht genug. Und faktisch besitz so ein Mensch nicht sein Vermögen, sondern ist davon besessen. Er bückt sich eifrig nach den Gütern der Erde und kehrt dabei Gott den Rücken zu. Er verstrickt sich ins Irdische, verweilt dabei auch mit seinen Gedanken – und ist innerlich nicht mehr frei für Gott, wie es uns das Neue Testament warnend vor Augen stellt. Wir können an den reichen Jüngling denken, der Jesus eigentlich gern folgen würde, der es aber nicht schafft, weil er sich von seinem Besitz nicht trennen kann (Mt 19,16-22). Wir haben Jesu warnendes Wort im Ohr, dass ein Kamel leichter durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher in das Reich Gottes (Mt 19,24). Die Geldwechsler und Händler, die den Tempel nutzen, um mit den Besuchern ihre Geschäfte zu machen, werden von Jesus heftig gescholten (Mt 21,12-17). Und der reiche Mann, der täglich an dem armen Lazarus vorübergeht, ohne seiner Not abzuhelfen, büßt für seinen Geiz in der Hölle (Lk 16,19-31). Jesus erzählt von dem reichen Kornbauer, der sich auf große Scheunen voller Vorräte verlässt – und dann in derselben Nacht noch sterben muss (Lk 12,16-21). Hananias und Saphira wollen vor der Gemeinde Geld zurückhalten und bezahlen ihre Lüge mit dem Leben (Apg 5,1-11). Der Zauberer Simon meint, er könnte den Aposteln die Kraft des Heiligen Geistes abkaufen – und wird deswegen verdammt (Apg 8,18-24). Den Gipfel der Verworfenheit bildet aber Judas, der Jesus für ein Blutgeld von 30 Silberlinge verrät (Mt 26,15). Ja, viele sammeln Schätze auf Erden – und sind nicht reich bei Gott. Wo der Fokus ihrer Aufmerksamkeit liegt, da ist auch ihr Herz. Und sind sie mit dem Herzen beim Geld, so ist es nicht bei Gott (Mt 6,19-21). Sich beiden hinzugeben, ist aber unmöglich, weil man nicht zwei Herren dienen kann (Mt 6,24). Hängt einer an seinem Geld, wird er auch stets in Sorge sein, es nicht zu verlieren. Und schon trachtet er nicht mehr so entschlossen nach dem Reich Gottes, wie er das müsste, um hineinzugelangen (Mt 6,31-34). Dem Geld kann man dafür nicht die Schuld geben, denn Geld ist ja nichts Böses. Aber wenn man ihm große Bedeutung beimisst, hat das regelmäßig böse Folgen. Und so sendet Jesus seine Jünger ganz bewusst „arm“ in die Welt hinaus, schickt sie nämlich ohne Proviant auf Reisen, ohne Tasche, ohne Geld und ohne ein zweites Hemd (Mk 6,7-9). Warum tat er das wohl? Jesus erteilte diese Anweisung sicher nicht, um es seinen Jüngern durch Armut unnötig schwer zu machen, sondern um ihnen die Arbeit leicht zu machen. Er war offenbar der Meinung, dass seine Jünger kein Geld brauchen, um für ihren Auftrag gerüstet zu sein. Denn statt eines ordentlichen Startkapitals für Missionsprojekte und kirchliche Unternehmungen, gab er seinen Jüngern bloß das Evangelium mit auf den Weg, gab ihnen obendrauf noch den Heiligen Geist und seinen Segen, gab ihnen die Vollmacht zu binden und zu lösen und Macht über die bösen Geister. Geld aber gehörte nicht zur Ausrüstung. Denn geistliche Ziele erreicht man mit geistlichen Mitteln. Und finanzielle Ziele waren im Auftrag der Jünger nicht enthalten. Auf ihrem Arbeitszettel stand, sie sollten Menschen zurückführen in die Gemeinschaft mit Gott. Es war ihr Job, mit der Macht des Heiligen Geistes die Werke des Teufels zu zerstören. Und die von Jesus mitgegebenen Werkzeuge entsprachen exakt dieser geistlichen Zielsetzung. Das Equipment entsprach der To-Do-Liste – und Geld war nicht dabei! Was ist also mit der Kirche Christi passiert, dass sie heute scheinbar ohne Geld nicht mehr sein kann? Was ist passiert, dass Kirche sich nun ständig um Haushaltspläne und Gebäude, Personalkosten, Pachtverträge und Steuern kümmern muss? Ist der wichtigste Besitz der Kirche denn nicht mehr ihre Botschaft? Oder vertraut sie ihrer Botschaft inzwischen so wenig, dass Kirche wirklich meint, sie könnte an einem finanziellen Mangel zugrunde gehen? Es wäre reizvoll, unsere zweitausendjährige Geschichte daraufhin zu untersuchen. Und wir würden sicher finden, dass das Verhältnis der Kirche zum Geld nie ohne Probleme war. Allzu oft sind Priester und Bischöfe der Gier verfallen, haben unnützen Prunk getrieben, haben Ämter verschachert und mit der Angst der Menschen Geschäfte gemacht. Zugleich gab‘s aber immer wieder Gegenbewegungen wie bei den Bettelmönchen, die Armut zum Programm erhoben und Armut oft auch wirklich lebten. Das Geld der Kirche war eine stete Quelle von Versuchungen. Und oft denkt man, sie hätte besser die Finger davon gelassen. Doch – urteilen wir nicht zu schnell. Denn wie vernünftig ist es, ein Mittel zu verschmähen, mit dem man so viel Gutes bewirken kann? Schon gleich am Anfang hatte es die Urgemeinde in Jerusalem mit Witwen und Waisen zu tun. Die mussten versorgt werden. Und mit Spendengeldern konnte man ihnen helfen (Apg 6,1-7). Auch Paulus sammelte auf seinen Missionsreisen Kollekten, die er anschließend der Gemeinde in Jerusalem überbrachte (Röm 15,25-28). Und wenn der Apostel seinen Lebensunterhalt auch weitgehend selbst bestritt (Apg 20,33-34), konnte er doch bei seinen weiten Reisen von Gemeinde zu Gemeinde Unterstützung gebrauchen (2. Kor 11,8-9). Später hatten wohlhabende Christen einfach Freude daran, ihren Gemeinden schöne Gotteshäuser zu bauen und sie zur Ehre Gottes prächtig auszustatten. Um junge Geistliche auszubilden, brauchte man Schulen, theologische Lehrer, Bibeln und andere Bücher. In den Gemeinden kamen Almosen zusammen, die man verwalten musste. Und wenn jemand testamentarisch der Gemeinde einen Acker hinterließ – hätte man die Erbschaft dann ablehnen sollen, wo man doch unstreitig mit Besitz Gutes tun kann? Natürlich lautete der Auftrag Jesu nicht, in seinem Namen Geschäfte zu tätigen! Aber wo sich die Gelegenheit bot, hat man sie doch oft ergriffen – und tat es nicht immer aus niederen Beweggründen. Denn wenn aller Reichtum dieser Erde aus Gottes Hand kommt und ihm gehört, wie kann es dann falsch sein, die von Gott geschaffenen Güter für Gott in Dienst zu nehmen? Die Christenheit bediente sich der Kunst, um biblische Geschichten zu illustrieren, und bediente sich der Musik, um Gottesdienste feierlich zu gestalten. War das etwa falsch? Die Theologen bedienten sich der Vernunft, um Gottes Wort recht zu verstehen, und bedienten sich der Rhetorik, um das Evangelium überzeugend darzulegen. War das etwa verkehrt? Wenn aber ein Christ schon mit seinen persönlichen Begabungen Gott dienen soll – warum soll er dasselbe nicht auch mit seinem Vermögen tun? Wenn schon Könige aus goldenen Bechern trinken, ist es nicht erst recht das Abendmahls wert, dass man goldene Kelche verwendet? Jene Frau, die kostbares Nardenöl gebrauchte, um Jesus zu salben, wurde für ihr „verschwenderisches“ Tun nicht gescholten, sondern von Jesus in Schutz genommen (Mk 14,3-9). Und wenn sowieso alle Güter und Gaben der Erde Eigentum des Schöpfers sind, sollte man sie da nicht auch in seinem Sinne zum Guten nutzen? Das Neue Testament sagt, dass wir unsere Glieder hingeben sollen als Werkzeuge der Gerechtigkeit (Röm 6,13). Wenn das aber von unseren Gliedern gilt und genauso vom Verstand, gilt es dann nicht auch von unserem Vermögen? Und wär‘s nicht frevelhaft, materielle Güter den Heiden zu überlassen, die sie dann in verkehrter Absicht falschen Zwecken unterwerfen? Man sieht, wie leicht der Griff nach dem Geld zu begründen ist. Denn wenn Geld schon so große Macht hat, soll es doch besser Gott dienen als einem anderen. Und folglich ist es bei der Kirche besser aufgehoben als anderswo! Oft genug haben Kirchenleute so gedacht. Und viele haben es auch wirklich so gemeint. Sie wollten nur geschäftstüchtig sein zu ehrbaren Zwecken. Aber so ein Vorsatz kann leicht kippen. Und dann dient plötzlich das Geld nicht mehr der Kirche, sondern die Kirche dem Geld. Sobald sie meint, ohne Geld nicht existieren zu können, ist sie auch schon korrumpiert und gehorcht bald denen, die über Geld und Macht verfügen. Dabei – was von alledem, was Kirche ausmacht, kostet denn eigentlich Geld? Für einen Gottesdienst braucht man weder eine Orgel noch eine Kathedrale. Ein paar Christen, die sich zuhause im Wohnzimmer treffen, können auch dort einen Gottesdienst feiern. An Bibeln besteht kein Mangel. Ein Gesangbuch kann sich jeder selbst besorgen. Und um ein Kind zu taufen, reichen notfalls eine Schüssel Wasser und ein Christ, der weiß, was er tut. Das Abendmahl erfordert keine silbernen oder goldenen Kelche. Es ist genauso heilig, wenn man‘s aus Wassergläsern trinkt. Und das Evangelium ist nicht weniger befreiend, wenn der Bote, der‘s mir übermittelt, kein akademisches Studium genossen hat. Ein christlicher Bruder muss nicht „Kirchenbeamter auf Lebenszeit“ sein, um mir im seelsorgerlichen Gespräch Vergebung zuzusagen, Mahnung und Trost. Zum Beten gibt es viele gute Ort. Und um praktische Nächstenliebe zu üben, muss ich nicht gleich eine Diakoniestation oder ein Krankenhaus betreiben. Christliche Erziehung erfordert keinen kirchlichen Kindergarten. Zwei, drei engagierte Familien können das zusammen hinbekommen. Und überhaupt ist Kirche ihrem Wesen nach kein aufwändiger Apparat, sondern zuerst und zuletzt „Leib Christi“. Kirche ist die Gemeinschaft derer, die mit Gott Gemeinschaft haben. Und diese Gemeinschaft ist unbezahlbar. Von alledem, was Kirche ausmacht, kostet gar nichts Geld – und nichts davon ist für Geld zu haben. Denn geistliche Zwecke erreicht man durch geistliche Mittel. Und so kann eine Gemeinschaft, die von Gottes Geist belebt und angetrieben wird, nie an einem Mangel an Geld zugrunde gehen. Wenn Kirche sich aber davor fürchtet, hat sie ihr eigenes Wesen missverstanden. Denn sie ist Gottes Projekt. Sie lebt von dem Glauben, den er weckt. Und (wie zum Beweis) hat sie über lange Zeiträume im Untergrund überlebt – ohne „offizielle“ Strukturen und irgendeinen Besitz. Gott selbst ist der wahre Schatz der Kirche. Und wenn sie sonst nichts mehr hätte als nur sein Evangelium, wäre sie immer noch reich. Wo Kirche das aber vergisst und meint, sie könnte ohne Geld nicht existieren, ist das ziemlich peinlich. Sollten wir uns also (um diesen Punkt klarzustellen) von allem trennen – von all den Kirchen und Gemeindehäusern, von kirchlichen Hochschulen und diakonischen Einrichtungen, von Kindergärten und Schulen, von Grundbesitz und Kirchenwald, Beamtentum und Verwaltung? Nein. Es scheint mir nicht nötig, dass wir diese Dinge wegwerfen. Und solange Gott uns solche Mittel erhält, dürfen wir sie in seinem Sinne weiter nutzen. Wir müssen das weltliche Gut nicht verachten, solange es guten Zwecken dienen kann. Und – bevor jemand fragt –, solange noch Geld da ist, bestehe ich als Pfarrer auch auf meinem Gehalt. Aber der kirchliche Fokus muss endlich wieder woanders liegen. Denn im Prinzip braucht Kirche kein Geld und lebt nicht von Geld, sondern lebt von ihrer Botschaft. Und wenn sie eines Tages auf nichts anderes mehr bauen kann, wird ihr das vielleicht sogar gut tun. Natürlich wär’s ein schmerzlicher Rückbau! Aber prinzipiell lässt sich Kirche „besitzlos“ denken. Denn im Anfang war sie‘s ja. Und Jesus konnte seine Jünger ohne Geld aussenden und ohne ein zweites Hemd. Er wusste, dass sie für ihren Auftrag dennoch gut gerüstet waren. Zum Evangelium gab er ihnen den Heiligen Geist und seinen Segen obendrauf, gab ihnen Macht über die Geister und herrliche Verheißungen. Für ihren geistlichen Auftrag stattete er sie mit geistlichen Waffen aus – dieses Equipment entsprach der To-Do-Liste. Und um ihre materiellen Bedürfnisse sollten sich die Jünger niemals Sorgen machen. Denn Kirche ist die Gemeinschaft derer, die mit Gott in Gemeinschaft stehen. Und diese Gemeinschaft ist für Geld sowieso nicht zu haben. Darum gilt für die Kirche ganz dasselbe wie für jeden einzelnen Christen, dass Geld nämlich nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen darf. Es darf uns dienen, darf uns aber nicht beherrschen. Denn wenn wir die ganze Welt gewönnen und nähmen Schaden an unserer Seele, welchen Vorteil hätten wir davon? Und wenn wir dabei die Gnade verlören, wo wollten wir neue kaufen? Gott lehre uns die Kunst, dass wir gleichermaßen reich sein können und arm sein können, ohne das eine oder das andere wichtig zu nehmen (Phil 4,11-13; vgl. 1. Kor 7,29-31) – auf dass wir dem Geld keinesfalls zu viel Ehre antun, sondern große Ehre nur unserem Herr geben, der sie wirklich verdient.
Bild am Seitenanfang: Barrels of Money
Victor Dubreuil, Public domain, via Wikimedia Commons