Selbstverleugnung

Selbstverleugnung

Der Mensch ist im Allgemeinen stolz darauf, ein „Bewusstsein“ zu haben. Denn sich seiner selbst bewusst zu sein, ist eine geistige Leistung, die uns über Pflanzen und Tiere erhebt. Der Mensch weiß um sich selbst und kann über sich nachdenken. Nur macht ihn das nicht immer fröhlich. Denn so ist er eben auch die einzige Kreatur, die sich verantwortlich weiß, die sich fragwürdig erscheinen und sich schämen kann. Solche Gefühle kennt ein Stein nicht. Der fragt sich nicht, wie er wohl sein sollte. Der Stein ist einfach, wie er ist. Er denkt sich nichts dabei. Und mancher Mensch neidet ihm das so sehr, dass er anfängt zu trinken, um sich wenigstens eine Zeit lang zu vergessen. Was ist aber dieses problematische Ding, das wir „Bewusstsein“ nennen? Offenbar ist es ein geistiger Zustand. Denn der unbelebten Natur und den Pflanzen schreiben wir kein Bewusstsein zu. Erst den Tieren ist sowohl eine innere wie auch eine äußere Wahrnehmung zuzutrauen. Die Katze sieht (draußen vor sich) eine Maus und fühlt (in sich drin) den Drang, die Maus zu fangen. Aber ist das bloß ein instinktives Verhalten – oder schon „bewusstes“ Handeln? Aus Experimenten ist bekannt, dass sich die meisten Tiere im Spiegel nicht erkennen. Einige aber, die man für intelligenter hält, können es durchaus. Sie verstehen, dass jenes Individuum, das sie draußen vor sich im Spiegel sehen, dasselbe ist, das sie von innen fühlen. Sie verstehen, dass das Wahrgenommene mit dem Wahrnehmenden identisch ist. Sie haben so etwas wie ein „Ich-Bewusstsein“. Und vom Menschen gilt das noch weit mehr. Denn der erlebt (etwa beim Betrachten der eigenen Hände), dass einer der vielen Körper in der Welt „sein“ Körper ist – und sich dadurch von allen anderen unterscheidet. Wohl sieht er verschiedene Körper in der Welt. Aber diesen einen sieht er nicht bloß von außen, diesen einen fühlt er auch von innen. Der diesem Körper zugefügte Schmerz ist „sein“ Schmerz. Die von diesem Körper empfundene Lust ist „seine“ Lust. Und am Schicksal dieses Körpers ist er darum mehr interessiert als an dem der anderen. Als Mensch kann ich auf ein Foto zeigen und sagen: „Das bin ich“. Denn mein Weltbild schließt nicht nur all das andere ein, sondern auch mich selbst, so dass ich als Betrachter meiner Welt auch selbst darin vorkomme und gewissermaßen in einer Verdoppelung meiner Person aus der Vogelperspektive auf mich selbst herunterschaue. „Bewusstsein“ ist das Vermögen, gleichzeitig Subjekt und Objekt der Betrachtung zu sein – und darüber doch nicht den Verstand zu verlieren. Denn seltsam ist es schon. Ich betrachte mich, während ich betrachte, wie ich mich betrachte. Ich trete im Geiste hinter den eigenen Rücken, um mir beim Schauen zuzuschauen. Und sobald ich meine Subjekt-Seite zum Objekt gemacht habe, muss das sie betrachtende Subjekt wiederum neu in die Betrachtung einbezogen werden. Das kann man unendlich fortsetzen, ohne sich je einzuholen. Denn die Person weiß sich stets „aufgespalten“ in den Wahrnehmenden und den Wahrgenommenen – und weiß sich trotzdem „eins“. Anders als ein Stein ist ein Mensch in der Lage, sich selbst beim Da-Sein zuzuschauen. Er hat ein Verhältnis zu sich selbst. Aber freilich – von welcher Art ist das? Was macht ihm die Selbstbetrachtung bewusst? Nun, er erkennt sich als ein begrenztes Wesen voller Bedürfnisse in stets prekärer Lage. Denn jenes „Selbst“, das er betrachtet, ist durch mancherlei Gefahren bedroht, gegen die es sich nur teilweise zu schützen vermag. Es kann seine Ängste immer nur zum Teil bewältigen. Und zugleich hat es einen großen Hunger nach Gütern, Freuden und Genüssen, den es auch immer nur zum Teil und für gewisse Zeit zu stillen vermag. Jenes „Selbst“, das uns bewusst wird, ist ein Jäger – und droht zugleich zur Beute zu werden. Immer will es etwas haben, das es nicht bekommen kann. Immer will es etwas loswerden, dem es nicht entrinnt. Und all sein fragmentarisches Glück ist befristet. Denn mit Schrecken erkennt der sich Betrachtende auch seine Endlichkeit. Spätestens an diesem Punkt wird sein Selbstbewusstsein dann aber zur Parteinahme für das bedrohte „Selbst“ – und aus der Selbsterkenntnis entspringt der Wille zur Selbstbehauptung. Denn entschlossen ergreift der Mensch seine eigene Partei. Erkennend, dass er klein ist, will er sich möglichst groß machen und sagt: „Nichts für ungut! Mögen die anderen sein, was sie wollen, so ist doch diese eine Person meine Person. Ich sehe daneben noch andere Menschen, aber ich identifiziere mich nicht mit allen. Sondern ich finde, dass mich mein eigenes Schicksal mehr angeht als das der anderen. Die eigene Haut ist mir irgendwie näher. Und so räume ich meinem „Selbst“ Vorrang ein. Denn die eigene Furcht spüre ich viel stärker als die der anderen. Und an der eigenen Freude habe ich auch viel mehr Spaß als an der ihren. Wenn ich nicht für mich sorge, tut’s vielleicht kein anderer. Und da ich mich zur Selbstbehauptung genötigt fühle, interessieren mich die anderen in erster Linie, sofern sie meiner Selbstbehauptung dienen können oder mir gefährlich werden.“ Das seiner selbst bewusste Individuum macht die eigenen Interessen zum Mittelpunkt all seiner Bewertungen und findet das völlig „natürlich“. Denn auf wen sollte es in meinem Leben wohl ankommen, wenn nicht auf mich? Ich stehe schließlich im Zentrum meiner Welt! Also ist „wichtig“, was für mich wichtig ist. Und mir erscheint „gut“, was mir gut tut. Für „wahr“ kann ich nur halten, was ich verstehe. Und „vorn“ ist immer da, wo ich hinschaue. „Schön“ ist, was ich genieße. „Schwer“ ist, was mich überfordert. Und auch sonst ist alles genau das, was es mir bedeutet. Denn mich selbst betrachtend stehe ich ja im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit. Und mein Erkenntnisvermögen ist nicht Selbstzweck, sondern soll mir (schon evolutionär betrachtet) konkrete Vorteile verschaffen. Darum bilde ich das Zentrum meiner Überlegungen und bewerte die Dinge nach ihrer Beziehung zu mir. Ich erlebe es als Kränkung, dass andere mich nicht gleichermaßen wichtig finden. Und nur den Menschen, die mich lieben – nur denen bedeute ich annähernd so viel, wie mir selbst. Die kann ich gebrauchen zum Zwecke meiner Selbstbehauptung. Und, ach ja – sollte es einen Gott geben, der mir zu meinem Recht verhelfen und mich glücklich machen will, dann ist auch der willkommen und darf gern ein weiteres Mittel sein zum meinem Zweck. Nur – merken sie, wohin wir da geraten sind? Es beginnt mit der mentalen Begabung, dass wir uns beim Leben zuschauen können. Doch führt die schnell zu einer sehr einseitigen und parteiischen Sicht der Welt. Wir nehmen uns selbst in Obhut, um möglichst mächtig und glücklich zu werden. Doch scheitert das an der Realität. Denn wenn sich auch jeder als den Mittelpunkt seines Universums erlebt, sind wir doch nicht Herren über die Welt und nicht mal Herren über das eigene Leben, sondern sind in Wahrheit ziemlich periphere Wesen, die das Universum durchaus entbehren kann – und die auch der Schöpfer nicht unbedingt braucht. Wir vergessen das nur so gern! Blind überzeugt, wir hätten das Recht, uns durchzusetzen, sortieren wir alles in die zwei Schubladen, ob es unseren Interessen nützt oder schadet. Wir machen uns damit zum Maß der Dinge – was sehr überheblich ist. Wir wünschen uns, wir könnten von der eigenen Herrlichkeit leben – was nicht gelingt. Wir willigen ein, das eigene Selbst auf Kosten anderer durchzusetzen – was böse ist. Und durch die Fokussierung auf das eigene Befinden drängen wir Gott an den Rand, obwohl er eigentlich ins Zentrum unsres Denkens gehört. Das kann nicht gutgehen! Diese Art, ein Verhältnis zu sich selbst zu haben, ist ein Irrweg. Und wenn‘s der einzige Weg wäre, sich seiner bewusst zu sein, wäre der Stumpfsinn der Steine vorzuziehen. Doch gibt es eine Alternative, die uns Jesus empfiehlt. Denn er sagt: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst…“ (Mt 16,24). Was meint er damit? Ist „Selbstverleugnung“ eine alternative Form der Selbstwahrnehmung? Und wenn ja – wie soll sie funktionieren? Muss man etwa leugnen, dass man ein „Selbst“ hat? Oder soll man so tun, als würde man sich nicht kennen? Soll man behaupten, man sei in Wirklichkeit ganz anders? Oder verzichtet man bloß auf die Durchsetzung der eigenen Interessen? „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst…“ Das ist ernst gemeint. Ohne Selbstverleugnung kann man kein Christ sein. Und nach biblischem Sprachgebrauch heißt „verleugnen“, dass man die Beziehung zu jemand bestreitet, dass man behauptet, ihn nicht zu kennen – oder ihn jedenfalls nicht länger kennen zu wollen. Wenn ich jemand „verleugne“, dann geht er mich nichts mehr an und ist für mich gestorben. Da ist die Gemeinschaft aufgekündigt, und wenn es ein Band gab, ist es nun durchschnitten (Mt 26,70.72.74; Lk 12,8-9). Nur bitte – wie soll das gehen, dass ich mich von mir selbst trenne? Und wie soll ich mich jemals „loswerden“? Soll ich mich etwa vor den Spiegel stellen und rufen: „Mit dir bin ich fertig, wir sind geschiedene Leute!“ Soll ich mich selbst für wertlos befinden, so dass konsequente Selbstverleugnung im Suizid enden müsste? Was meint Jesus bloß? Ein kluger Mann hat darauf hingewiesen, dass ein Jünger Jesu schwerlich seine ganze Person verneinen kann, weil er doch zumindest das ausnehmen muss, was er durch Gottes Güte und durch Jesus selbst geworden ist. Und so bietet es sich an, unter dem zu verleugnenden „Selbst“ nur das alte „Sünder-Selbst“ zu verstehen, das wir im Glauben hinter uns lassen. Das „Selbst“, das es zu verleugnen gilt, ist dann nur jenes selbstverliebt um sich selbst kreisende „Ich“, mit dem wir geboren wurden. Und „Selbstverleugnung“ meint dann nichts anderes, als dass man den „alten Menschen“ hinter sich lässt, der man früher war, um künftig in Christus ein „neuer Mensch“ zu werden. Dabei wird nicht verleugnet, dass jeder eine Individuum ist. Denn das gehört zur guten Schöpfung Gottes. Auch das von Gott erneuerte christliche „Selbst“ muss sich nicht verneinen. Und was es an geistlichen Gaben empfangen hat, muss man nicht kleinreden. Sondern nur das alte, das verkehrte „Selbst“ ist zu verleugnen, weil es in einer ungesunden Liebe zu sich selbst entbrannt war, weil es sich in Konkurrenz zu Gott zu behaupten versuchte, weil es auch ohne Gott etwas gelten wollte und ihm zum Trotz Ruhm und Ehre an sich zog. Ja, wahrlich, so kann man sich das zurechtlegen – und sich mit Jesu Wort ziemlich schmerzfrei arrangieren. Denn so verleugnet man ja nur ein „Selbst“, das gar nicht mehr das eigene ist. Man verwirft nur, was sowieso schon in der Vergangenheit versank. Und das tut nicht besonders weh. Aber ist es auch das, was Jesus meint? „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst…“ Jesus blickt durchaus nicht auf „Erledigtes“ zurück, sondern beschreibt eine stets aktuelle Aufgabe. Und er appelliert an Jünger, die ihre „Selbstverleugnung“ nicht hinter sich, sondern noch vor sich haben. Denn die Trennung von unserem selbstverliebten „Selbst“ ist mit der Bekehrung nicht ein- für allemal erledigt, sondern muss täglich neu vollzogen werden. Man kann sein altes „Selbst“ nicht so von sich abspalten, als wäre es schon ganz vergangen. Das wäre allzu bequem! Sondern man muss der eigenen Verkehrtheit täglich neu das Urteil sprechen, wie einem Unkraut, das über Nacht nachwächst und am Morgen immer wieder dasteht. Welches „Selbst“ ist also zu verleugnen? Durchaus das aktuelle – und das auch in Gänze! Nur dass ich abziehen darf, was durch Christi Gnade neu geworden ist. Alles andere aber, all das, was noch so verdächtig nach „altem Adam“ riecht, verdient negiert zu werden. Der Egomane, der ich nicht nur war, sondern immer wieder bin, soll für mich „gestorben sein“, weil er seinen Eigenwillen dem Willen Gottes frech entgegensetzt. Diese (meine!) Person sucht ihr Heil immernoch in der Welt, statt bei Gott. Und sie soll ich darum jeden Tag neu erschlagen und im Garten begraben. Denn dieses, mein übles „Selbst“, das mich aus dem Spiegel angrinst, will des Schöpfers nicht bedürfen, um an seiner Stelle lieber selbst die Kontrolle zu übernehmen. Es ist tödlich beleidigt, solang nicht die ganze Welt zu seinem Glücke dient. Und dieses „Selbst“ will ich als Christ durchaus nicht mehr kennen. Mit dem bin ich fertig. Es soll verdientermaßen an Gottes Wahrheit zerschellen. Denn es kann nicht zusammen mit dem Glauben bestehen. Dieses, mein krankes „Selbst“, soll keine Zukunft haben. Denn wenn es nicht stirbt, ist für den neuen Menschen kein Platz. Und so verleugnet man als Christ kein schon vergangenes „Selbst“, sondern durchaus das aktuelle, und verwirft an sich selbst alles, was nicht durch Gottes Gnade neu geschaffen und geheiligt ist. Es möge nur bleiben, was sich der Gnade verdankt – und der Rest möge verschwinden. So hat dann auch der Christ ein Verhältnis zu sich selbst. Er hat‘s aber nur so, dass ein Verhältnis zu Christus jederzeit (und mit Vorrang!) darin eingeschlossen ist. Denn ein von Christus getrenntes „Selbst“ will der Gläubige nicht mehr haben – und von dem, was er abgesehen von Christus wäre, will er auch nichts mehr wissen. Er hat sich in Christus hinein verloren und aus Christus heraus neu gefunden. Und was nicht die Züge Christi an sich trägt, soll untergehen. Seines neuen „Selbst“ aber (das mit Christus so verwachsen ist, dass es Christi Herrlichkeit widerspiegelt), freut er sich von Herzen und sagt: „Ja, wenn ich je etwas Gutes tue, dann tut es Christus durch mich. Wenn ich je etwas Wahres sage, sagt es Christus durch mich. Und wenn ich je einem Menschen helfe, hilft ihm Christus durch mich. Bin ich also „für mich genommen“ einer, der etwas gelten sollte? Nein. Jener Sünder, als der ich geboren wurde, ist völlig zurecht verstorben. Und wenn er wiederkommt wie das Unkraut, will ich ihn behandeln wie Unkraut. Denn Christus lebt in mir – und daneben ist für ihn kein Platz. Meine Wahrheit ist Christi Wahrheit. Meine Gerechtigkeit ist einzig die seine. Alle Liebe, die ich geben kann, habe ich von ihm. Und nur das Schlechte habe ich von mir selbst. Das bitte ich aber gar nicht erst anzusehen, damit es gänzlich vergessen und begraben sei. Mir als Person weine man keine Träne nach. Will aber jemand etwas rühmen, so rühme er Gott, der sich erbarmt hat, aus einer Schippe Dreck einen Menschen zu formen – und den dann auch noch seines herrlichen Lichtes teilhaftig zu machen. Ohne ihn bin ich nur ein Narr, der fordert, gesehen und respektiert zu werden. Da bin ich ein hohles Nichts, das aber Geltungs- und Besitzansprüche erhebt – ein zurecht Letzter, der aber meint, er sollte der Erste sein! Jenseits des Glaubens fällt mir nichts Besseres ein, als für mich selbst zu leben und zu Steigerung des eigenen Ruhms. Im Glauben aber lebt der Mensch dem, der für ihn starb und auferstand (2. Kor 5,15; Röm 14,7-9). Und so hat das Wort „Selbstverleugnung“ für den Gläubigen keinen negativen Klang, sondern einen positiven. Denn man verleugnet die eigenen Maßstäbe ja nur, damit Gottes Maßstäbe zum Tragen kommen. Man verzichte auf seinen Eigensinn, damit man der Führung Christi umso besser folgen kann. Man spottet der eigenen Klugheit, damit Platz werde für Gottes Weisheit. Man nimmt keine Ehre an, damit sie nur dem gelte, dem sie gebührt. Und man bekennt, gar nichts zu sein, damit Gott jedermanns „Ein und Alles“ sei. Lieber nichts gelten, als in Konkurrenz zu Gott. Lieber arm sein, als auf gottlose Weise reich. Lieber leiden, als dem Fleisch zu gehorchen. Lieber dumm aussehen, als klug zu sein wie die Kinder dieser Welt. Lieber unbeachtet bleiben, als den Applaus der Spötter zu genießen. Lieber im Schatten stehen, als anderen die Ehre zu rauben. Doch geht‘s nicht darum, das alte Selbst wegzuräumen, damit ein Vakuum entstünde, sondern damit Platz werde für Christus. Es geht darum, alles, was uns früher Gewinn war, nun um Christi willen für Schaden und für Dreck zu erachten (Phil 3,7-9) und zum Erwerb der kostbaren Perle alles andere dranzugeben (Mt 13,44-46). Denn nicht wir sollen leben, sondern Christus in uns (Gal 2,20). Und dazu wird der alte Adam mit Christus begraben durch die Taufe in den Tod. Neu geworden leben wir aber nicht mehr uns, sondern leben Gott in Christus Jesus (Röm 6,3-11). Und wenn uns deshalb einer verwundert ansieht, können wir lachen und dürfen ihm sagen: „Mein Lieber, wundere und täusche dich nicht. Bewerte uns nicht nach dem, was wir waren und was wir sind, sondern nach dem Freund, den wir haben. Denn der ist wert dass man ihn kennt. Und wir sind‘s durchaus nicht.“

 

 

Bild am Seitenanfang: Philosopher with a Mirror (possibly Socrates)

Jusepe de Ribera, Public domain, via Wikimedia Commons