Lieder: Die Kirche

 

1. 

Lob Gott getrost mit Singen,

frohlock, du christlich Schar,

dir soll es nicht misslingen,

Gott hilft dir immerdar.

Ob du gleich hie musst tragen

viel Widerwärtigkeit,

noch sollst du nicht verzagen,

er hilft aus allem Leid.

2. 

Dich hat er ihm erkoren,

und durch sein Wort erbaut,

bei seinem Eid geschworen,

weil du ihm bist vertraut,

dass er deiner will pflegen

in aller Angst und Not,

dein Feinde niederlegen,

die dich schmähen mit Spott.

3. 

Darum lass dich nicht schrecken,

o du christgläubge Schar!

Gott wird dir Hilf erwecken

und dein selbst nehmen wahr.

Er beginnt jetzt zu kämpfen

wider den Antichrist,

sein falsche Lehr zu dämpfen,

all sein Anschläg und List.

4.

Sein Wort lässt er jetzt hören

und schallen weit und breit,

damit tut er zerstören

die falsche Heiligkeit,

und seinem Volk verkünden

sehr freudenreichen Trost,

wie sie von ihren Sünden

durch Christum sind erlöst.

5. 

Es tut ihn nicht gereuen

was vorlängst er gedeut,

sein Kirche zu verneuen

in dieser fährlichn Zeit:

er wird herzlich anschauen

dein Jammer und Elend,

dich herrlich auferbauen

durch Wort und Sakrament.

6. 

Gott solln wir billig loben,

der sich aus großer Gnad

durch seine milde Gaben

zu kennen geben hat;

er wird uns auch erhalten

in Lieb und Einigkeit

und unser freundlich walten

hier und in Ewigkeit.

 

Johann Horn 1544.

Mel. Wohlauf, tut nicht verzagen.

 

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1. 

Preis, Lob und Dank, sei Gott dem Herren,

der sein G’schöpf nicht lässt verderben, 

sondern sammlet draus zu sein’n Ehren,

ein ewige Kirch auf Erden;

welch er von Anfang schön erbauet,

als seine auserwählte Stadt;

die allezeit auf ihn vertrauet,

und tröst’t sich solcher großen Gnad.

2. 

Die ist Gottes Ruhe und Wohnung,

sein Tempel, Haus und Gemeine;

der Gläubigen Zahl und Versammlung,

die auf Christum gründt alleine:

ein Pfeiler und Grundfest der Wahrheit,

darin behalten wird das Wort;

und besteht wider der Welt Bosheit,

ja wider alle Höllen-Pfort.

3.

Sie ist erbaut auf rechtem Grunde,

der Aposteln und Propheten.

Das bezeugen mit gleichem Munde,

und rühmen all Auserwählten.

Von edlen lebendigen Steinen,

gar schönen Perlen und fein Gold;

von Christi Fleisch und sein’m Gebeine:

drin herrschet Glaub, Treu, Lieb und Huld.

4.

Nun lasst uns all den Bau ansehen,

drin sind eitel neue Werkstück.

Dabei ist groß Wunder geschehen:

Christus trug sie selbst auf sein’m Rück.

Fügt sie in einem Geist zusammen,

durch ein’n Glauben, Tauf und Beruf.

Die Stadt heißt Fried-Gesicht mit Namen:

auf dass man drin Einigkeit hoff.

5.

Der Heilig Geist selbst drin regieret,

und besetzt die Tor mit Hütern;

die wachen stets, wie es gebühret,

allen treuen Kirchen-Dienern;

die führn das Predigt-Amt darinnen,

und zeigen an das ewig Licht.

Drin muss man Bürgerrecht gewinnen,

mit Glauben, Lieb und Zuversicht.

6.

Außer der Kirch wird kein Mensch selig:

denn sie ist die Arche Gottes.

Wer drin recht wohnt ist Gott gefällig,

und ist ein Glied seines Volkes.

Für die hat Gott sein Blut vergossen;

welchs sie mit Glauben nehmen an;

und werden Gottes Haus-Genossen;

sind ihm auch willig untertan.

7.

Obwohl die Tor nicht sind verschlossen,

und des Tags Licht immer scheinet,

werden doch nicht all eingelassen,

und mit Gott dem Herrn vereinet:

denn es ist kein Weg denn der Glaube,

in Jesum Christum unsern Herrn.

Wer den nicht geht, muss draußen bleiben,

weil er sich hie nicht will bekehrn.

8.

Also wird nun Gottes Gemeine,

allzeit in der Welt erhalten:

Gott (dem sei Lob) schützt sie alleine,

und will ihrer ewig walten.

Er will ihr auch nach dem Tod geben,

aus Christi Wohltat, Füll und Gnad,

das ganz freudreiche ewig Leben.

Das verleih uns auch, Herre Gott!

 

Petrus Herbert 1566.

 

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1. 

Wenn Christus seine Kirche schützt,

so mag die Hölle wüten;

er, der zur Rechten Gottes sitzt,

hat Macht, ihr zu gebieten.

Er ist mächtig nah;

gebeut er, stehts da.

Er schützt seinen Ruhm,

sein Volk und Eigentum;

mag doch die Hölle wüten!

2.

Gott siehts, wenn Fürsten auf dem Thron

sich wider ihn empören

und den Gesalbten, seinen Sohn,

nicht wollen gläubig ehren.

Sie weichen vom Wort,

vom Herrn, unserm Hort,

sein Kreuz ist ihr Spott;

doch richtet sie einst Gott,

sie mögen sich empören.

3.

Der Spötter mag die Wahrheit schmähn,

uns kann er sie nicht rauben.

Der Frevler mag ihr widerstehn,

wir halten fest am Glauben.

Preis dir, Jesus Christ!

Wer dein Jünger ist,

dein Wort herzlich hält,

dem kann die ganze Welt

die Wahrheit nimmer rauben.

4. 

Auf, Christen, die ihr ihm vertraut,

lasst euch kein Drohn erschrecken!

Der Gott, der von dem Himmel schaut,

wird uns gewiss bedecken.

Der Herr Zebaoth

hält fest sein Gebot,

gibt Hilf in der Not

und Kraft und Mut im Tod;

was will uns dann erschrecken?

 

Nach Chr. F. Gellert +1769.

Mel. Ein feste Burg ist unser Gott.