Lieder: Jesus Christus
1.
Such, wer da will, ein ander Ziel,
die Seligkeit zu finden,
mein Herz allein bedacht soll sein,
auf Christum sich zu gründen;
sein Wort ist wahr, sein Werk ist klar,
sein heilger Mund hat Kraft und Grund,
all Feind zu überwinden.
2.
Such, wer da will, Nothelfer viel,
die uns doch nichts erworben;
hie ist der Mann, der helfen kann,
bei dem nie was verdorben;
uns wird das Heil durch ihn zu teil,
uns macht gerecht der treue Knecht,
der für uns ist gestorben.
3.
Ach sucht doch den, lasst alles stehn,
die ihr das Heil begehret;
er ist der Herr und keiner mehr,
der euch das Heil gewähret.
Sucht ihn all Stund von Herzensgrund,
sucht ihn allein, denn wohl wird sein
dem, der ihn herzlich ehret.
4.
Meins Herzens Kron, mein Freudensonn
sollt du, Herr Jesu, bleiben;
lass mich doch nicht von deinem Licht
durch Eitelkeit vertreiben;
bleib du mein Preis, dein Wort mich speis,
bleib du mein Ehr, dein Wort mich lehr,
an dich stets fest zu gläuben.
5.
Wend von mir nicht dein Angesicht,
lass mich im Kreuz nicht zagen;
weich nicht von mir, mein höchste Zier,
hilf mir mein Leiden tragen;
hilf mir zur Freud nach diesem Leid,
hilf, dass ich mag nach dieser Klag
dir ewig dort Lob sagen.
Georg Weissel, 1630.
Mel. Nun freut euch, lieben Christen.
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1.
Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu, meine Zier,
ach, wie lang, ach, lange ist dem Herzen bange und verlangt nach dir,
Gotteslamm, mein Bräutigam, außer dir soll mir auf Erden
nichts sonst liebers werden.
2.
Unter deinen Schirmen bin ich vor dem Stürmen aller Feinde frei.
Lass den Satan wittern, lass die Welt erschüttern, mir steht Jesus bei.
Ob es jetzt gleich kracht und blitzt, obgleich Sünd und Hölle schrecken,
Jesus will mich decken.
3.
Trotz dem alten Drachen, Trotz dem Todesrachen, Trotz der Furcht dazu,
tobe, Welt, und springe, ich steh hier und singe in gar sichrer Ruh;
Gottes Macht hält mich in Acht; Erd und Abgrund muss verstummen,
ob sie noch so brummen.
4.
Weg mit allen Schätzen, du bist mein Ergötzen, Jesu, meine Lust!
Weg, ihr eitlen Ehren, ich mag euch nicht hören, bleibt mir unbewusst!
Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod soll mich, ob ich viel muss leiden,
nicht von Jesu scheiden.
5.
Gute Nacht, o Wesen, das die Welt erlesen, mir gefällst du nicht.
Gute Nacht, ihr Sünden, bleibet weit dahinten, kommt nicht mehr ans Licht!
Gute Nacht, du Stolz und Pracht, dir sei ganz, du Lasterleben,
gute Nacht gegeben.
6.
Weicht, ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein.
Denen, die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Zucker sein.
Duld ich schon hier Spott und Hohn, dennoch bleibst auch du im Leide,
Jesu, meine Freude.
Johann Franck, um 1653.
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1.
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude!
Er, der von Anfang gewesen, ist da.
Gottheit und Menschheit vereinen sich beide;
Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah!
Himmel und Erde erzählet’s den Heiden;
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden!
2.
Jesus ist kommen, nun springen die Bande,
Stricke des Todes, die reißen entzwei.
Jesus erlöst uns vom knechtischen Stande,
er, der Sohn Gottes, er machet recht frei,
bringt uns zu Ehren aus Sünd und aus Schande;
Jesus ist kommen, nun springen die Bande!
3.
Jesus ist kommen, der König der Ehren;
Himmel und Erde, rühmt seine Gewalt!
Dieser Beherrscher kann Herzen bekehren,
öffnet ihm Türen und Tore fein bald;
denkt doch, er will euch die Krone gewähren;
Jesus ist kommen, der König der Ehren!
4.
Jesus ist kommen, ein Opfer für Sünden;
Sünden der ganzen Welt träget dies Lamm,
Sündern die ewge Erlösung zu finden,
litt es und starb es am blutigen Stamm.
Abgrund der Liebe, wer kann dich ergründen?
Jesus ist kommen, ein Opfer für Sünden!
5.
Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden;
komme, wen dürstet, und trinke, wer will!
Holet für euren verderblichen Schaden
Heilung aus dieser unendlichen Füll!
Alle Verlornen sind hieher geladen:
Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden!
6.
Jesus ist kommen, sagt’s aller Welt Enden!
Eilet, ach eilet zum Gnadenpanier!
Schwöret ihm Treue mit Herzen und Händen,
sprechet: wir leben und sterben mit dir!
Amen, o Jesu, du wollst uns vollenden!
Jesus ist kommen, sagt’s aller Welt Enden.
Nach Freylinghausen +1739.
Mel. Großer Prophete, etc.
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1.
Wie schön leuchtet der Morgenstern,
voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn,
du süße Wurzel Jesse;
du Sohn Davids aus Jakobs Stamm,
mein König und mein Bräutigam,
hast mir mein Herz besessen,
lieblich, freundlich,
schön und herrlich, groß und ehrlich,
reich von Gaben,
hoch und sehr prächtig erhaben.
2.
Ei mein Perle, du werte Kron,
wahr Gottes- und Mariensohn,
ein hochgeborner König,
mein Herz heißt dich ein Lilium,
dein süßes Evangelium
ist lauter Milch und Honig.
Ei mein Blümlein,
Hosianna, himmlisch Manna,
das wir essen,
deiner kann ich nicht vergessen.
3.
Geuß sehr tief in mein Herz hinein,
du heller Jaspis und Rubein,
die Flamme deiner Liebe
und erfreu mich, dass ich doch bleib
an deinem auserwählten Leib
ein lebendige Rippe.
Nach dir ist mir,
gratiosa coeli rosa,
krank und glimmet
mein Herz, durch Liebe verwundet.
4.
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,
wenn du mit deinen Äugelein
mich freundlich tust anblicken.
O Herr Jesu, mein trautes Gut,
dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut
mich innerlich erquicken.
Nimm mich freundlich
in dein Arme,
dass ich warme werd von Gnaden.
Auf dein Wort komm ich geladen.
5.
Herr Gott Vater, mein starker Held,
du hast mich ewig vor der Welt
in deinem Sohn geliebet.
Dein Sohn hat mich ihm selbst vertraut,
er ist mein Schatz, ich bin sein Braut,
sehr hoch in ihm erfreuet.
Eya, Eya,
himmlisch Leben wird er geben
mir dort oben;
ewig soll mein Herz ihn loben.
6.
Zwingt die Saiten in Cithara
und lasst die süße Musika
ganz freudenreich erschallen,
dass ich möge mit Jesulein,
dem wunderschönen Bräutgam mein,
in steter Liebe wallen.
Singet, springet,
jubilieret, triumphieret,
dankt dem Herren;
groß ist der König der Ehren.
7.
Wie bin ich doch so herzlich froh,
dass mein Schatz ist das A und O,
der Anfang und das Ende;
er wird mich doch zu seinem Preis
aufnehmen in das Paradeis,
des klopf ich in die Hände.
Amen, Amen!
Komm, du schöne Freudenkrone,
bleib nicht lange,
deiner wart ich mit Verlangen.
Dr. Philipp Nicolai, 1597.