GOTT

 

Gott ändert seinen Plan nicht, warum sollte er? Er ist der Allmächtige und kann deshalb tun, was immer er will. Warum sollte er nicht? Gott ist allweise und kann daher nichts falsch planen. Warum sollte er? Er ist der ewige Gott und kann daher nicht sterben, ohne daß sein Plan vollendet wäre. Warum sollte er sich ändern? Ihr wertlosen Atome der Erde, Strohfeuer eines einzigen Tages, ihr kriechenden Insekten auf dem Lorbeerblatt der Existenz, ihr mögt eure Pläne ändern, aber er niemals. Hat er mir gesagt, daß es sein Plan ist, mich zu retten? Dann bin ich für immer gerettet.

C. H. SPURGEON

 

Behandle Gottes Zusagen nicht wie Museumsstücke, sondern glaube ihnen und mache von ihnen Gebrauch.

C. H. SPURGEON

 

Dem Mann Gottes wird zuletzt Frieden ohne Ende geschenkt. Sein Lebensweg ist vielleicht rau, aber er führt heimwärts.

C. H. SPURGEON

 

Die Kinder Gottes bauen nicht auf ihre eigene Treue, sondern auf die Treue des Herrn.

C. H. SPURGEON

 

Dieselbe Hand Gottes, die uns niederbeugt, wartet darauf, uns zu erheben, so-bald wir den Segen tragen können.

C. H. SPURGEON

 

Gott hat solches Wohlgefallen an seinem eingeborenen Sohn, dass er Wohlge-fallen an allen hat, die sich auf ihn als ihre einzige Hoffnung verlassen.

C. H. SPURGEON

 

Wenn Gott unsern Kummer nicht von uns nimmt, wird er uns fähig machen, ihn zu tragen.

C. H. SPURGEON

 

Albert Einstein und der New Yorker Kardinal Spellmann sollen einmal ins Ge-spräch gekommen sein. Der große Physiker fragte, was der Kirchenfürst wohl tun würde, könnte man ihm exakt nachweisen, dass Gott nicht sei. Daraufhin soll der Kardinal gelächelt und geantwortet haben: „Ich werde warten, bis Sie Ihren Rechenfehler gefunden haben.“

 

All unsere Weisheit, sofern sie wirklich den Namen Weisheit verdient und wahr und zuverlässig ist, umfasst im Grunde zweierlei: die Erkenntnis Gottes und unsere Selbsterkenntnis.

JOHANNES CALVIN

 

Alle Menschen müssen Gott folgen, ob sie wollen oder nicht wollen. Folgen sie ihm willig, so ist es ihnen lustvoll; folgen sie ihm aber widerwillig, so ist es für sie peinvoll und trägt nur Schmerzen ein.

MEISTER ECKHART

 

Alle Schönheit dieser Welt, kann mein Herz niemals gewinnen.

Sondern nur – ich weiß nicht was, was sich wohl noch einmal findet.

Ward ein Mensch in seinem Willen, einmal nur von Gott berührt,

nimmer kann ihn etwas stillen, als der Gott, den er gespürt.

JOHANNES VOM KREUZ

 

Alle wollen Frieden haben, aber das, was allein wahren Frieden schaffen kann, das wollen nicht alle. Gottes Friede kehrt bei denen ein, die demütig und sanft-mütig und es von ganzem Herzen sind. Gottes Friede wohnt da, wo viel Geduld wohnt. Gottes Friede bleibt da, wo man sein Wort gern hört und treu befolgt.

THOMAS VON KEMPEN

 

Alles Denken ist Übersetzen Gottes ins Rationalistische. Von Gott, dem Original, wissen wir nur durch Gott, den Übersetzer.

CHRISTIAN MORGENSTERN

 

Als Abraham vom Todesengel gerufen wurde, weigerte er sich, ihm zu folgen, weil er nicht glauben konnte, dass Gott jemanden töten würde, der ihn so sehr geliebt hatte. Aber er vernahm das Wort: „Hast du je einen Liebenden gesehen, der sich weigert, zu seinem Geliebten zu gehen?“ Als er das hörte, übergab er seine Seele freudig dem Engel.

NACH ANNEMARIE SCHIMMEL

 

Als Gott die Welt erschuf, fragte er die Tiere nach ihren Wünschen. Gott hörte sie alle an und erfüllte sie. Dem Igel wurden Stacheln gegeben, damit er sich besser verteidigen kann. Der Storch bekam lange Beine für die Nahrungssuche in den sumpfigen Wiesen. Und die Feldmaus erhielt eine kleine und flinke Gestalt, so dass sie mühelos in jedes Loch passte, um sich dort vor Angreifern zu ver-stecken. Als die Menschen davon erfuhren, wurden sie unwillig, weil sie nicht gefragt worden waren. „Wir können mit dieser deiner Welt so nicht zufrieden sein“, stellten sie klar und unmissverständlich fest. „Das sollt ihr auch nicht“, erwiderte Gott, „denn diese Erde ist nicht eure Heimat, ihr seid hier nur Gäste auf Zeit“. Seitdem tragen nun die Tiere ihre Augen zur Erde, der Mensch aber geht aufrecht und schaut zum Himmel.

 

Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will.

BENJAMIN FRANKLIN

 

Aus einem leeren Beutel Geld zählen, aus den Wolken Brot backen - das ist unseres Herrgotts Kunst allein. Er tut's täglich und macht aus nichts alles.

MARTIN LUTHER

 

Bei einem Jubiläum Alexander Schweizers, des berühmten Züricher Theologen, ward ein Festessen abgehalten. Nach vielen anderen Reden erhob sich Gottfried Keller und alle warteten gespannt, was der Dichter sagen werde. Seine Rede war kurz: „Meine Herren, es gibt, soviel ich sehe, zwei Sorten von Theologen, solche, die über dem lieben Gott, und solche, die unter ihm stehen. Alexander Schweizer hat sein Leben lang zu den letzteren gehört. Er lebe hoch!“

EUTHYMIUS HAAS

 

Beten heißt nicht, sich selbst reden hören, beten heißt still werden und still sein und warten, bis der Betende Gott hört.

SÖREN KIERKEGAARD

 

Beten heißt: Gott den Sack vor die Füße werfen.

MARTIN LUTHER

 

Beten heißt: in der Luft Gottes atmen; beten heißt: ja sagen zu seinem Regiment.

FRIEDRICH VON BODELSCHWINGH

 

Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.

JOHANN ALBRECHT BENGEL

 

Da man morgen mit den gleichen Eigenschaften auferstehen wird, möge Gott niemandem übles Wesen geben in der Welt, denn das wird für ihn nach dem Tode zu ernten sein, was er auf dem Felde dieser Welt gesät hat.

ABDUR RAHMAN

 

Danke Gott erst für das Brot, bevor du um Kuchen bittest!

AUS RUßLAND

 

Das Gebet ändert nicht Gott, aber es verändert den Betenden.

SÖREN KIERKEGAARD

 

Das Gebet legt Gottes Werk in seine Hände und läßt es dort.

E.M. BOUNDS

 

Das ist der größte Zorn Gottes, wenn er das Wort wegnimmt und zulässt, dass die Menschen es verachten.

MARTIN LUTHER

 

Das ist die Summe und der Kern alles dessen, was uns die Gnade lehrt: die Sinne bezähmen, das eitle Wohlgefallen verschmähen, sich nicht selbst zur Schau stellen, vielmehr alles, was des Lobes und der Bewunderung wert sein mag, mit dem Schleier der Bescheidenheit und Einfachheit verhüllen, in allen Dingen und allen Wissenschaften nichts anderes suchen, als dass Gott dadurch in allem gelobt und verherrlicht und der sinkenden Menschheit unter die Arme gegriffen werde.

THOMAS VON KEMPEN

 

Das Kreuz setzt dir zu, nicht damit du darunter verkommst, sondern dass du lernst, Gott zu vertrauen. Denn Gott vertrauen ist keine Kunst, wenn alles wohl geht.

MARTIN LUTHER

 

Das Wort Zufall ist Gotteslästerung. Nichts unter der Sonne ist Zufall.

G. E. LESSING

 

Das, was Gott Freude macht, wird auch uns Freude bringen.

C. H. SPURGEON

 

Dass Gott mit Gnade in der Seele ist, das bringt mehr Licht mit sich, als alle Vernünftigkeit herbeischaffen könnte.

MEISTER ECKHART

 

Dies ist das gerechte Strafurteil Gottes, daß der Mensch, der einst Macht und Herrschaft über alle anderen Geschöpfe hatte, sich aber stattdessen freiwillig und in Mißachtung des göttlichen Gebots dem Willen seiner Untergebenen unterwarf, nun, da er Gottes Gebot erfüllen will, erkennen und erfahren muß, wie alle Ge-schöpfe, die ihm eigentlich untertan sein sollten, sich hochmütig über ihn erheben und sich zwischen ihn und seinen Gott stellen.

DIE WOLKE DES NICHTWISSENS (ANONYM, 14. JH.)

 

Demut ist der Grundstein alles Guten, und Gott bauet auf keinen andern.

MATTHIAS CLAUDIUS

 

Deo servire libertas est.

Gott dienen ist Freiheit.

SENECA

 

Der Ausdruck ‚Lieber Gott‘, über den schon Nietzsche spottet, mußte in der Tat dem Deutschen zu erfinden aufgespart bleiben. Es sollte ihm nur einmal auf-gehen, wie er sich selbst damit den Blick für die unaussprechliche Gewaltigkeit und Fürchterlichkeit des Weltganzen verdirbt, wenn er dessen höchster Personi-fikation das vertrauliche Wörtchen ‚lieb‘ voransetzt.

CHRISTIAN MORGENSTERN

 

Der demütige Mensch und Gott sind Eins und nicht Zwei. Was Gott wirkt, das wirkt auch er, und was Gott will, das will auch er, und was Gott ist, das ist auch er: ein Leben und ein Sein.

MEISTER ECKHART

 

Der heutige Zustand der Welt, das ganze Leben ist krank. Wenn ich Arzt wäre und man mich fragte, was rätst du? - ich würde antworten: Schaffe Schweigen! Bringe die Menschen zum Schweigen. Gottes Wort kann so nicht gehört werden. Und wenn es unter der Anwendung lärmender Mittel geräuschvoll hinausgerufen wird, dass es selbst im Lärm gehört werde, so ist es nicht mehr Gottes Wort. Darum schaffe Schweigen!

SÖREN KIERKEGAARD

 

Der Meister des Khalvati-Ordens in Istanbul suchte nach einem Nachfolger. Er sandte seine Jünger aus, um Blumen zu bringen, damit das Kloster geschmückt werde. Alle kehrten mit großen Sträußen zurück, nur einer brachte ein kleines verwelktes Blümchen. Gefragt, ob er denn nichts gefunden habe, was seines Meisters würdiger sei, antwortete er: »Ich sah, daß alle Blumen damit beschäftigt waren, Gott zu preisen. Wie konnte ich sie stören? Nur eine sah ich, die hatte gerade ihr Gottgedenken beendet, und die habe ich mitgebracht.« Er wurde zum Nachfolger des Meisters ernannt.

TÜRKISCH

 

Der Mensch denkt sich Gott so, wie er ihn sich wünscht; aber Gott bleibt immer so, wie er ist.

FRANZISKUS VON ASSISI

 

Der Mensch sehe in jedem Vorfall des Lebens ein Mittel zu seiner Veredelung, das ihm Gott sendet.

JOHANN HEINRICH PESTALOZZI

 

Der Mensch, der von inwendigen Dingen nichts gewöhnt ist, der weiß nicht, was Gott ist. Wie ein Mann, der Wein in seinem Keller hat und hätte davon noch nichts getrunken oder versucht. Der weiß nicht, dass sein Wein gut ist. So steht es auch mit Leuten, die in Unwissenheit leben: die wissen nicht, was Gott ist, und doch glauben und wähnen sie zu leben.

MEISTER ECKHART

 

Der Teufel ist der Affe Gottes.

MARTIN LUTHER

 

Der Tod, den die Menschen fürchten, ist die Trennung der Seele vom Körper. Den Tod aber, den die Menschen nicht fürchten, ist die Trennung von Gott.

AUGUSTIN

 

Dich hüten musst Du selbst und Gott muss Dich bewahren!

FRIEDRICH RÜCKERT

 

Die Ärzte sind unseres Herrgotts Flicker.

MARTIN LUTHER

 

Die Barmherzigkeit Gottes ist wie der Himmel, der stets über uns fest bleibt. Unter diesem Dach sind wir sicher, wo auch immer wir sind.

MARTIN LUTHER

 

Die Bibel ist ein Brief, den mein Gott mir hat schreiben lassen, wonach ich mich ausrichten soll und wonach mein Gott mich richten wird.

JOHANN ALBRECHT BENGEL

 

Die Leute traktieren Gott, als wäre das unbegreifliche, gar nicht auszudenkende höchste Wesen nicht viel mehr als ihresgleichen. Er wird ihnen zu einer Phrase, zu einem bloßen Namen, wobei sie sich gar nichts denken. Wären sie aber durchdrungen von seiner Größe, sie würden verstummen und ihn vor Verehrung nicht nennen mögen.

GOETHE

 

Die Mathematik ist das Alphabet, mit dem Gott die Welt geschrieben hat.

GALILEO GALILEI

 

Die meisten Menschen ahnen nicht, was Gott aus ihnen machen könnte, wenn sie sich ihm nur zur Verfügung stellen würden.

IGNATIUS VON LOYOLA

 

Die Mystikerin Rabi’a wurde in einer Straße Basras gefragt, warum sie eine Fackel in der einen Hand, einen Eimer Wasser in der anderen trage, und sie antwortete: „Ich will Feuer ans Paradies legen und Wasser in die Hölle gießen, damit diese beiden Schleier verschwinden und es deutlich wird, wer Gott aus Liebe und nicht aus Höllenfurcht oder Hoffnung aufs Paradies anbetet.“

NACH ANNEMARIE SCHIMMEL

 

Die Natur hat Vollkommenheiten, um zu zeigen, dass sie das Abbild Gottes ist, und sie hat Mängel, um zu zeigen, dass sie nur sein Abbild ist.

BLAISE PASCAL

 

Die Rätsel Gottes sind befriedigender als die Lösungen der Menschen.

G. K. CHESTERTON

 

Lass den morgigen Tag sein, was er will – unser Gott ist auch der Gott des morgigen Tages.

C. H. SPURGEON

 

Die Tugend ist nichts anderes als eine beherrschte und maßvolle Liebe, die ganz zu Gott um Seiner selbst willen gerichtet ist. Denn Er selbst ist so sehr der aus-schließliche Grund aller Tugenden, daß eine Tugend unvollkommen bleibt, wenn sich jemand zu ihrer Verwirklichung gedrängt fühlt durch einen zusätzlichen Grund außer Gott, selbst wenn dieser der Hauptgrund bleibt.

DIE WOLKE DES NICHTWISSENS (ANONYM, 14. JH.)

 

Die Wege Gottes sind wie ein hebräisches Buch, das man nur von hinten lesen kann.

MARTIN LUTHER

 

Die Welt verheißt nur zeitliche und unbedeutende Güter und hat doch die eifrigsten Diener. Gott verheißt das allerhöchste und ewige Gut, und die Herzen der Menschen bleiben kalt und träge dabei. Die Unverständigen! Für nichts-würdige Dinge laufen sie sich müde, zanken und balgen sich auf niederträchtige Weise um ein Groschenstück, mühen und plagen sich Tag und Nacht, um irgend-eine verheißene Kleinigkeit, ein täuschendes Nichts zu erhaschen. Aber, o Schande! Für ein Gut, das ewig währt, für eine Belohnung, die unschätzbar ist, für die höchste Ehre, für eine Herrlichkeit, die kein Ende nimmt, sich auch nur ein wenig zu bemühen, ach, dazu sind sie viel zu träge.

THOMAS VON KEMPEN

 

Nie hat ein Mensch nach irgend etwas so sehr begehrt, wie Gott danach begehrt, den Menschen dahin zu bringen, daß er ihn erkenne. Gott ist allzeit bereit, wir aber sind sehr unbereit; Gott ist uns nahe, wir aber sind ihm sehr fern; Gott ist drinnen, wir aber sind draußen; Gott ist in uns daheim, wir aber sind in der Fremde.

MEISTER ECKHART

 

Du wolltest Gott sein, obwohl du Mensch warst, und gingst so verloren. Er wollte Mensch sein, obwohl er Gott war. So schwer schlug dein menschlicher Stolz dich nieder, dass nur die Demut eines Gottes dich wieder aufrichten konnte.

AUGUSTINUS

 

Eben das ist das Unglück, dass die Leute durch das Glück glücklich werden wollen und nicht durch ein Leben, bei dem der Segen Gottes ist.

JEREMIAS GOTTHELF

 

Ein armer Chassid kommt zu seinem Rebben. Er ist verzweifelt: »Rebbe, ich kann die vorgeschriebenen Gebete nicht sprechen; ich kann nicht lesen, und die Gebete kann ich nicht auswendig. Was soll ich tun?« Fragt der Rebbe: »Was kennst du von der Heiligen Schrift?« »Das A, das B, das C...« Sagt der Rebbe: »Sprich mit frommer Seele und inbrünstig das Alphabet. Der liebe Gott wird sich die Buchstaben schon zu einem Gebet zusammensetzen.«

 

Ein berühmter Kunsthistoriker unserer Tage sagte in seiner herablassend ästhetischen Weise zu Troeltsch: „Ich muss Ihnen erzählen: ich habe neulich das Matthäus-Evangelium gelesen; da ist doch manches Beachtenswerte darin.“ Troeltsch erwiderte fröhlich: „O, Herr Kollege, wie wird sich darüber der liebe Gott gefreut haben!“

EUTHYMIUS HAAS

 

Ein jeder handle so, als wollte Gott eine große Tat durch ihn vollbringen.

MARTIN LUTHER

 

Ein Mann mit Gott ist immer in der Mehrheit.

JOHN KNOX

 

Ein Mensch soll gar nichts suchen, weder Verstehen noch Wissen noch Innigkeit noch Andacht noch Ruhe, sondern allein Gottes Willen. Wenn einer einzig Gottes Willen sucht, dann soll er, was ihm daraus zufließt oder geoffenbart wird, als Gabe Gottes empfangen. Dann ist einer recht daran.

MEISTER ECKHART

 

Ein schöner Zustand der Kirche, wenn sie nur noch von Gott erhalten wird.

BLAISE PASCAL

 

Ein Schüler fragte den Baalschem: »Wie geht das zu, daß einer, der an Gott hängt und sich ihm nah weiß, zuweilen eine Unterbrechung und Entfernung erfährt?« Der Baalschem erklärt: »Wenn ein Vater seinen kleinen Sohn will gehen lehren, stellt der ihn erst vor sich hin und hält die eigenen Hände zu beiden Seiten ihm nah, daß er nicht falle, und so geht der Knabe zwischen den Vaterhänden auf den Vater zu. Sowie er aber zum Vater herankommt, rückt er um ein weniges ab und hält die Hände weiter auseinander, und so fort, daß das Kind gehen lerne.«

 

Ein Schüler kam zu einem Rabbi und fragte: Früher gab es Menschen, die Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen haben. Warum gibt es die heute nicht mehr? Darauf antwortete der Rabbi: Weil sich niemand mehr so tief bücken will.

 

Ein wahrer Menschenfreund; ... er legt mit unerschöpflicher Geduld und tiefem Glauben die in die Menschen eingemeißelte Inschrift Gottes frei, dessen unge-stalte, schiefe Denkmäler sie sind.

HENRY DAVID THOREAU

 

Eine Regierung ohne Gott ist im besten Falle eine einigermaßen gut organisierte Räuberbande.

AUGUSTIN

 

Eine Traube von Gott füllt alle Krüge mit Wein.

JOHANN GEORG HAMANN

 

Einen Menschen lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.

FJODOR M. DOSTOJEWSKI

 

Einst war Billy Graham zu einer Vortragswoche in einer amerikanischen Klein-stadt. Vor seiner Predigt am Abend wollte er noch einen Brief aufgeben und fragte auf der Straße einen Jungen nach dem Weg zum Postamt. Der Junge erklärte ihm den Weg, Billy Graham bedankte sich und fragte den Jungen dann: „Gehst du heute Abend auch in die Kirche? Dort möchte ich den Leuten den Weg zu Gott zeigen!” - „Ich glaube kaum”, sagte der Junge. „Sie wissen ja nicht einmal, wie man zum Postamt kommt!”

 

Es gibt keine kleine Sünde – es sei denn, wir fänden einen kleinen Gott.

JOHN WESLEY

 

Es gibt zwei Arten vernünftiger Menschen: Diejenigen, die Gott von ganzem Herzen dienen, weil sie ihn kennen. Und die, die Gott von ganzem Herzen suchen, weil sie ihn noch nicht gefunden haben.

BLAISE PASCAL

 

Es ist besser, beide Augen vor unangenehmen Dingen zu schließen und einen jeden bei seiner Meinung zu lassen, als im ewigen Zank und Streit mit dem Nachbarn zu leben. Wenn du bei Gott recht hast und auf seinen allein geltenden und ewig entscheidenden Ausspruch dich verlassen kannst, so wirst du es ganz erträglich finden, vor Menschen unrecht zu haben und vor ihnen als überwunden dazustehen.

THOMAS VON KEMPEN

 

Es ist dem lieben Gott sehr recht, wenn du einmal aus Herzensgrund lachst.

MARTIN LUTHER

 

Es ist ebenso gefährlich für den Menschen, Gott zu kennen ohne seine eigene Erbärmlichkeit, wie seine eigene Erbärmlichkeit zu kennen ohne Gott zu kennen.

BLAISE PASCAL

 

Es ist Gott und aller Welt wirklich unmöglich zu machen, dass der Mensch wahren Trost finde, der Trost sucht bei den Kreaturen. Wer aber das Göttliche liebte in der Kreatur und die Kreatur allein in Gott, der fände wahren, rechten und gleichen Trost an allen Orten.

MEISTER ECKHART

 

Es ist Gottes Lust und Ehre, dass er viel geben will.

MARTIN LUTHER

 

Es ist gut, dass wir, um glücklich zu sein, nicht nötig haben, die Führung Gottes zu begreifen.

C. H. SPURGEON

 

Es ist mit Gottes Wort nicht zu scherzen. Kannst du es nicht verstehen, so ziehe den Hut vor ihm ab.

MARTIN LUTHER

 

Es ist nicht auszudenken, was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen.

BLAISE PASCAL

 

Es kann in Ewigkeit kein Ton so lieblich sein,

als wenn des Menschen Herz mit Gott stimmt überein.

ANGELUS SILESIUS

 

Freuen wir uns darüber, daß Gott dem Esel keine Hörner gab.

AUS NIGERIA

 

Friede ist nicht die Abwesenheit allen Kampfes, sondern die Anwesenheit Gottes.

EVA VON TIELE-WINCKLER

 

Frömmigkeit ist der Entschluss, die Abhängigkeit von Gott als Glück zu bezeich-nen.

HERMANN VON BEZZEL

 

Für viele ist Gott kaum mehr als eine Berufungsinstanz gegen das Ver-dammungsurteil der Welt über ihr eigenes Versagen.

WILLIAM JAMES

 

Glaube ist die Fähigkeit, hinter allem Gott zu sehen.

OSWALD CHAMBERS

 

Glauben ist Ruhen in der Treue Gottes.

HUDSON TAYLOR

 

Glaubst du, daß, weil du, ohne es durch Todsünde verschuldet zu haben, weder Andacht noch Ernst hast, du deshalb eben, weil du keine Andacht und keinen Ernst hast, auch Gott nicht hast, und ist dir das dann leid, so ist dies eben jetzt deine Andacht und dein Ernst.

MEISTER ECKHART

 

Manche Leute wollen Gott mit den Augen ansehen, mit denen sie eine Kuh ansehen, und wollen Gott lieben, wie sie eine Kuh lieben. Die liebst du wegen der Milch und des Käses und deines eigenen Nutzens. So halten's alle jene Leute, die Gott um äußeren Reichtums oder inneren Trostes willen lieben; die aber lieben Gott nicht recht, sondern sie lieben ihren Eigennutz. Ja, ich sage bei der Wahrheit: Alles, worauf du dein Streben richtest, was nicht Gott in sich selbst ist, das kann niemals so gut sein, daß es dir nicht ein Hindernis für die höchste Wahrheit ist.

MEISTER ECKHART

 

Gott braucht Arbeiter an niedrigen Dingen. Arbeiter an hohen Dingen hat er ge-nug.

FRIEDRICH CHRISTOPH OETINGER

 

Gott geht zu dem, der zu ihm kommt.

AUS RUßLAND

 

Gott gibt jedem Vogel sein Futter, aber er wirft es ihm nicht ins Nest.

C. H. SPURGEON

 

Gott hat das Leben lieb, der Teufel den Tod.

MARTIN LUTHER

 

Gott hat die Armen um der Reichen willen und die Reichen um der Armen willen gemacht.

MEISTER ECKHART

 

Gott hat die einfachen Menschen offenbar geliebt, denn er hat so viele von ihnen gemacht.

ABRAHAM LINCOLN

 

Gott hat die Kirchen wie Häfen im Meer angelegt, damit ihr euch aus dem Wirbel irdischer Sorgen dahin retten und Ruhe und Stille finden sollt.

JOHANNES CHRYSOSTOMUS

 

Gott hat mit Sicherheit alle erdenklichen Vollkommenheiten, aber, wenn ich so sagen darf, er hat zugleich eine große Schwäche: Er ist blind! Und es gibt eine Wissenschaft, die er nicht kennt: Das ist das Rechnen. Würde er genau sehen, und könnte er rechnen, glauben Sie, dass er uns angesichts all unserer Schuld nicht ins Nichts zurückfallen ließe? Aber nein, seine Liebe zu uns macht ihn blind.

THÉRÈSE VON LISIEUX

 

Gott hat nur eine Freude: mitzuteilen. Also ist ihm der Willkommenste, der am meisten braucht.

SÖREN KIERKEGAARD

 

Gott hat sein Ohr an deinem Herzen.

AUGUSTIN

 

Gott hat seine Liebe ausgebreitet in alle Kreatur und ist doch in sich selbst eins. Da an allen Kreaturen, an jeder einzelnen, etwas Liebenswertes ist, darum liebt jede Kreatur, die vernünftig ist, etwas an der anderen, das ihr gleicht. So ver-langen die Frauen manchmal nach etwas Rotem, weil der Anblick des Roten ihnen Lust bereitet, und weil das nicht alles ist, was sie erfreut, verlangen sie ein anderes Mal nach Grünem. Doch kann ihr Begehren nicht dauerhaft erfüllt werden, und zwar deshalb, weil sie nicht bei der einfachen Lust bleiben. Sie nehmen das Tuch hinzu, den Träger der Farbe, die lusterregend erscheint. Da so an jeder Kreatur etwas Lusterregendes aufscheint, darum lieben die Menschen bald dies und bald das. Nun sieh vom »dies« und »das« ab; was dann übrig bleibt, das ist rein nur Gott.

MEISTER ECKHART

 

Gott hat uns gegeben zu spielen mit Äpfeln und Birnen und Nüssen und mit unsern Weibern; aber mit sich und seiner Majestät lässt er nicht scherzen.

MARTIN LUTHER

 

Gott hilft uns nicht immer am Leiden vorbei, aber er hilft uns hindurch.

JOHANN ALBRECHT BENGEL

 

Gott ist ein stiller Geist, der überall zugegen;

Drum, wer ihm nahen will, darf sich nicht viel bewegen;

Verlier, was bildlich ist, und brauch nicht viel Gewalt,

Kehr sanft in stillem Geist: Ich weiß, du findst ihn bald.

GERHARD TERSTEEGEN

 

Gott ist es selber, der die Ungleichheit der Menschen durch die Ungleichheit der Gaben, die er einem jeden von uns von innen verliehen, gegründet.

JOHANN HEINRICH PESTALOZZI

 

Gott ist immer in uns, nur wir sind selten zu Hause.

MEISTER ECKHART

 

Gott ist so groß, dass er es wohl wert ist, ihn sein Leben lang zu suchen.

THERESE VON AVILA

 

Gott jagt mit seiner Liebe alle Kreaturen damit, daß sie Gott zu lieben begehren. Wenn mich einer fragte, was Gott wäre, so würde ich jetzt so antworten: Gott ist ein Gut, das mit seiner Liebe alle Kreaturen jagt, auf daß sie ihn ihrerseits wieder jagen: so lustvoll ist es für Gott, daß er von der Kreatur gejagt wird.

MEISTER ECKHART

 

Gott legt die Gnade immer nur in Bettlerhände.

HERMANN BEZZEL

 

Gott liebt nichts in uns als die Gutheit, die er in uns bewirkt. Ein Heiliger sagt:

Es wird nichts gekrönt von Gott als sein eigenes Werk, das er in uns wirkt.

MEISTER ECKHART

 

Gott macht niemals sein Wort passend für mich. Er macht mich passend für sein Wort.

OSWALD CHAMBERS

 

Gott muss man in der Weise fürchten, dass man vor ihm zu ihm flüchtet.

AUGUSTIN

 

Gott nötig haben ist des Menschen höchste Vollkommenheit.

SÖREN KIERKEGAARD

 

Gott sagte: Ich war ein Schatz, den niemand kannte, und wollte bekannt werden. Da schuf ich den Menschen.

HUGO VON HOFMANNSTHAL

 

Gott strebt danach, dass er sich uns völlig gebe. In gleicher Weise, wie wenn das Feuer das Holz in sich ziehen will und sich wiederum in das Holz; dann befindet es das Holz als ihm ungleich. Darum bedarf es der Zeit. Zuerst macht das Feuer das Holz warm und heiß; dann raucht es und kracht, weil das Holz ihm ungleich ist. Und je heißer das Holz dann wird, desto stiller und ruhiger wird es, und je gleicher das Holz dem Feuer ist, desto friedlicher ist es, bis es ganz und gar Feuer wird.

MEISTER ECKHART

 

Gott verkauft Weisheit für Arbeit und Leiden.

AUS DER UKRAINE

 

Gott will, dass wir fröhlich sind. Hätte er sonst die Sonne, den Mond und die Schätze der Erde zur Freude geschenkt?

MARTIN LUTHER

 

Gott wird diejenigen nicht vergessen, die sich selbst vergaßen, um an andere zu denken.

THOMAS VON AQUIN

 

Gott wird sich niemandes erbarmen, der sich der Menschen nicht erbarmt.

MUHAMMAD

 

Gott würde dich so hart nicht fassen, hättest du sanft dich führen lassen.

EMANUEL GEIBEL

 

Gott, der jedem Blatt seinen Platz gegeben hat, wird mir auch den meinen zeigen.

CHARLES DE FOUCAULD

 

Gottes Ewigkeit ist Seine Länge, die Liebe Seine Breite, die Macht Seine Höhe und die Weisheit Seine Tiefe.

DIE WOLKE DES NICHTWISSENS (ANONYM, 14. JH.)

 

Gottes Gnade ist reichlicher, als wir hoffen. Wir hätten’s nicht gewagt, ihn um so viel zu bitten.

MARTIN LUTHER

 

Gottes Natur ist, dass er aus nichts etwas macht. Darum, wer noch nicht nichts ist, aus dem kann Gott auch nichts machen.

MARTIN LUTHER

 

Gottes Tisch hat keine Feinde außer den Satten.

PARACELSUS

 

Gottes Wege sind dunkel, aber das Dunkel liegt nur in unseren Augen, nicht auf seinen Wegen.

MATTHIAS CLAUDIUS

 

Gottes Wege sind überall anzubeten, aber nicht überall zu ergründen. Ich bin des Vaters Kind, nicht sein Geheimrat.

GERHARD TERSTEEGEN

 

Großer Gott! Gib uns die Dinge, die gut für uns sind, auch wenn wir nicht darum bitten, und verweigere uns die bösen Dinge, auch wenn wir darum bitten.

CHARLES-LOUIS DE SECONDAT

 

Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!

SELMA LAGERLÖF

 

Gute Arbeiter sind die, in denen Gott arbeitet.

AUGUSTIN

 

Hätte die Natur so viele Gesetze wie der Staat, Gott selbst könnte sie nicht re-gieren.

LUDWIG BÖRNE

 

Hätte Gott die Frau dem Manne zur Herrin bestimmt, hätte er sie aus Adams Kopf genommen; hätte er sie ihm zur Sklavin bestimmt, aus dem Füßen; aber er nahm sie ihm aus der Seite, weil er sie ihm zur Gefährtin als seinesgleichen be-stimmte.

AUGUSTIN

 

Heilige sind Menschen, durch die es den anderen leichter wird, an Gott zu glau-ben.

NATHAN SÖDERBLOM

 

Herr, gib mir Kraft, dass ich mich erhebe über alles, was du, mein Gott, nicht bist, und dass ich, erhaben über alles, was du nicht bist, in dir allein Ruhe suche und Ruhe finde.

THOMAS VON KEMPEN

 

Hölle ist da, wo Gott nicht mehr hinsieht.

DOSTOJEWSKI

 

Ich bin nur ein schlichtes einfältiges Werkzeug. Gott tue und mache, was er will. Was er will, das will ich auch; und was er nicht will, das will ich auch nicht. Will er, dass ich es soll wissen, so will ich es wissen; will er aber nicht, so will ich auch nicht. Ich will nichts und tot sein, auf dass er in mir lebe und wirke, was er will.

JAKOB BÖHME

 

Ich danke Gott, dass ich an Schwierigkeiten gewöhnt bin.

OLIVER CROMWELL

 

Ich danke meinem Gott, der gewollt hat, dass ich zeitlebens ein Mensch der Sehnsucht sein sollte. Ich preise dich, meinen Erretter, dass du mir auf der Erde kein Vaterland und keine Wohnung gegeben hast. Du hast mich vor der Torheit bewahrt, das Zufällige für das Wesentliche, den Weg für das Ziel, das Streben für die Ruhe, die Herberge für die Wohnung und die Wanderschaft für das Vaterland zu halten.

J. A. COMENIUS

 

Ich habe Angst um die menschliche Rasse, wenn ich daran denke, daß Gott ge-recht ist.

THOMAS JEFFERSON

 

Ich habe niemals etwas gesehen, ohne Gott darin zu sehen.

MUHAMMAD IBN WASI

 

Ich schreibe mein ganzes Unglück der einen Ursache zu, dass ich gottlos ge-wesen bin. Ein Mensch, der die Verbindung mit Gott abgebrochen hat, kann keinen Segen empfangen. Alles Gerede davon, dass ein jeder seines eigenen Glückes Schmied sei, ist Spreu. Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten die Bauleute umsonst, das ist die ganze Weisheit.

AUGUST STRINDBERG

 

Ich ward einmal gefragt, woher das käme, daß es guten Leuten so wohl mit Gott wäre, daß sie Gott so ernsthaft dienten? Da antwortete ich und sprach, es käme daher, daß sie Gott »geschmeckt« hätten, und es wäre ein Wunder, wenn der Seele, die Gott nur einmal geschmeckt und gekostet hätte, je hinfort etwas anderes schmecken könnte. Ein Heiliger sagt, der Seele, die Gott geschmeckt hat, werde alles, was Gott nicht ist, zu einem stinkenden widerlichen Pestge-schmack.

MEISTER ECKHART

 

Ihr fragt oft, wie ihr leben sollt. Das sollt ihr hier mit Fleiß erkennen... Du sollst aus Gott sein und sollst für Gott sein und sollst nicht dein sein und nicht für dich sein und sollst niemandem gehören. Nehmt den Hund als Gleichnis dafür, der ein unvernünftiges Tier ist. Der ist seinem Herrn völlig treu. Und wäre es möglich, dass der Hund seinem Herrn mit der Hälfte seines Wesens untreu wäre, so hasste er sich mit der anderen Hälfte.

MEISTER ECKHART

 

Im Innern mit Gott freien Umgang haben und in diesem freien Umgang sich durch keine Neigung von draußen stören lassen, darin besteht das Leben des inner-lichen Menschen.

THOMAS VON KEMPEN

 

In die einsame, stille, freie Gottheit trage deinen unnützen, hässlichen Seelen-grund, der überwachsen ist mit Unkraut, ledig alles Guten, und voll der wilden Tiere. Gott entgegen trage deine Finsternis, die allen Lichtes entbehrt, und lass ihn dich erleuchten.

JOHANNES TAULER

 

In jedem Menschen ist ein Abgrund; den kann man nur mit Gott füllen.

BLAISE PASCAL

 

Ist's etwas Großes, dass die Engel Gott loben? Nein, denn wenn wir an ihrer Stelle wären, würden wir es auch tun aber ich meine, dass Hiob auf seinem Mist-haufen Gott lobte, das war etwas Großes, und dies Lob gefiel Gott besser als das Lob aller Engel.

GERHARD TERSTEEGEN

 

Jeder hat sich da zu bewähren, wohin ihn Gott gestellt hat, nicht in einem fremden Nest.

THEODOR FONTANE

 

Jeder Mensch ist der Erbauer eines Tempels – seines Leibes – für den Gott, zu dem er betet in seiner innigsten Art. Er kann sich dem nicht entziehen, indem er statt dessen Marmor behaut.

HENRY DAVID THOREAU

 

Jeder Tag ist von Gott.

JOCHEN KLEPPER

 

Kein Ding geht eher, bis die Stunde kommt, die Gott bestimmt hat.

MARTIN LUTHER

 

König Wilhelm von England hatte eines Abends eine fröhliche und ausgelassene Runde an seinen Tisch geladen. Darunter war auch die Hofdame Frau von Stein, die wegen ihrer vornehmen Herkunft und ihrer Frömmigkeit geschätzt wurde. Der König wurde albern und spottete übermütig über Gott. „Steiny”, so nannte er die Hofdame scherzhaft, „was sagen Sie dazu?” Frau von Stein schwieg. Der König fragte nochmals, aber die Hofdame schwieg. Die Situation wurde sehr gespannt. Da fragte der König zum dritten Mal und fügte hinzu: „Ich denke doch, dass ich ein Mann bin, der einer Antwort würdig ist!” Frau von Stein blickte ihn an und sagte ernst: „Gott sagt, dass für die Spötter schreckliche Gerichte bereit sind!” - Der König sprang auf und lief erregt im Saal auf und ab. Das Mahl war unter-brochen. Niemand der Gäste wagte sich zu rühren. Da winkte der König einem Diener und gab ihm leise einen Auftrag. Nach kurzer Zeit kam der Diener zurück und brachte ein Etui. Der König entnahm dem Etui eine kostbare Kette und überreichte sie der Hofdame: „Steiny, Sie haben mir heute etwas gesagt, was mir noch niemand zu sagen gewagt hat. Ich weiß das zu würdigen, dass Sie Ihren himmlischen König höher achten als Ihren irdischen. Nehmen Sie diesen Schmuck als Erinnerung an diesen Abend!”

 

Könntest du dich selbst vernichten nur für einen Augenblick, ja, ich sage, selbst für kürzer als einen Augenblick, so gehörte dir alles das, was dies Etwas in sich selber ist. Solange du auf dich selbst noch irgendwie achtest oder auf irgendein Ding, so weißt du so wenig, was Gott ist, wie mein Mund weiß, was Farbe ist, und wie mein Auge weiß, was Geschmack ist. So wenig weißt du dann und ist dir bekannt, was Gott ist.

MEISTER ECKHART

 

Lass den morgigen Tag sein, was er will – unser Gott ist auch der Gott des morgigen Tages.

C.H. SPURGEON

 

Lass es dir doch einmal recht gewiss und klar werden, dass das Sterben dein eigentliches Leben sein sollte; denn je mehr einer sich selbst stirbt, desto mehr fängt er an, seinem Gott zu leben.

THOMAS VON KEMPEN

 

Man muss Gott beim Herzen zu packen verstehen, das ist seine schwache Seite.

TERESA VON AVILA

 

Man müßte Gott selber sein, um Erfolge und Mißerfolge unterscheiden zu können.

ANTON TSCHECHOW

 

Man soll ein schlichtes christliches Leben führen und es nicht auf ein besonderes Tun abgesehen haben. Nur eines soll man von Gott empfangen, und was einem dann zufällt, das nehme man als sein Bestes und sei ohne alle Befürchtung, dass man durch dieses Einverständnis an irgendetwas gehindert werde.

MEISTER ECKHART

 

Martin Luther ist in seinem Leben durch manche Anfechtungen und Prüfungen gegangen. Sein letzter Halt war das erste Gebot: „Wenn mir alles unbegreiflich vorkommt, ja, wenn sogar das Bild des Heilandes mir zeitweilig verdunkelt wird, dann ist mein letzter Halt das, was Gott im ersten Gebot gesagt hat: Ich bin der Herr, dein Gott! Also die Wahrheit: Ich habe mich nicht selbst erschaffen, ich bin nicht allein mit mir selber und mit meinem Schicksal. Ich stehe in der Hand dessen, ohne den ich keinen Atemzug tun könnte. Gott hätte mich nicht er-schaffen, wenn er kein Ziel mit mir hätte. Er fängt kein Werk an, um es dann unvollendet wegzuwerfen und liegen zu lassen!”

 

Mein einziges Gebet ist das um Vertiefung. Durch sie allein kann ich wieder zu Gott gelangen. Vertiefung! Vertiefung!

CHRISTIAN MORGENSTERN

 

Meine Sache ist es, an Gott zu denken; Gottes Sache ist es, an mich zu denken. SIMONE WEIL

 

Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort, ein Unbegriff, eine contradictio in adjecto, ein Schiboleth für Philosophie-professoren, welche, nachdem sie die Sache haben aufgeben müssen, mit dem Worte durchzuschleichen bemüht sind.

ARTHUR SCHOPENHAUER

 

Mensch wirst du nicht ein Kind, so gehst du nimmer ein,

Wo Gottes Kinder sind: Die Tür ist gar zu klein.

ANGELUS SILESIUS

 

Mensch, gibst du Gott dein Herz, er gibt dir seines wieder:

Ach, welch ein wertrer Tausch! Du steigest auf, er nieder.

ANGELUS SILESIUS

 

Mit wem es in Wahrheit recht steht, dem ist es an allen Stätten und unter allen Menschen recht. Mit wem es aber unrecht steht, für den ist es an allen Stätten und unter allen Leuten unrecht. Mit wem es recht steht, der hat Gott in Wahrheit bei sich. Wer aber Gott recht in Wahrheit hat, der hat ihn an allen Stätten und auf der Straße und bei allen Leuten ebenso wie in der Kirche oder in der Einsamkeit oder in der Klosterzelle.

MEISTER ECKHART

 

Mühe und Fürsorge sind nicht wider den Glauben. Aber die Sorge ist wider Gott.

MARTIN LUTHER

 

Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken, alles vergeht, Gott bleibt derselbe. Geduld erreicht alles. Wer Gott besitzt, dem kann nichts fehlen. Gott nur genügt.

TERESA VON AVILA

 

Niemand leugnet Gott, wenn er kein Interesse daran hat, dass es ihn nicht gibt.

AUGUSTIN

 

Nun könnt ihr sagen: Schlechte Menschen haben es sehr gut, sie kriegen ihren Willen mehr als andere Leute. Salomon sagt: Der böse Mensch soll nicht sagen: Was schadet es mir, daß ich Übles täte, wenn es mir doch nicht weh täte? Oder: Wer täte mir deshalb Übles? Eben das, daß du Übles tust, das ist ganz und gar dein Schaden und tut dir weh genug. Seid dessen gewiß bei der ewigen Wahr-heit, daß es ein ebenso großer Zorn Gottes ist; er könnte dem Sünder nichts Schlimmeres antun, weder mit der Hölle noch mit irgend etwas, als er ihm damit antut, daß er es ihm gestattet oder über ihn verhängt (=ihm zuläßt), daß er sündig ist und daß er sich nicht dadurch über ihn erbarmt, daß er keinen so großen Jammer (=Unheil) über ihn zuließe, nicht sündigen zu können. Und gäbe ihm Gott das Weh der ganzen Welt, so könnte ihn Gott dennoch nicht mehr schlagen, als er damit geschlagen ist, daß er sündigt.

MEISTER ECKHART

 

Reichtum ist das geringste Ding auf Erden und die allerkleinste Gabe, die Gott einem Menschen geben kann. Was ist's gegen Gottes Wort, ja, was ist's auch nur gegen leibliche Gaben wie Schönheit, Gesundheit und gegen Gaben des Gemüts, wie Verstand, Kunst, Weisheit? Dennoch trachtet man so emsig danach und lässt sich keiner Arbeit noch Mühe und Gefahr verdrießen noch hindern. Darum gibt Gott gemeiniglich Reichtum den groben Eseln, denen er sonst nichts gönnt.

MARTIN LUTHER

 

Schamschel wandert durch ein Dorf. Auf der Wiese sieht er eine Kuh. Sie ist an einen Pflock gebunden und müht sich, davon loszukommen. Das interessiert den weichherzigen Philosophen, und er fängt an, zu klären: „Sie sagen, Gott is weise! Nu, is Gott weise? Wieso is Gott weise?... Is es weise, zu schaffen eine Kuh, was man kann anbinden mit einem Strick? Was hat die Kuh davon? Sie kränkt sich, und sie quält sich... Warum kann eine Kuh nicht fliegen wie der Vogel dort? Möchte ihr nicht sein besser, wenn sie möchte fliegen?...“ Indem er so klärt und immer tiefer sich einspinnt in sein Denken, fliegt eine Schwalbe über ihn weg, und aus der Luft fällt ein feuchtes Klümpchen dem Schamschel gerade auf die Nase. Da ruft er: „Allmächtiger, sie haben wirklich recht: Du bist weise! Gott be-hüte, dass eine Kuh sollt‘ können fliegen wie ein Vogel...“

 

Seht, alle die sind Kaufleute, die sich hüten vor groben Sünden und wären gern gute Leute und tun ihre guten Werke Gott zu Ehren, und tun sie doch darum, dass ihnen unser Herr etwas dafür gebe oder dass ihnen Gott etwas dafür tue, das ihnen lieb wäre. Dies sind alles Kaufleute. Bei solchem Handel sind sie betrogen. Denn, was sie sind, das sind sie durch Gott, und was sie haben, das haben sie von Gott und nicht von sich selbst. Darum ist ihnen Gott für ihre Werke und für ihr Geben gar nichts schuldig.

MEISTER ECKHART

 

Sei, wo du willst, und wende dich, wohin du immer willst: Wenn du dich nicht zu Gott hinwendest, so bist du überall ein elender Mensch.

THOMAS VON KEMPEN

 

Siehe, ein solch groß Ding ists zu Gott zu kommen, dass man durch seinen Zorn, durch Strafe und Ungnade zu ihm breche als durch eitel Dornen, ja durch eitel Spieße und Schwerter.

MARTIN LUTHER

 

So ist die Welt in der Tat ein Labyrinth voller Irrungen, voll vergeblicher Mühe und voller Enttäuschungen, denn wir kennen das Nötige nicht, weil wir unsere Mühe auf die Erreichung des Unnötigen verwenden. Gott ruft uns in unserer Beschäfti-gung mit den vielerlei Dingen zur Besinnung auf das Wenige, was nötig ist, und zur Begegnung mit dem Einen, der gekommen ist, damit wir das Leben und volle Genüge haben!

JOHANN AMOS COMENIUS

 

So steht es mit dem, dem Gottes Wille gefällt: Alles, was Gott ihm zukommen lässt, sei es Krankheit oder Armut oder was es auch sei, das hat er lieber als irgendetwas anderes. Nun sagt ihr gerne: »Woher weiß ich denn, ob es Gottes Wille ist?« Ich antworte: Wäre es bloß für einen Augenblick nicht Gottes Wille, so wäre es auch nicht. Schmeckte dir nun der Wille Gottes, so wärst du recht wie im Himmelreich, was dir auch geschehe oder nicht geschehe.

MEISTER ECKHART

 

Solange du auf dich selber noch irgendwie achtest oder auf irgendein Ding, so weißt du so wenig, was Gott ist, wie mein Mund weiß, was Farbe ist, und wie mein Auge weiß, was Geschmack ist: so wenig weißt du und ist dir bekannt, was Gott ist.

MEISTER ECKHART

 

Soll ich dir kurz sagen, was Gott ist? –

Es findet keinen Frieden, wer sich von ihm getrennt hat.

KATHARINA VON GENUA

 

Solltest du all das vergessen, was hier gesagt wurde, so behalte nur die beiden kleinen Punkte, und du wirst zum inneren Leben gelangen. Erstens: Sei ganz und gar klein, inwendig und nach außen bis in den Grund, nicht nur deinen Worten nach und deinem Aussehen, sondern in Wahrheit in all deinem Verstehen. Sei ein Nichts in deinem Grunde und in deinen Augen, ohne jegliche beschönigende Auslegung. Zweitens: Habe eine wahre Liebe zu Gott, nicht das, was wir nach Art der Sinne Liebe nennen, sondern in wesentlicher Weise, ein allerinnigstes Gott-lieben. Diese Liebe ist nicht dieses einfache äußere und sinnenhafte Gottlieben, das was man so gewöhnlich unter Gott im Sinn zu haben versteht, sondern ein anschauendes Lieben mit dem Gemüt, ein strebendes Lieben, wie einer es be-sitzt, dem als Wettläufer oder als Schütze ein Ziel vorschwebt.

JOHANNES TAULER

 

Tadele Gott nicht, weil er den Tiger geschaffen hat. Danke ihm dafür, dass er ihm keine Flügel verlieh.

SPRICHWORT

 

Um den Menschen für die Erbsünde zu strafen, hat Gott ihm erlaubt, sich aus seiner Eigenliebe einen Götzen zu schaffen, der ihn nun zeitlebens bei allen seinen Taten quält.

ROCHEFOUCAULD

 

Unser Geist ist nur alsdann wachend anzusehen, wenn er sich Gottes bewußt, ihn denkt und empfindet, und die Allgegenwart Gottes in und um sich erkennt, wie die Seele eines Wachenden ihre Herrschaft über den Leib und der Leib die Eindrücke eines geistigen Willens ausdrückt. Ein Mensch, der in Gott lebt, wird sich daher zu einem natürlichen Menschen verhalten, wie ein wachender – zu einem schnarchenden im tiefen Schlaf – zu einem Träumenden – zu einem Mondsüchtigen.

JOHANN GEORG HAMANN

 

Unser Leben vergeht mit der Suche nach Gott, denn es vergeht mit der Suche nach dem, was uns fehlt.

THÉODORE SIMON JOUFFROY

 

Vor Gott ist keine Flucht als nur zu ihm.

FRIEDRICH RÜCKERT

 

Während der Rabbi Schalom Mardochaj eines Tages in seinem Hause saß und meditierte, war ein Pogrom losgebrochen: Die entfesselte Menge steckte die Synagoge in Brand. Er aber, Rabbi Schalom, so sagt man, blieb ruhig im Hause bei seinen Gedanken sitzen. »Denn«, so klärte der weise und sehr würdige Mann, »gibt es eine Gerechtigkeit Gottes, so werden die Verbrecher ihre Strafe finden, und die Synagoge wird neu erstehen. Gibt es aber keine Gerechtigkeit Gottes – wozu brauchen wir dann eine Synagoge?«

 

Wäre dein Herz ohne Falsch, dann wäre jedes Geschöpf für dich ein Spiegel des Lebens und ein Buch heiliger Lehre. Denn es ist kein Geschöpf so klein und un-bedeutend, dass es nicht eine Spur von der Güte Gottes in sich trüge.

THOMAS VON KEMPEN

 

Warum Gott den Menschen zuletzt erschaffen hat?

Damit er ihm bei der Schöpfung nicht dreinreden konnte.

GORCH FOCK

 

Warum schuf Gott Mann und Weib? Um den Begriff des vollendeten Menschen außerhalb unserer Personen zu verlegen.

KARL GUTZKOW

 

Warum zeigt Gott sich nicht?

Seid Ihr dessen würdig?

Ja.

Ihr seid sehr anmaßend und dadurch unwürdig.

Nein.

Ihr seid also dessen unwürdig.

BLAISE PASCAL

 

Was aus Liebe geschieht, das ist groß, bringt große Frucht, so gering und unge-achtet es in den Augen des Menschen auch immer sein mag. Denn auf der Waage Gottes wiegt das, was dich zum Tun treibt, ungleich mehr als die Tat selber.

THOMAS VON KEMPEN

 

Was der Mensch an sich und an andern nicht bessern kann, das muss er mit Geduld tragen, bis es Gott anders macht.

THOMAS VON KEMPEN

 

Was der Mensch in Gottes Auge ist, das ist er, und mehr ist er nicht.

THOMAS VON KEMPEN

 

Was der Mensch liebt, das ist sein Gott. Er trägt es in seinem Herzen. Er bewegt es Tag und Nacht in sich. Es sei, was es sei: Reichtum oder Geld, Vergnügen oder Ehre.

MARTIN LUTHER

 

Was für Mühe muß es Gott und seinem Geist geben um den Schutt bloß aus dem Wege zu räumen, worunter der Satan unsre Seelen vergräbt, wenn wir mit ihm an selbigen zu bauen gedenken.

JOHANN GEORG HAMANN

 

Was man Gott nimmt, das holt der Teufel wieder.

SPRICHWORT

 

Was tut die Blume wohl mit Gott? Sie läßt sich Gott gefallen. In der Blume, als Blume träumt er seinen schönsten Traum, da widerstrebt ihm nichts.

CHRISTIAN MORGENSTERN

 

Über Jahrzehnte gelang es dem französischen König Ludwig XIV., dem Sonnen-könig, sein Territorium zu vergrößern, bis er im Spanischem Erfolgekrieg einer Koalition aus fast allen europäischen Mächten gegenüberstand. Nach der ver-nichtenden Niederlage seiner Truppen in der Schlacht von Ramillies, die zum Rückzug der Franzosen aus den Niederlanden führte, sagte der König: „Ja, hat denn Gott alles vergessen, was ich für ihn getan habe?“

 

Weil Gott nicht alles allein machen wollte, schuf er die Mütter.

BUCH DES KABUS, UM 1058 VERFASST

 

Wein gewinnt man nur, indem man die Trauben auspresst. Falls du eine schöne, runde Traube bleiben willst, musst du Gottes Hand ausweichen.

OSWALD CHAMBERS

 

Welch ein Segen ist jene Gabe, die Gabe des Schlafes! Gott lässt es nicht zu, dass wir auf lange Zeit ohne Unterbrechung unglücklich sind; er gibt uns die Prüfungen Stück für Stück; er nimmt uns dann und wann aus dieser Welt und gibt uns einen Ferientag wie Schulkindern in einem unbekannten und geheimnis-vollen Land.

JOHN HENRY NEWMAN

 

Wenn der Mensch betet, so atmet Gott in ihm auf.

FRIEDRICH HEBBEL

 

Wenn der Mensch sich reinwäscht, klagt Gott ihn an.

Wenn der Mensch sich anklagt, wäscht Gott ihn rein.

FRANZ VON SALES

 

Wenn die Menschen auf ihr Alter tugendhaft werden, opfern sie Gott nur die Überbleibsel vom Teufel.

ALEXANDER POPE

 

Wenn die Narren sind, die in ihrem Herzen das Dasein Gottes leugnen, so kommen mir die noch unsinniger vor, die es erst beweisen wollen.

JOHANN GEORG HAMANN

 

Wenn dir der Gedanke kommt, dass alles, was du über Gott gedacht hast, verkehrt ist, und dass es keinen Gott gibt, so gerate darüber nicht in Bestürzung. Es geht allen so. Glaube aber nicht, dass dein Unglaube daher rührt, dass es keinen Gott gibt. Wenn du nicht mehr an den Gott glaubst, an den du früher glaubtest, so rührt das daher, dass in deinem Glauben etwas verkehrt war, und du musst dich bemühen, besser zu begreifen, was du Gott nennst. Wenn ein Wilder an seinen hölzernen Gott zu glauben aufhört, heißt das nicht, dass es keinen Gott gibt, sondern nur, dass er nicht aus Holz ist.

LEO TOLSTOI

 

Wenn du deine Sorgen auf Gott geworfen hast, so hüte dich, dass du sie nicht wieder auf dich nimmst!

C. H. SPURGEON

 

Wenn du Gott zum lachen bringen willst – erzähl ihm deine Pläne...

ANONYM

 

Wenn du ihn verstehen würdest, wäre er nicht Gott.

AUGUSTIN

 

Wenn du so viel Arbeit hast, dass du nicht mehr beten kannst, dann sei ver-sichert, dass du mehr Geschäfte hast, als Gott für dich gut findet.

DWIGHT L. MOODY

 

Wenn Du willst, dass Dein Nächster an Gott glaubt, dann lass ihn sehen, was Gott aus Dir gemacht hat…

RALPH WALDO EMERSON

 

Wenn Gott unsere Verdienste krönt, so krönt er nichts anderes als seine eigenen Gaben.

AUGUSTIN

 

Wenn manchen Leuten etwas zu erleiden oder zu tun zufällt, so sagen sie: »Wüßte ich, daß es Gottes Wille wäre, so wollte ich's gern leiden oder tun«. Bei Gott! Es ist eine wunderliche Frage, wenn ein kranker Mensch fragt, ob es Gottes Wille sei, daß er krank sei. Er soll des gewiß sein, daß es Gottes Wille ist, wenn er krank ist. So ist es auch in anderen Dingen. Darum soll ein Mensch jegliches, was ihm zufällt. auf lautere und einfältige Weise von Gott hinnehmen.

MEISTER ECKHART

 

Wenn mich einer fragte, was Gott wäre, so würde ich nun so sagen: daß Gott die Liebe sei und zwar so völlig liebenswert, daß alle Kreaturen seine Liebens-wertheit zu lieben suchen, ob sie's gleich wissentlich oder unwissentlich tun, ob's ihnen gleich lieb oder leid sei. So ist Gott die Liebe, und er ist so liebenswert, daß alles, was zu lieben vermag, ihn lieben muß, es sei ihnen lieb oder leid. Es gibt keine (noch) so minderwertige Kreatur, die irgendwie das zu lieben vermöchte, was böse ist; denn, was man liebt, das muß entweder gut scheinen oder gut sein.

MEISTER ECKHART

 

Wenn wir sagen „Ich bin doch kein Heiliger“, ist das nicht Demut, sondern Hoch-mut. Es bedeutet, dass wir nicht glauben, dass Gott uns dazu gemacht hat.

OSWALD CHAMBERS

 

Wenn wir täten, was wir sollten, so tät Gott auch, was wir wollten.

JOHANN MATTHIAS SCHNEUBER

 

Wer bist du denn, dass du dich vor einem Menschen fürchtest? Heute ist er, und morgen findest du seine Stätte nicht mehr. Fürchte deinen Gott, und die Men-schen werden nicht mehr so viel Furchtbares für dich haben.

THOMAS VON KEMPEN

 

Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht.

EDITH STEIN

 

Wer Gott aufgibt, der löscht die Sonne aus, um mit einer Laterne weiterzu-wandeln.

CHRISTIAN MORGENSTERN

 

Wer Gott bittet, darf kein langes Gewäsch machen.

MARTIN LUTHER

 

Anfechtungen sind Umarmungen Gottes.

MARTIN LUTHER

 

Wer Gott definiert, ist schon Atheist.

OSWALD SPENGLER

 

Wer Gott die Entscheidung überlässt, dem gibt er immer nur das Beste.

HUDSON TAYLOR

 

Wer Gott dienen will, soll unter den Leuten bleiben und ihnen dienen, womit er kann. Denn auch das ist Gottesdienst: tun, was Gott will, auch wenn es durch die geringste Hausarbeit geschieht.

MARTIN LUTHER

 

Wer Gott um Gaben bitt', der ist gar übel dran:

Er betet das Geschöpf und nicht den Schöpfer an.

ANGELUS SILESIUS

 

Wer Gott um Seiner Wohltaten willen liebt, der ist ein Polytheist.

SCHIBLI

 

Wer nicht Gott, sondern den Menschen gefallen will, dessen Tugend leidet an Knochenfraß und geht unter.

JOHANN GEILER VON KAYSERSBERG

 

Nimm dich selbst wahr. Und wo du dich findest, da lass dich, das ist das Aller-beste. Du musst wissen, dass sich noch nie ein Mensch in diesem Leben so weitgehend gelassen hat, dass er nicht gefunden hätte, er müsse sich noch mehr lassen. Soweit du ausgehst aus allen Dingen, so weit geht Gott ein mit all dem Seinen. Da findest du wahren Frieden und nirgends sonst.

MEISTER ECKHART

 

Wer um Gottes willen gibt und um Gottes willen hindert und um Gottes willen liebt und um Gottes willen haßt und um Gottes willen heiratet, dessen Glaube ist voll-kommen geworden.

MUHAMMAD

 

Wer von sich gut denkt, kennt sich nicht, und wer von Gott schlecht denkt, kennt Gott nicht.

ABU SAID

 

Wer zum Dienst Gottes hinzutritt, der wisse, dass er zur Kelter gekommen ist. Er wird bedrängt, zerstampft, niedergetreten, aber nicht, um in dieser Welt zugrunde zu gehen, sondern um hinüber zu fließen in die Weinkammern Gottes.

AUGUSTIN

 

Wie ein Gesicht schön wird, dadurch, daß es Seele, so die Welt dadurch, daß sie einen Gott durchscheinen läßt.

FRIEDRICH HEINRICH JACOBI

 

Wie hat man den lieben Gott so lieb, wenn man ihn braucht.

PIERRE CARLET DE MARIVAUX

 

Will mich Gott nicht lebendig haben, so will ich sterben; will er mich nicht reich haben, so will ich arm sein.

MARTIN LUTHER

 

Willst du ein aufrechtes Herz haben? Tue du, was Gott will, und wolle nicht, dass Gott tue, was du willst.

AUGUSTIN

 

Wir die nichts verdienen als Zorn und das Unglück, wornach wir ringen, murren mit Gott, warum er uns nicht eher helfen will, uns, die nicht wollen geholfen seyn.

JOHANN GEORG HAMANN

 

Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit. Und die Wahrheit macht uns frei.

Die Gerechtigkeit in Christo ist kein Schnürleib, sondern ein Harnisch.

JOHANN GEORG HAMANN

 

Wo Gott dich hingesät hat, da sollst du blühen.

AFRIKANISCHES SPRICHWORT

 

Wo Gott nicht im Schiff ist, da fährt man niemals gut.

MARTIN LUTHER

 

Wohl ist es wahr, dass alle Kreaturen etwas Trost in sich tragen, wie einen ab-geseihten Schaum. Der Schaum, das ist das in Gott, was an Gutem in allen Kreaturen enthalten ist.

MEISTER ECKHART

 

Wollte ich mich einem Menschen beliebt machen und wollte ich dem allein ge-fallen, so wollte ich alles, was dem Menschen gefällig wäre und wodurch ich ihm wohlgefiele, lieber als irgend etwas anderes. Und wäre es so, daß ich ihm besser gefiele in einem schlichten Kleide als in Samt, so besteht kein Zweifel darüber: ich trüge das schlichte Kleid lieber als irgendein anderes Kleid. So auch steht es mit einem, dem Gottes Wille gefällt: alles, was ihm Gott zuteilt, sei's Krankheit oder Armut oder was es auch sei, das hat er lieber als irgend etwas anderes. Eben weil Gott es will, darum schmeckt es ihm besser als irgend etwas anderes.

MEISTER ECKHART

 

Zuerst schuf der liebe Gott den Mann, dann schuf er die Frau.

Danach tat ihm der Mann leid und er gab ihm Tabak.

MARK TWAIN

 

Zwei Dinge sind sehr schwer fest zu erhalten: das Misstrauen dir selbst gegen-über, wenn alles gut zu gehen scheint, und das Vertrauen auf Gott, wenn alles übel zu gehen scheint.

JOHANN MICHAEL SAILER

 

Such Rettung vor deiner Neigung, dich darum zu sorgen, wie du den anderen erscheinst. Sorge dich nur darum, wie du Gott erscheinst.

SØREN KIERKEGAARD

 

GOTTES SOHN

 

Gott hat solches Wohlgefallen an seinem eingeborenen Sohn, dass er Wohl-gefallen an allen hat, die sich auf ihn als ihre einzige Hoffnung verlassen.

C. H. SPURGEON

 

Der Vater liebt nichts als den Sohn und alles, was er in seinem Sohne findet.

MEISTER ECKHART

 

Julien Green wurde 1900 in Paris geboren und starb 1998 auch dort. Als Sohn amerikanischer Eltern lebte und schrieb er in zwei Welten, in Frankreich und in Amerika. Seine weltberühmten Romane haben alle nur ein Thema, das Dunkle und Böse im Menschen, ihre Erklärung und Überwindung. Sein Vermächtnis auf seiner Grabplatte lautet:

„Wäre ich mutterseelenallein auf dieser Welt gewesen: Gott hätte seinen einzigen Sohn herabgesandt, damit er mich erlöse ... Aber wer, fragst du, hätte ihn dann ans Kreuz geheftet? Such nicht lange: Ich selber hätte das getan ... Und der Jünger, der ihn lieb hat? Das ist das Schmerzlichste an der Geschichte und zu

gleich das große Geheimnis! Du weißt es recht gut: Auch diesen Jünger findest du in mir.”

 

GOTTESDIENST

 

Kannst du Tag und Nacht sitzen im Bierkrug oder sonst mit guten Gesellen schwätzen und plaudern, singen und schreien und wirst nicht müde noch fühlst die Arbeit, so kannst du ja auch eine Stunde in der Kirche sitzen und zuhören, Gott zum Dienst und Gefallen.

MARTIN LUTHER

 

Wer Gott dienen will, soll unter den Leuten bleiben und ihnen dienen, womit er kann. Denn auch das ist Gottesdienst: tun, was Gott will, auch wenn es durch die geringste Hausarbeit geschieht.

MARTIN LUTHER

 

GOTTESLOB

 

Der Meister des Khalvati-Ordens in Istanbul suchte nach einem Nachfolger. Er sandte seine Jünger aus, um Blumen zu bringen, damit das Kloster geschmückt werde. Alle kehrten mit großen Sträußen zurück, nur einer brachte ein kleines verwelktes Blümchen. Gefragt, ob er denn nichts gefunden habe, was seines Meisters würdiger sei, antwortete er: »Ich sah, daß alle Blumen damit beschäftigt waren, Gott zu preisen. Wie konnte ich sie stören? Nur eine sah ich, die hatte gerade ihr Gottgedenken beendet, und die habe ich mitgebracht.« Er wurde zum Nachfolger des Meisters ernannt.

TÜRKISCH

 

GOTTLOS

 

Die Gottlosen laufen immer nur im Kreis herum.

BERNHARD VON CLAIRVAUX

 

Ich schreibe mein ganzes Unglück der einen Ursache zu, dass ich gottlos ge-wesen bin. Ein Mensch, der die Verbindung mit Gott abgebrochen hat, kann keinen Segen empfangen. Alles Gerede davon, dass ein jeder seines eigenen Glückes Schmied sei, ist Spreu. Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten die Bauleute umsonst, das ist die ganze Weisheit.

AUGUST STRINDBERG

 

GRAB

 

Das einzige Wunder der Pyramiden ist die Tatsache, dass sich so viele Men-schen fanden, die niedrig genug waren, ihr Leben mit dem Bau der Grabstätte eines ehrgeizigen Tölpels zu verbringen; vernünftiger und männlicher hätte man ihn im Nil ertränkt und seinen Körper den Hunden zum Fraß vorgeworfen.

HENRY DAVID THOREAU

 

Deutlicher konnte der Philosoph Schopenhauer seine Zweifel kaum ausdrücken als durch die Verse, die man in seinem Nachlass fand:

„Gott – wenn du bist – errette aus dem Grabe /

Meine Seele – wenn ich eine habe!“

 

Ein Grab ist doch immer die beste Befestigung wider die Stürme des Schicksals.

G. CH. LICHTENBERG

 

Hier ruht. Nahrung für die Würmer, der Körper von Benjamin Franklin, Buch-drucker, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus dem die Blätter gerissen sind und dessen Einband abgebraucht ist. Aber das Werk wird nicht verloren gehen, denn es wird wieder erscheinen, so hofft er, in einer neuen Auflage, durchgesehen und verbessert vom Verfasser.

GRABINSCHRIFT VON BENJAMIN FRANKLIN, DER GELERNTER BUCH-DRUCKER WAR

 

Wenn ich mit einem Fuß im Grabe stehe, werde ich die Wahrheit über die Frauen sagen. Ich werde sie sagen, in meinen Sarg springen, den Deckel über mich ziehen und rufen: „Jetzt macht, was ihr wollt!“

TOLSTOI

 

GRABINSCHRIFT

 

Der Professor für Mathematik und Physik an der Universität Göttingen, Abraham Gotthelf Kästner (1719 bis 1800), liebte es, seine Gedanken kurz und prägnant zu formulieren. Gegen Heuchelei und Überheblichkeit in seiner Umgebung zog er mit treffsicheren Sinnsprüchen und geistreichen Zweizeilern zu Felde. So wurde einmal in einer Gesprächsrunde ernsthaft erwogen, ob es eine Grabinschrift gäbe, die auf jeden Menschen zuträfe. Kästner schlug folgende vor:

»Lieber Leser, hier liegen meine Gebeine,

viel lieber säh' ich's, es wären deine!«

 

GRENZEN

 

Wer seine Grenzen kennt, ist schon ein halber Weiser.

JOHN GALSWORTHY

 

GROLL

 

Wir grollen deshalb denen so sehr, die uns überlisten wollen, weil sie sich für schlauer halten.

ROCHEFOUCAULD

 

GROSS

 

Ach, denkt nicht, wie groß ihr werdet. Das wird sich finden, wenn ihr klein ge-worden seid.

MARTIN LUTHER

 

Das ist meine allerschlimmste Erfahrung: Der Schmerz macht die meisten Men-schen nicht groß, sondern klein.

CHRISTIAN MORGENSTERN

 

Der Mensch ist dadurch groß, dass er sich elend weiß. Ein Baum weiß sich nicht elend.

BLAISE PASCAL

 

Der Ruhm großer Männer sollte immer an den Mitteln gemessen werden, derer sie sich bedient haben, um ihn zu erlangen.

ROCHEFOUCAULD

 

Du sollst nicht zu sein begehren, was du nicht bist, sondern nur einfach etwas von deiner Pflicht zu tun versuchen, Tag um Tag. Denn es ist viel schwerer, einen Tag in wahrhafter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit von Anfang bis Ende zu verleben, als ein Jahr in großen Absichten und hochfliegenden Plänen.

CHRISTIAN MORGENSTERN

 

Ein großer Mann ist, wer ein Tongeschirr so benutzt, als wäre es Silber. Nicht weniger groß ist aber auch, wer Silber so benutzt, als sei es ein Tongeschirr.

SENECA

 

Es ist nichts groß, was nicht gut ist.

MATTHIAS CLAUDIUS

 

Es ist nichts Großes, demütig zu sein, wenn du am Boden liegst; aber wenn du demütig bist, solange man Großes von dir spricht, ist das eine große und seltene Errungenschaft.

BERNHARD VON CLAIRVAUX

 

Es war eine große Leistung, Amerika zu entdecken, aber es wäre eine noch größere gewesen, daran vorbeizufahren.

MARK TWAIN

 

Gott behüte uns vor großem Glück.

NIEDERLÄNDISCHES SPRICHWORT

 

Gottfried Benn war befreundet mit Else Lasker-Schüler, der er eines Tages bekannte: »Ich möchte einmal etwas ganz Großes, etwas ganz Reines voll-bringen!« Darauf Else Lasker-Schüler: »Dann waschen Sie doch einen Ele-fanten!«

 

Groß ist nur, wer einen Größeren neben sich duldet.

PETER SIRIUS

 

Große Fähigkeiten allein genügen nicht. Man muß sie auch gebrauchen.

ROCHEFOUCAULD

 

Größe ist nicht, Anerkennungen zu erhalten, sondern sie zu verdienen.

ARISTOTELES

 

Humor ist das umgekehrt Erhabene. Er erniedrigt das Große, um ihm das Kleine, und erhöht das Kleine, um ihm das Große an die Seite zu setzen und so beide zu vernichten, weil vor der Unendlichkeit alles gleich und nichts ist.

JEAN PAUL

 

Ist's etwas Großes, dass die Engel Gott loben? Nein, denn wenn wir an ihrer Stelle wären, würden wir es auch tun aber ich meine, dass Hiob auf seinem Mist-haufen Gott lobte, das war etwas Großes, und dies Lob gefiel Gott besser als das Lob aller Engel.

GERHARD TERSTEEGEN

 

Keiner soll vergessen werden, der in der Welt groß gewesen ist; aber ein jeder war groß in seiner Weise, und ein jeder im Verhältnis zur Größe dessen, das er geliebt hat. Denn wer sich selbst geliebt hat, wurde groß durch sich selbst, und wer andere Menschen geliebt hat, wurde groß durch seine Hingabe; aber wer Gott geliebt hat, wurde größer als alle. Ein jeder soll im Gedächtnis fortleben, aber ein jeder wurde groß im Verhältnis zu seiner Erwartung. Der eine wurde groß, indem er das Mögliche erwartete; ein anderer, indem er das Ewige er-wartete; aber wer das Unmögliche erwartet hat, wurde größer als alle. Ein jeder soll im Gedächtnis fortleben, aber ein jeder wurde groß je im Verhältnis zur Größe dessen, womit er gerungen hat. Denn wer mit der Welt gerungen hat, wurde groß, indem er die Welt überwand, und wer mit sich selbst gerungen hat, wurde größer, indem er sich selbst überwand; aber wer mit Gott gerungen hat, wurde größer als alle.

SÖREN KIERKEGAARD

 

Mache dich nicht so klein! Du bist gar nicht so groß!

AUS ISRAEL

 

Ohne Begeisterung ist noch nie etwas Großes geschaffen worden.

RALPH W. EMERSON

 

Was aus Liebe geschieht, das ist groß, bringt große Frucht, so gering und un-geachtet es in den Augen des Menschen auch immer sein mag. Denn auf der Waage Gottes wiegt das, was dich zum Tun treibt, ungleich mehr als die Tat selber.

THOMAS VON KEMPEN

 

Wehe denen, die zu groß sind, um mit den Kleinen klein zu werden; denn die Tür des Himmels ist niedrig und nicht hoch genug, um so große, von sich volle und von falscher Größe aufgeblähte Menschen einzulassen!

THOMAS VON KEMPEN

 

Der Mensch weiß nie recht, was er will; und wenn er einmal hat, was er gewollt hat: so sieht er, daß es das nicht war. Und so geht all unser Bestreben ins Un-endliche. Wir sind nie groß und glücklich, außer wenn wir aus uns selbst ver-schwinden.

WILHELM HEINSE

 

Wenn dir ein Mensch begegnet, der sich viel dünkt und groß und breit dasteht, wende dich um und habe Mitleid mit ihm. Wir sind nicht groß, aber unser Glück ist, dass wir an etwas Größeres und Besseres glauben können!

MATTHIAS CLAUDIUS

 

Wer die anderen neben sich klein macht, ist nie groß.

JOHANN GOTTFRIED SEUME

 

GROSSMUT

 

Die Marquise von Villacerf fühlte sich unpässlich und ließ ihren Arzt holen. Dieser versuchte als erstes, ihr durch einen Aderlass Linderung zu verschaffen. Un-glücklicherweise verletzte er dabei eine Arterie, der Wundbrand kam dazu, der Arm musste schließlich abgenommen werden. Aber auch das nutzte letztendlich nichts, die Dame starb. Als das Testament eröffnet wurde, gab es eine Über-raschung. Die Marquise hatte noch kurz vor ihrem Tode einen Nachtrag hinzu-fügen lassen: »Dem Wundarzt, der mich behandelt hat, vermache ich ein Jahres-einkommen. Denn ich sehe voraus, dass er nach dem Malheur, das er mit mir gehabt hat, seine Praxis verlieren wird. Und wovon soll dann seine Familie leben?«

 

GRÜNDE

 

Gründe stammen aus Überzeugungen, nicht Überzeugungen aus Gründen.

SÖREN KIERKEGAARD

 

Das Herz hat seine Vernunftgründe, welche die Vernunft nicht kennt; man erfährt es an tausend Dingen.

BLAISE PASCAL

 

Der Glaube ist kein Werk der Vernunft und kann daher auch keinem Angriff derselben unterliegen, weil Glauben so wenig durch Gründe geschieht als Schmecken und Sehen.

JOHANN GEORG HAMANN

 

Konfuzius sprach: »Sieh, welche Mittel ein Mensch verwendet, um seine Ziele zu erreichen; betrachte die Beweggründe, die sein Handeln bestimmen; prüfe, worin seine Seele Ruhe findet und was ihn bewegt. Wie kann ein Mensch da noch sein Wesen verbergen? Wie kann ein Mensch da noch sein Wesen verbergen?«

„GESPRÄCHE“ DES KONFUZIUS

 

Man überzeugt sich gewöhnlich besser mit den Gründen, die man selbst gefun-den hat, als mit denjenigen, die anderen eingefallen sind.

BLAISE PASCAL

 

Wenn sich die Mehrheit zur richtigen Ansicht bekehrt, dann sicherlich aus den falschen Gründen.

PHILIP DORMER STANHOPE

 

Wer aus Gründen handelt, handelt noch lange nicht vernünftig; denn Gründe sind oft unvernünftig.

CHARLES JOSEPH FÜRST VON LIGNE

 

Wer nicht auf gute Gründe hört,

dem werde einfach zugekehrt

die Seite, welche wir benützen,

um drauf zu liegen und zu sitzen.

WILHELM BUSCH

 

Wer seinen Glauben mit Gründen verteidigt, kann mit Gründen widerlegt werden.

ROBERT HAMERLING

 

Wir müssten uns oft unserer größten Taten schämen, wenn die Beweggründe dazu ans Licht kämen.

LA ROCHEFOUCAULD

 

Der Grund aller Verkehrtheit in Gesinnungen und Meinungen ist – Verwechselung des Zwecks mit dem Mittel.

NOVALIS

 

Der Mensch schneidet nicht seine Handlungen und Neigungen nach seinen Grundsätzen, sondern diese nach jenen zu.

JEAN PAUL

 

Es ist ein glückliches Gefühl, für einen Haß, den wir bis dahin nur instinktmäßig nährten, plötzlich einen triftigen Grund zu erhalten.

KARL GUTZKOW

 

Früher saßen die Menschen um den Tisch und sangen im Chor; heute singt einer allein, und zwar aus dem absurden Grund, weil er besser singen kann. Wenn es so weitergeht mit dieser Zivilisation, dann wird irgendwann nur noch einer lachen, weil er besser als alle lachen kann.

G. K. CHESTERTON

 

Konfuzius sprach: Meng Zhi-fan ist kein Angeber. Als die Truppen nach einer verlorenen Schlacht fliehen mußten, war er der letzte. Erst als sie durch das Stadttor ritten, trieb er sein Pferd an und sprach: „Ich komme nicht deshalb als letzter, weil ich besonders mutig wäre. Mein Pferd wollte nicht laufen – das ist

der Grund.“

„GESPRÄCHE“ DES KONFUZIUS

 

Nicht wollen ist der Grund, nicht können nur der Vorwand.

SENECA

 

Wenn ein Mensch keinen Grund hat, etwas zu tun, hat er einen Grund, es nicht zu tun.

WALTER SCOTT

 

GUNST

 

Die Gunst der Großen wird nicht selten bloß dadurch verloren, daß man ihnen sich zu ähnlich stellt.

HORAZ

 

Willst du gewinnen der Menschen Gunst, so mußt du lernen die saure Kunst,

zu sprechen stets mit feiner List, wie andern der Schnabel gewachsen ist.

OSKAR BLUMENTHAL

 

GUT / GUTES

 

Es ist nichts groß, was nicht gut ist.

MATTHIAS CLAUDIUS

 

Es würde viel weniger Böses auf Erden getan, wenn das Böse niemals im Namen des Guten getan werden könnte.

MARIE VON EBNER-ESCHENBACH

 

Gott jagt mit seiner Liebe alle Kreaturen damit, daß sie Gott zu lieben begehren. Wenn mich einer fragte, was Gott wäre, so würde ich jetzt so antworten: Gott ist ein Gut, das mit seiner Liebe alle Kreaturen jagt, auf daß sie ihn ihrerseits wieder jagen: so lustvoll ist es für Gott, daß er von der Kreatur gejagt wird.

MEISTER ECKHART

 

Gott liebt nichts in uns als die Gutheit, die er in uns bewirkt. Ein Heiliger sagt:

Es wird nichts gekrönt von Gott als sein eigenes Werk, das er in uns wirkt.

MEISTER ECKHART

 

Großer Gott! Gib uns die Dinge, die gut für uns sind, auch wenn wir nicht darum bitten, und verweigere uns die bösen Dinge, auch wenn wir darum bitten.

CHARLES-LOUIS DE SECONDAT

 

Gut meinen und gut machen sind ganz verschiedne Sachen.

BAUERNWEISHEIT

 

Gute Arbeiter sind die, in denen Gott arbeitet.

AUGUSTIN

 

Gute Erziehung hat einen schrecklichen Nachteil: sie schließt einen von vielem aus.

OSCAR WILDE

 

Gutes ohne Böses kann es geben; Böses ohne Gutes aber kann es nicht geben.

THOMAS VON AQUIN

 

In die einsame, stille, freie Gottheit trage deinen unnützen, hässlichen Seelen-grund, der überwachsen ist mit Unkraut, ledig alles Guten, und voll der wilden Tiere. Gott entgegen trage deine Finsternis, die allen Lichtes entbehrt, und lass ihn dich erleuchten.

JOHANNES TAULER

 

Mancher Mann gibt guten Rat, der für sich selber keinen hat. BAUERNWEISHEIT

 

Mitleid mit den Tieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, daß man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein.

ARTHUR SCHOPENHAUER

 

Niemand weiß soviel Schlechtes von uns wie wir selbst. Und trotzdem denkt nie-mand so gut von uns wie wir selbst.

FRANZ EDLER VON PERNWALD SCHÖNTHAN

 

Rabbi Akiba pflegte stets zu sagen: „Alles, was der Allbarmherzige tut, tut er zum Guten.” So befand sich Rabbi Akiba einst auf einer Reise, und als er in eine Stadt kam und um Beherbergung bat, gewährte man sie ihm nicht. Da sprach er: „Alles, was der Barmherzige tut, tut er zum Guten.” Hierauf ging er und über-nachtete auf dem Felde. Er hatte bei sich eine Kerze, einen Hahn und einen Esel. Da kam ein Wind und löschte die Kerze aus. Dann kam eine Katze und fraß den Hahn, und endlich kam ein Löwe und fraß den Esel. Da sprach er wiederum: „Alles, was der Allbarmherzige tut, tut er zum Guten.” In derselben Nacht kam eine Truppe Räuber, plünderte und nahm die Leute der Stadt gefangen. Den Rabbi Akiba konnten sie aber nicht sehen, weil er sich im Finstern befand, der Hahn nicht krähte und der Esel nicht schrie. Da sprach Rabbi Akiba: „Habe ich nicht gesagt, dass alles, was der Heilige, gepriesen sei er, tut, zum Guten sei?!” Redlichkeit ist die Tugend, gut zu sein, ohne beobachtet zu werden. UNBEKANNT

 

Schlechte Menschen erkennt man an ihren guten Ausreden.

MARIE VON EBNER-ESCHENBACH

 

So mancher meint, ein gutes Herz zu haben, und hat nur schwache Nerven.

MARIE VON EBNER-ESCHENBACH

 

So schändlich lebt keine Sau, wie die Welt lebt. Denn eine Sau kennt doch die Frau oder Magd, von der sie Treber, Kleie oder das Futter zu fressen kriegt, läuft ihr nach und schreit ihr nach. Aber die Welt kennt und achtet Gott gar nicht, der ihr so reichlich und überschwänglich Gutes tut, geschweige denn, dass sie ihm dafür danken und ihn loben würde!

MARTIN LUTHER

 

Viele Menschen warten ihr Leben lang auf die Gelegenheit, auf ihre Art gut zu sein.

FRIEDRICH NIETZSCHE

 

Vieles wirst du geben, wenn du auch gar nichts gibst als nur das gute Beispiel.

SENECA

 

Vor dem, welchem seine Sache gut zu stehen scheint, hüte dich wie vor dem ewigen Tod.

JOHANNES TAULER

 

Wahrhaft, wer gut zu beten weiß, der weiß auch gut zu leben.

AUGUSTINUS

 

Was man uns auch Gutes über uns sagen mag, man sagt uns nichts Neues.

ROCHEFOUCAULD

 

Wem das allgemeine Wohl das höchste Ziel auf Erden dünkt, der tut den Men-schen gar nichts so Gutes, wie er meint. Man soll nie das Wohl, man soll nur das Heil jedes Menschen im Auge haben, — zwei Dinge, die sich oft wie Wasser und Feuer unterscheiden.

CHRISTIAN MORGENSTERN

 

Wenige Dinge auf Erden sind lästiger als die stumme Mahnung, die von einem guten Beispiel ausgeht.

MARK TWAIN

 

Wenn jemand Gutes von dir denkt, dann bemühe dich, dass er recht hat!

ALI

 

Wenn nur jeder sicher hätte, was er verdiente, so würde alles allgemein gut ge-nug gehen.

JOHANN GOTTFRIED SEUME

 

Wer aufhört, besser sein zu wollen, hat aufgehört, gut zu sein.

OLIVER CROMWELL

 

Wer nichts Gutes tut, tut schon Böses genug.

SPRICHWORT

 

Wer von sich gut denkt, kennt sich nicht, und wer von Gott schlecht denkt, kennt Gott nicht.

ABU SAID

 

Wir müssen unseren Nächsten lieben - entweder weil er gut ist oder damit er gut werde.

AUGUSTIN

 

Wir würden uns oft unserer guten Taten schämen, wenn ihre Motive allen be-kannt wären.

ROCHEFOUCAULD

 

Wo Gott nicht im Schiff ist, da fährt man niemals gut.

MARTIN LUTHER

 

Wohl ist es wahr, dass alle Kreaturen etwas Trost in sich tragen, wie einen ab-geseihten Schaum. Der Schaum, das ist das in Gott, was an Gutem in allen Kreaturen enthalten ist.

MEISTER ECKHART

 

Das Beste, was wir auf Erden tun können, ist: Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.

DON BOSCO

 

Das Glück erscheint niemandem so blind wie jenen, denen es nichts Gutes bringt.

LA ROCHEFOUCAULD

 

Das Gute mißfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

FRIEDRICH NIETZSCHE

 

Das Schlechte am Guten und das Gute am Schlechten ist, daß beides einmal zu Ende geht.

ANATOLE FRANCE

 

Demut ist der Grundstein alles Guten, und Gott bauet auf keinen andern.

MATTHIAS CLAUDIUS

 

Zi-gong fragte: »Was ist davon zu halten, wenn ein Mensch überall beliebt ist?« Konfuzius meinte: »Das ist noch nicht genug.« »Und wenn einer bei allen verhaßt ist?« Darauf der Meister: »Auch das ist noch nicht genug. Besser ist es, wenn ein Mensch von den Guten geliebt und von den Bösen gehaßt wird.«

„GESPRÄCHE“ DES KONFUZIUS

 

GÜTE

 

Der Herr Jesus kam nicht in die Welt, um Güte und Gerechtigkeit unter den Menschen zu suchen, sondern um Güte und Gerechtigkeit zu bringen und sie solchen Menschen zu verleihen, die keine haben.

C. H. SPURGEON

 

Ich kenne kein gewisseres Zeichen der Reife als die Güte.

LEO TOLSTOI

 

Jemand fragte den Meister: »Soll man mit Güte vergelten, wenn einem Unrecht geschieht?« »Womit willst du dann Güte vergelten? Unrecht ist mit Gerechtigkeit, Güte mit Güte zu vergelten«, entgegnete der Meister.

„GESPRÄCHE“ DES KONFUZIUS

 

Mitleid mit den Tieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, daß man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein.

ARTHUR SCHOPENHAUER

 

Niemand verdient seiner Güte wegen gelobt zu werden, wenn er nicht auch die Kraft hat, böse zu sein. Jede andere Güte ist meist nur Trägheit und Willens-schwäche.

ROCHEFOUCAULD

 

Wäre dein Herz ohne Falsch, dann wäre jedes Geschöpf für dich ein Spiegel des Lebens und ein Buch heiliger Lehre. Denn es ist kein Geschöpf so klein und un-bedeutend, dass es nicht eine Spur von der Güte Gottes in sich trüge.

THOMAS VON KEMPEN

 

Der Gütige ist frei, auch wenn er ein Sklave ist.

Der Böse ist ein Sklave, auch wenn er ein König ist.

AUGUSTIN

 

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