Ursinus - Schöpfung

 

Ursinus, Zacharias / Olevian, Caspar

Der Heidelberger Katechismus (1563)

 

Ursinus und Olevian im Heidelberger Katechismus über die Schöpfung:

 

Von Gott dem Vater

 

26. Was glaubst du, wenn du sprichst: Ich glaube an Gott Vater, den Allmächti-gen, Schöpfer des Himmels und der Erde?

 

Daß der ewige Vater unseres Herrn Jesu Christi, der Himmel und Erde samt allem, was darinnen ist, aus nichts erschaffen hat und dieselben durch seinen ewigen Rat und seine Vorsehung erhält und regiert, um seines Sohnes Jesu Christi willen mein Gott und mein Vater sei, auf den ich so vertraue, daß ich nicht zweifle: Er wird mich mit allem, was ich an Leib und Seele brauche, versorgen, und alles Übel, das er mir in diesem Jammertal zuschickt, so wenden, daß es gut für mich ist, weil er es als ein allmächtiger Gott tun kann und als ein treuer Vater auch tun will.  

 

27. Was verstehst du unter der Vorsehung Gottes?

 

Die allmächtige und gegenwärtige Kraft Gottes, durch die er Himmel und Erde samt allen Kreaturen mit seiner Hand noch erhält und so regiert, daß Laub und Gras, Regen und Dürre, fruchtbare und unfruchtbare Jahre, Essen und Trinken, Gesundheit und Krankheit, Reichtum und Armut und alles nicht von ungefähr, sondern aus seiner väterlichen Hand zu uns kommt.

 

28. Was für Nutzen bekommen wir aus der Erkenntnis der Schöpfung und Vor-sehung Gottes?

 

Daß wir in aller Widerwärtigkeit geduldig, in Glückseligkeit dankbar und aufs Zu-künftige guter Zuversicht zu unserem getreuen Gott und Vater sein sollen, daß uns keine Kreatur von seiner Liebe scheiden wird, weil alle Kreaturen so in seiner Hand sind, daß sie sich ohne seinen Willen auch nicht regen noch bewegen können.